Medizingerät, Lachsfilet, Kotelett oder elektronische Bauteile – manche dieser Dinge haben eines gemeinsam: Sie wurden in einer Maschine von Boss Vakuum in eine Plastikhülle gepackt, vakuumiert, eingeschweißt und so haltbar gemacht oder mit Schutzgas vor Oxidation geschützt. Unscheinbar in Schlechtenwegen gelegen, werden Maschinen, die all das leisten, produziert. Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, stattete dem Produktionsstandort des Unternehmens nun gemeinsam mit Bernhard Ziegler, Bürgermeister der Stadt Herbstein, und Andrea Ortstadt, Wirtschaftsförderung des Vogelsbergkreises, einen Besuch ab. „Schon lange ist Boss Vakuum in der Heimat aktiv und vielen Spezialisten aus der Lebensmittel- und Verpackungsbranche sicher ein Begriff – umso mehr freut es mich, einen Blick in das Unternehmen werfen zu können“, kommentierte Dr. Mischak den Besuch in Schlechtenwegen. 

Thorsten Schindler, Produktionsleiter bei Boss Vakuum, und Jan Herchenröder, Techniker bei Boss Vakuum, boten beim Unternehmensbesuch einen Einblick in Blechfertigung, Maschinenbau, Schleiferei, Elektronikabteilung sowie Lager und erläuterten dabei die Schwerpunkte des Unternehmens. Dieses stellt mit etwas mehr als 35 Mitarbeitern seit sechs Jahrzehnten Vakuummaschinen, Siegelmaschinen, Schrumpftanks, Trockner und Verpackungen am Standort Schlechtenwegen her.

„In den verschiedenen Teilbereichen arbeiten hier Fachkräfte größtenteils aus den Bereichen Elektrotechnik und Metallverarbeitung“, sagte Herchenröder, der als Techniker beispielsweise Vakuumiermaschinen konzipiert und speziell auf Kundenwünsche anpasst. Denn die Einsatzzwecke sind vielfältig. Von Metzgerei, Supermarkt, Direktvermarktung Medizintechnik oder Elektroindustrie, überall dort gibt es Bedarf für sichere Verpackungslösungen aus Schlechtenwegen. Denn durch die luftdichte Verpackung halten sich Lebensmittel länger, werden sensible Elektroteile vor Korrosion geschützt, oder medizinische Produkte steril verpackt. Neben verschiedenen Standardmodellen, die das Unternehmen fertigt, sind es gerade Sonderanfertigungen, die die Position von Boss Vakuum im Wettbewerb stärkt. „Größere Hersteller produzieren Maschinen von der Stange – wir können durch die kurzen Wege in der Produktion sehr gut auf Kundenwünsche eingehen“, sagte Produktionsleiter Schindler. Brauche ein Vorführgerät einen Deckel mit Sichtfenster, müsse für ein Spezialprodukt des Kunden die Vakuum-Kammer größer sein, oder müsse die Vakuummaschine in eine Produktionsstraße integriert werden, könne man gezielt Kundenvorhaben umsetzen.

Bislang sei man durch eine langfristige Lagerhaltung gut durch die Unwägbarkeiten der vergangenen Jahre gekommen, auch „wenn es ab und an zu geringfügigen Problemen bei kleineren Elektroteilen kommt“, skizzierte Herchenröder. Die Zahl produzierter Maschinen, darunter aufwendige Doppelkammervakuum- und Sondermaschinen, sei nicht rückläufig – im Gegenteil: „Gerade ist unser Produktionsstandort um eine Halle erweitert worden, die als Lager- und Logistikbereich genutzt wird“, sagte der Techniker. So solle mehr Platz in der Produktion geschaffen werden. „Die Auftragslage ist konstant gut“, unterstrich Schindler. Man suche Verstärkung, habe einen Elektro-Auszubildenden eingestellt, „und auch für den Bereich Metallbearbeitung gibt es noch einen Ausbildungsplatz“, führte er weiter aus. Ein Punkt, den der Erste Kreisbeigeordnete gern aufgreift, um für das Handwerk zu werben: „Denn das Vogelsberger Handwerk bietet beste Chancen in einem zukunftssicheren Job in interessanten Gewerken seine Ideen zu verwirklichen“, unterstrich er. Grundsolide Ausbildungsberufe und –Betriebe, die unzählige Möglichkeiten eröffneten und zukünftige Fachkräfte benötigten, seien im Vogelsberg heimisch, macht der Erste Kreisbeigeordnete abschließend deutlich.

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