Am 6. Oktober 2022 öffnet das „Goethe-Institut im Exil“ im Berliner Kunsthaus ACUD (Veteranenstraße 21) seine Pforten: Für zwei Jahre bietet es Kulturschaffenden stellvertretend für alle weltweit aus politischen Gründen geschlossenen Goethe-Institute einen Ort der Begegnung, Schutzraum und Bühne. Zur Eröffnung findet ein viertägiges Festival mit ukrainischen Kulturschaffenden statt, darunter auch der ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan. Das Pressegespräch zum Programm findet statt am 5. September um 11.30 Uhr im ACUD, die Akkreditierung ist ab sofort möglich.

Das „Goethe-Institut im Exil“ unterstützt Künstler*innen, die in ihren eigenen Ländern aufgrund lebensbedrohlicher Umstände nicht mehr oder nur noch schwer arbeiten können. Den Kulturschaffenden wird ein Ort für Diskussionen, Widerspruch, Stellungnahme und Austausch zur Verfügung gestellt. Die Kulturschaffenden erhalten zudem eine Möglichkeit, ihre Arbeiten dem Publikum in Berlin bzw. Deutschland zu zeigen und so hierzulande eine Stimme zu erhalten. Wichtige regionale Diskurse können fortgeführt und für das deutschsprachige Publikum sichtbar gemacht werden, bestehende und neue Verbindungen mit deutschen und internationalen Partner*innen werden wieder ermöglicht.

Das Programm gliedert sich über allgemeine Themen, die Kulturschaffende im Exil betreffen, hinaus, in Länderschwerpunkte: Den Auftakt macht in diesem Jahr die Ukraine, gefolgt von Afghanistan im März 2023. In der Planung sind zudem Veranstaltungen mit Künstler*innen aus Syrien und Belarus. Im Fokus des Programms stehen Performances, Filmprogramme, Lesungen, Konzerte, aber auch Diskussionen, Workshops und Netzwerkveranstaltungen. Ergänzend finden Veranstaltungen an anderen Orten in Deutschland statt.

Zu den Gästen des Eröffnungsfestivals vom 6. bis 9. Oktober 2022 gehören u. a. der Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan, der im Oktober mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird, sowie die Autor*innen Iryna Tsilyk, Andrij Ljubka und Roman Malynowsky. Zudem tritt der Theatermacher, Kurator und Regisseur Vlad Troitskiy auf. Eine Ausstellung zeigt Fotos von Igor Gaidai. Außerdem werden Bühnenprojekte präsentiert, so zum Beispiel das Theaterstück „The Gimps“ (Regie: Stas Zhyrkov, Zoloti Vorota Theater, Kiew) oder die Kammeroper „Stus: Passerby“, auf der Grundlage von Texten des Dichters Wassyl Semenowytsch Stus, der einer der engagiertesten Vertreter einer ukrainischen kulturellen Autonomie in den 1960er Jahren war. Diskussionsrunden, Konzerte, Filmvorführungen und Performances runden das Programm ab. Angeboten wird auch ein spezielles Programm für Kinder mit Filmen, Puppentheater und Buchpräsentationen.

Dem Festival folgen Ausstellungen und Veranstaltungen, so zum Beispiel die Ausstellung „I’m The Worst, Look At Me“ kuratiert von Alina Kleytman und Yanik Balzer in der ACUD Galerie, die Musiktheater-Performance „Songs for Babyn Yar“ mit Yuriy Gurzhy, Svetlana Kundish und Mariana Sadovska oder ein Theaterprojekt mit dem Left Bank Theater aus Kiew.

Das Programm des Eröffnungsfestivals wird in einem Pressegespräch am 5. September um 11:30 Uhr im Studio des Kunsthaus ACUD (Veteranenstr. 21; 10119 Berlin) von Johannes Ebert, dem Generalsekretär des Goethe-Instituts, und der Projektleiterin Olga Sievers gemeinsam mit Andrii Palatnyi, Kurator des ukrainischen internationalen multidisziplinären Festivals für zeitgenössische Künste Gogolfest und beim Center of Contemporary Art »DAKH«, Olena Lykhovodova (Vertreterin des Goethe-Instituts Ukraine) und Ibrahim Hotak (ehemaliger Leiter des Goethe-Instituts Afghanistan), vorgestellt. Das Gespräch findet in deutscher und englischer Sprache statt.

Bitte geben Sie uns hier möglichst bis zum 30. August Bescheid, ob Sie an dem Gespräch teilnehmen werden.

Das Festival ist ein Projekt des Goethe-Institut als Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, für welches das Auswärtige Amt Mittel aus dem Ergänzungshaushalt 2022 zur Abmilderung der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bereitstellt.

Weitere Informationen sind in Kürze unter www.goethe.de/exil zu finden.

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