Die geschichtliche Entdeckungsreise im Grenzmuseum könnte spannender kaum sein: Die Kinder bestaunten u.a. die große gesammelte Technik, die zu DDR-Zeiten der Grenzsicherung diente. Bestürzt und traurig waren die Mädchen und Jungen, als sie – natürlich altersgerecht – erfuhren, dass genau an dieser Stelle ein junger Mann beim Fluchtversuch von der damaligen DDR in die BRD erschossen wurde. Abends gab es bei Taschenlampenlicht noch lange Gespräche über die genauen Umstände der Flucht und die politische Situation zu DDR-Zeiten, aber auch zu Themen wie der Klimawandel oder der aktuelle Krieg in Europa .
Am nächsten Tag wurde gewandert und die Entwicklung vom künstlich hergestellten Grenzstreifen zum jetzigen Grünen Band erläutert. Zahlreiche in ihrem Bestand stark bedrohte oder seltene Tier- und Pflanzenarten, wie der Schwarzstorch, das Braunkehlchen und das Helm-Knabenkraut, haben im Schatten des Kalten Krieges hier ein bedeutendes Rückzugsgebiet gefunden. „Der Eiserne Vorhang teilte bis zum Jahr 1989 Europa auf einer Länge von über 12.500 Kilometern. Die ehemalige innerdeutsche Grenze verbindet heute neun Bundesländer. Mit einer Länge von 763 Kilometern hat Thüringen den mit Abstand größten Anteil an den 1.400 Kilometern Grünes Band Deutschland und trägt eine große Verantwortung, das Grüne Band als Mahnmal und Lebensraum zu erhalten“, erklärt Stefan Sander.
Die Stiftung Naturschutz Thüringen baut derzeit eine eigene Kinder – AG, ähnlich dem Junior Ranger – Programm, auf. „Unsere Gebiete verbindet die Geschichte. Im „Schutz“ der Truppenübungsplätze hat sich im Hainich eine einzigartige Natur entwickelt. Wir freuen auf die Zusammenarbeit und auf den Gegenbesuch der Kindergruppe bei uns im Nationalpark im kommenden Jahr“, so Ranger Christian Schöpke, der im Nationalpark Hainich eine Junior Ranger-Gruppe betreut.
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