In deutlichen Worten wehrt er sich gegen die Mails, Briefe und Telefonate, die die Kammer in jüngster Zeit verstärkt erreichen. Sie allesamt haben den unsachlichen, aufgeladen-emotionalen Ton, die Kammer sei in dieser schweren Krise untätig. Mitnichten sei das richtig, kommentiert Herrmann und stellt klar, dass die Kammer Anhänger der politisch direkten Gespräche ihrer Vertreter in Land und Bund sei und nichts von einem Draufgehaue in den Medien halte. „Erfahrungsgemäß führen sachlich vorgetragene, konkrete Forderungen zu vernünftigen Ergebnissen“, sagt Herrmann.
Ihm sei klar, dass neben zahlreichen weiteren Belastungen wie der Materialknappheit, der hohe Energiepreis die Betriebe an ihre existenziellen Grenzen führe. Hätte die Kammer die Macht, ihre Mitgliedsbetriebe mit dem für sie notwendigem Material zu versorgen, täte sie das umgehend, so Herrmann weiter. „Doch wenn selbst Großkonzerne es nicht schaffen, Materialengpässen entgegenzuwirken, wie sollen wir das dann hinbekommen“, lautet seine rhetorische Frage.
Die derzeitige Lage zeige allen Unternehmen sowie ihren Kammern und Verbänden Grenzen auf. „Die Kammer muss sich hier auf den deutlichen Hinweis an die Politik beschränken, dass die Situation auch auf diesem Gebiet unverändert dramatisch ist und Wege der Abhilfe gefunden werden müssen“, erklärt Herrmann. Beschimpfungen seitens einiger Betriebe und eine überaus emotional geführte Debatte verhelfe zwar den Druck abzubauen, verhärte ansonsten aber die Fronten unnötig. „Das hilft niemandem, schon gar nicht unseren Betrieben. Das Handwerk hat in seiner Geschichte schon viele Krisen überstehen müssen. Und es hat sie dann gut überstanden, wenn es mit vernünftigen Vorschlägen an die Politik herantrat und so deren Aufmerksamkeit erreichte“, sagt der Präsident Herrmann. Die von der Kammer gewählte Linie helfe den in Not geratenen Betrieben letztendlich, so Herrmann weiter. Die ersten Reaktionen deuten darauf hin, dass dieser Weg erfolgversprechender sei als ein populistisches Mediengetöse oder gar „Ministerbashing“. Ankündigungen des Bundeswirtschaftsministers, den Rettungsschirm größer, ihn also auch über das Handwerk zu spannen, seien auch auf Handlungsvorschläge des ZDH, seiner Handwerkskammern und Handwerksverbände zurückzuführen.
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