Explodierende Kosten, zurückhaltende Konsumenten – die Energiekrise trifft die Tourismusbranche ins Mark. 61 Prozent der touristischen Unternehmen im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern sehen ihre wirtschaftliche Entwicklung aufgrund der Energiekosten und der Preissteigerungen für Waren in Gefahr. Das ergab die Saisonumfrage des Landestourismusverbandes unter mehr als 450 Unternehmen, darunter Beherberger, Gastronomiebetriebe, Freizeit- und Wassertourismusanbieter sowie Verkehrsträger. Dabei sind besonders die Quartiers- und die Freizeitanbieter in Sorge; hier sehen überdurchschnittliche 63 Prozent beziehungsweise sogar 71 Prozent große wirtschaftliche Risiken. Im Einzelnen haben 75 Prozent der Befragten aktuell höhere Kosten bei Lieferanten, mehr als jedes zweite Unternehmen (55 Prozent) hat Probleme beim Wareneinkauf sowie Lieferengpässe, und jedes zweite Unternehmen beklagt derzeit wenig (Vor-)Buchungen. Mehr als drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) gibt laut Umfrage die Preiserhöhungen an den Gast weiter.

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes, sagte: „Touristische Unternehmen wären nicht nur davon bedroht, bei einer Gasmangellage vom Netz genommen zu werden, ihnen droht gerade in der Nebensaison aufgrund hoher Energieverbräuche und zunehmenden Verzichts auf Reisen eine erhebliche Problemlage. Dies muss politisch berücksichtigt und weitestmöglich abgefedert werden. Sonst droht eine massive Krise mit starken Verlusten an Personal, Betrieben und Struktur.“

Jedes fünfte Unternehmen zieht vorübergehende Schließung in Betracht
Um der Energiekrise entgegenzuwirken, ziehen 36 Prozent eingeschränkte Öffnungszeiten in Betracht; 29 Prozent wollen ihr Angebot generell verknappen, jedes fünfte Unternehmen erwägt sogar die vorübergehende Schließung des gesamten Betriebes, 17 Prozent die Schließung bestimmter Bereiche wie etwa den Wellness-Bereich; sechs Prozent sehen die Betriebsaufgabe als letzten Ausweg.

Jedes fünfte Unternehmen sucht Alternativen zur Gasversorgung
Folgende Reaktionen der touristischen Unternehmen fördert die aktuelle Krisenlage zutage: Knapp jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) sucht kurzfristig nach Alternativen zur Gasversorgung. Davon würden 71 Prozent auf Solarstrom, 18 Prozent auf Heizöl, 14 Prozent auf Kohle, zehn Prozent auf mobile Anlagen und acht Prozent auf Flüssiggas setzen. 29 Prozent sehen „Sonstige Alternativen“, darunter die Öffnung von Nord Stream 2.

Branche fordert frühzeitige Kommunikation
Die aktuelle Lage zieht Forderungen (65 Prozent) nach einer klaren und frühzeitigen Kommunikation der Landesregierung zu Einschränkungen, die mit der Notfallstufe (Notfallplan Gas) einhergehen, nach sich. 62 Prozent fordern die Umstellung der Fördermittel auf die Nutzung von erneuerbaren Energien und 55 Prozent Abschreibungen bei Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz. Ferner fordert jedes zweite Unternehmen wirtschaftliche Unterstützung wie die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes oder Überbrückungshilfen; 33 Prozent wünschen sich unbürokratische Genehmigungsverfahren beim Brennstoffwechsel und 14 Prozent die Tilgungsaussetzung für die Corona-Hilfskredite über den 31. Oktober hinaus.

Landestourismusverband bietet Hilfestellung in der Energiekrise an
Bereits am 29. Juli hatte die Tourismusbranche in MV ein Forderungspapier zur Energiekrise an die Politik gerichtet. Darüber hinaus wurde am 17. August im Rahmen des neuen Formates „MV-TourismusTreff“ vom Landestourismusverband (TMV) in Zusammenarbeit unter anderem mit der Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA) ein kostenfreies Online-Seminar mit dem Titel „Energiekrise MV – Energiesparmaßnahmen und Praxisbeispiele“ veranstaltet. Auf dem Branchenportal tourismus.mv informiert der Tourismusverband regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in dem Bereich. Hier werden auch allgemeine Energiespartipps für die Branche veröffentlich. Nicht zuletzt wurde ein Krisenteam im TMV eingerichtet und das Thema Energieeffizienz fließt in die Erstellung von Nachhaltigkeitsleitbildern für den MV-Tourismus und für Regionen ein.

Zu den Umfrageergebnissen:
Branchenumfrage „Energiekrise“

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