„Die Herausforderungen im Gesundheitswesen haben sich mit Beginn der Corona-Pandemie und den Folgen des Ukraine-Kriegs verschärft“, sagt Katharina Elbs, seit 1. Juli neben Rüdiger Burger GRN-Geschäftsführerin. Das betreffe auch die GRN-Einrichtungen. Mit den Kostensteigerungen, die nur teilweise ausgeglichen würden, verschlechtere sich die finanzielle Situation.
Hinzu komme das Thema Fachkräftemangel, das lange nicht mehr nur die Pflege betreffe. „Auch im Ärztlichen Dienst, im Funktionsdienst und in den Service-Bereichen kämpfen wir inzwischen um qualifizierte Mitarbeitende für unsere offenen Stellen. Corona bedingte Krankheitsausfälle und Quarantänen führen zu deutlich höheren Personalausfällen in den patientennahen Bereichen, als in den Vorjahren üblich“, so Elbs weiter. Um die Patientenversorgung nicht zu gefährden, könnten die meisten der GRN-Einrichtungen ihren Betrieb nur mit dem Einsatz teurer Leasingkräfte aufrechterhalten, was wiederum zu Lasten des ohnehin schon defizitären Haushalts gehe.
Elbs fordert deshalb, dass Bund und Länder gemeinsam die Krankenhausstrukturen weiterentwickeln und dies nicht wie bisher in Form eines „kalten Strukturwandels“ dem Markt überlassen. Vier Punkte sind ihr dabei besonders wichtig: eine aktive Einflussnahme der Politik in die Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft, eine auskömmliche Finanzierung der in den Einrichtungen notwendigen Investitionen, eine Entlastung der Ärzte und Pflegenden von Bürokratie und Dokumentationszwängen bei gleichzeitig nicht ausreichendem Digitalisierungsgrad und ein Verbot von Leasing im medizinischen und pflegerischen Bereich.
Unterstützung gibt es vonseiten der DKG: „Es ist völlig inakzeptabel, dass die Politik einfach hinnimmt, dass bereits in diesem Jahr 60 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen schreiben und sich die Lage im kommenden Jahr noch weiter zuspitzen wird“, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Der Bundesverband macht deshalb mit der bundesweiten Kampagne auf die massiven wirtschaftlichen Bedrohungen für die Krankenhauslandschaft aufmerksam.
Mit einem Infomobil reist die DKG aktuell durch die Bundesländer, um über die aktuelle Situation zu informieren und einen umgehenden Inflationsausgleich für die Kliniken zu fordern. Insolvenzen sollen verhindert werden. Am 16. September kommt das Infomobil nach Baden-Württemberg und macht in Stuttgart halt.
Bitte helfen Sie den Krankenhäusern und damit der Gesundheitsversorgung in Deutschland und unterstützen Sie die Petition der Deutschen Krankenhausgesellschaft: https://www.openpetition.de/petition/online/alarmstufe-rot-krankenhaeuser-in-gefahr
Weitere Infos zu der Kampagne finden Sie unter: https://www.dkgev.de/
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