Kommunen spitzen zurzeit beim Stromverbrauch den Rotstift: Von der Berliner Gedächtniskirche bis zum Deutschen Eck gehen an vielen Bauwerken im Land die Lichter aus. Diskutiert wird auch, ob alle Straßenleuchten in Betrieb bleiben. Welche Maßnahme ist die richtige und wie viel Stromverbrauch können Städte und Gemeinden so sparen? Die Brancheninitiative licht.de erklärt, wo das größte Potenzial liegt.

In der kommunalen Lichtversorgung macht die Straßenbeleuchtung häufig bis zu 50 Prozent am Gesamtstromverbrauch aus. In kleinen Gemeinden sind es oft sogar noch mehr. „Nach Schätzung von licht.de sind jedoch erst 45 Prozent der deutschen Lichtpunkte auf effiziente LED-Technik umgerüstet“, so Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative. LEDs können in Kombination mit modernem Lichtmanagement gegenüber einer herkömmlichen Beleuchtung mit Halogen-Metalldampflampen bis zu 80 Prozent Strom und Betriebskosten sparen, benennt der Experte das beträchtliche Einsparpotenzial, das auf der Straße schlummert.

Ein weiterer Kostenfaktor ist die arbeitsintensive Wartung konventioneller Straßenleuchten. Dank robuster, langlebiger LEDs und Lichtmanagementsystemen, die defekte Lichtpunkte sofort melden, sinkt der Wartungsaufwand signifikant.

Licht nur dort, wo es auch gebraucht wird
Mit gutem Grund fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) Kommunen bei der Umrüstung auf eine adaptiv geregelte Straßenbeleuchtung. Sie dimmt das Licht, wenn keine Verkehrsteilnehmer unterwegs sind – das ist effizient, mindert Lichtimmissionen und schont die Tierwelt. „Um den breiten Einsatz adaptiver Beleuchtung voranzutreiben, gibt auch die neue Straßenbeleuchtungsnorm DIN 13201-1 planerische Freiheiten, etwa bei der Nachtabsenkung“, so Waldorf.

Jede zweite Leuchte aus?
Im aktuellen Bestreben, möglichst viel Strom zu sparen und die nahende Energiekrise zu bewältigen, werden immer wieder Vorschläge gemacht, bestimmte Lichter auszuschalten. Eine Sparidee peilt die Halbierung des Stromverbrauchs an, indem jede zweite Leuchte ausgeschaltet wird. „Das ist aber gefährlich. Zwischen den Lichtpunkten entstehen Tarnzonen, in denen Menschen und Hindernisse regelrecht verschwinden“, warnt Waldorf. Die beste Option ist die Sanierung für eine sichere und komfortable Stadtbeleuchtung, die smart, effizient und nachhaltig ist.

Mehr Licht zum Lesen: licht.wissen 03 „Straßen, Wege und Plätze“

Über licht.de

Die Brancheninitiative licht.de ist seit 1970 der kompetente Ansprechpartner, wenn es um Fragen der Beleuchtung geht. Die Fördergemeinschaft bündelt das Fachwissen von etwa 125 Mitgliedsunternehmen aus der Lichtindustrie, die im ZVEI e.V. organisiert sind.

licht.de informiert über aktuelle Aspekte effizienter Beleuchtung und vermittelt Basiswissen rund um Licht, Leuchten und Lichtquellen – herstellerneutral und kompetent. Das Informationsportal www.licht.de sowie die Schriftenreihen „licht.wissen“ und „licht.forum“ bieten umfassenden Service, praktische Hinweise und Beleuchtungsbeispiele für Architekten und Planer, Journalisten und Endverbraucher.

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