Die Firma Karl Strohmaier GmbH in Neuenburg-Grißheim übernimmt in ihrem Zweigwerk in Maulburg bei Lörrach die ersten beiden Betonfahrmischer mit elektrisch betriebener Mischtrommel in Baden-Württemberg. Zur Übergabe der Fahrzeuge hat Verkehrsminister Hermann die Firma heute besucht.

Die Welt steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Wie lässt sich die Klimakrise aufhalten? Lösungsansätze finden sich an vielen Orten dieser Welt – darunter auch bei den Mitgliedsfirmen des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg e.V (ISTE). So war Verkehrsminister Winfried Hermann MdL heute (31.08.2022) in Lörrach bei der Übergabe der ersten beiden Betonfahrmischer mit elektrisch betriebener Mischtrommel (ETM) in Baden-Württemberg an den Straßenverkehr bei der Karl Strohmaier GmbH Kies- und Betonwerke dabei. „Ich freue mich, dass die Bauindustrie Anstrengungen unternimmt, ihren Fuhrpark an Baufahrzeugen im Sinne des Klimaschutzes zu modernisieren. Glückwunsch zur Pionierarbeit mit dem elektrischen Betonmischer. Auch bei Baufahrzeugen brauchen wir klimafreundliche Lösungen. Wir benötigen jeden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehr“, sagte Verkehrsminister Hermann anlässlich der Übergabe der Fahrzeuge.

Die Betonfahrmischer sparen gegenüber üblichen Betonfahrmischern 30 Prozent CO₂ ein und sind am Arbeitsplatz um 5 Dezibel leiser als Fahrzeuge konventioneller Art. Zur Relation: Reduziert man ein Geräusch um 6 Dezibel, empfinden das Menschen als halb so laut. Somit reduzieren die ETMs den Umgebungslärm gerade beim Entladevorgang des Frischbetons deutlich– eine Erleichterung insbesondere für die Mitarbeiter:innen, die den Betonfahrmischer bedienen. Weitere Besonderheiten der elektrischen Trommel: die Betonqualität und die Lademenge ist vergleichbar mit konventionellen Betonfahrmischern. Zudem werden die neuen Betonfahrmischer unter anderem auf Baustellen zum Einsatz kommen, wo Recyton, das bedeutet rezyklierter Beton, verarbeitet wird.

„Wir alle müssen unseren Beitrag dazu leisten, den Klimawandel aufzuhalten. Dafür braucht es innovative Ideen und den Willen, sie einzusetzen. Beides hat die Steine- und Erdenindustrie. Stichwort: Baustoffrecycling, schwimmende Photovoltaikanlagen auf Baggerseen oder wie hier die Umstellung auf klimaschonende Transportmittel“, sagte Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer im ISTE. Idealerweise werde zukünftig Eigenstrom zur Baustoffherstellung verwendet, um die Strategie der Dekarbonisierung der Betonbauweise erfolgreich umzusetzen. Dies umfasse auch die Baustelle der Zukunft mit neuer Energieinfrastruktur zur Stromversorgung elektrisch angetriebener Arbeitsmaschinen.

Vertreter der Firma Karl Strohmaier stellten dem Verkehrsminister die ETMs vor, die ihre Vorzüge im Stand entfalten – was an einem Arbeitstag zu mindestens einem Drittel der Fall ist: Beim Beladen an der Mischanlage sowie auf der Baustelle beim Warten oder Entladen. Währenddessen muss die Trommel weiterrotieren, da der Beton im Inneren der Trommel sonst erhärten würde. Bei einem konventionellen Betonmischer bedeutet das: Die Trommel läuft – der Dieselmotor auch. Anders als bei einem ETM. Dessen Trommelantrieb ist elektrisch und vom Dieselmotor abgekoppelt. Die Trommel dreht sich, auch wenn der Dieselmotor abgeschaltet ist.

„Wir können mit den Fahrzeugen im Jahr etwa 18 bis 28 Tonnen CO₂ einsparen. Auch wenn wir damit natürlich nicht die Klimakrise aufhalten können: Wir sind trotzdem stolz darauf, unseren Beitrag zu leisten – und darauf, dass wir das erste Transportbetonwerk in Baden-Württemberg sind, das zwei Betonfahrmischer mit elektrisch betriebener Mischtrommel in seinem Fuhrpark hat“, hob Ludger Strohmaier, Geschäftsführer der Karl Strohmaier GmbH, zum Abschluss des Termins hervor.

Über den Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V.

In Baden-Württemberg gibt es rund 500 Unternehmen, die mineralische Rohstoffe gewinnen, weiterverarbeiten oder gebrauchte mineralische Rohstoffe recyceln. Insgesamt geschieht dies in rund 800 Werken mit 15.000 Beschäftigten. Diese Branche erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund 5 Milliarden Euro pro Jahr im Land.

Pro Einwohner und Jahr müssen rund 10 Tonnen Material der Erde entnommen werden, damit Häuser, Bürogebäude, Straßen, Bahnlinien und Radwege gebaut werden können. Insgesamt werden so jährlich 100 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen und benötigt. Ziemlich genau entspricht das einem Kilogramm mineralische Rohstoffe pro Einwohner und Stunde. Gebrauchte Baustoffe werden durch Baustoffrecycling im Kreislauf gehalten. So wird bereits heute ca. 90 Prozent des Bauschuttes und Straßenaufbruchs recycelt.

Der ISTE wurde bereits sechs Jahre vor dem Land Baden-Württemberg im März 1946 als "Fachverband Steine und Erden Württemberg und Baden e.V." gegründet. Seitdem hat er sich zu einem modernen, dienstleistungsorientierten Wirtschafts- und Arbeitgeberverband entwickelt.

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