Ein Herzenswunsch vieler Familienunternehmerinnen und Familienunternehmer ist es, die Firma an die nächste Generation weiterzugeben. Aber zwischen Herzenswunsch und Wirklichkeit klaffen mitunter Welten. Sind die eigenen Kinder überhaupt geeignet? Wollen sie die Firma übernehmen? Was ist zu tun, wenn es überhaupt keine Kinder gibt?

Wie organisiert man also seine Nachfolge?

Aufschlussreiche Informationen und Strategien dazu lieferte die Veranstaltung “Unternehmensnachfolge“ des Wirtschaftsverbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER, die in den Räumen der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG in Düsseldorf stattfand.

Auf dem hochkarätig besetzten Podium saßen Dr. Alexander Koeberle-Schmid, Familienunternehmens-Experte, Sparringspartner, Coach und Mediator bei PwC, Eberhard von Strenge, Executive Director bei Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, und David Zülow, Familienunternehmer in zweiter Generation und NRW-Vorstand von DIE FAMILIENUNTERNEHMER. Gemeinsam waren sie angetreten, um praktische Lösungsansätze zu liefern, mit denen Nachfolger und Unternehmer die erfolgreiche Übertragung meistern können. Gekonnt moderiert wurde der Abend von Cedric Schütz, Unternehmensnachfolger von Lothar Grünewald bei der Grünewald Consulting GmbH.

In seinem Vortrag „Der erste Tango – Die Nachfolge nicht dem Konflikt überlassen“,

erklärte Dr. Alexander Koeberle-Schmid, dass es nicht nur um sachliche Themen wie z. B. Steuer, Recht und Finanzen gehe, sondern eben auch um sehr viel Emotionen und Liebe, also um psychologisch-soziale Faktoren. „Es droht ein Konflikt, weil man eine gemeinsame Geschichte hat“, so der Experte, der als „Konfliktversteher“ bekannt ist. Er fuhr fort: „Der Konflikt ist in den Familien der Normalfall. Den gilt es zu lösen.“ Der Autor zahlreicher Bücher und Studien zu den Themen Nachfolge, Führung und Konflikt bilanzierte: „Die Unternehmensnachfolge ist ein Geschenk – da ist so richtig viel gelungen.“

David Zülow,  der seine persönliche Geschichte beisteuerte, meinte: „Die Weiterführung ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch harte Arbeit.“ Zülow ergänzte: „Bei uns gab es gar keine Nachfolgeregelung.  Außerdem hatte ich keine Lust auf eine Prince-Charles-Rolle.“ Seine Empfehlung: „Stellen Sie gemeinsam einen Fahrplan und ein Regelwerk auf, halten Sie das ein und seien Sie gnadenlos ehrlich.“ Er fuhr fort: „Und wenn Sie möchten, dass Ihr Nachfolger die Verantwortung übernimmt, geben Sie ihm die Chance, auch Fehler zu machen.“

Eberhard von Strenge aus dem Hause Hauck Aufhäuser Lampe sprach in seinem Vortrag über ein ganz anderes Rezept einer Firmenweiterführung: „Private Equity als Partner für die Nachfolgelösung“ hieß sein Vortrag, in dem der Experte sehr anschaulich dieses Modell erklärte. 

Der spannenden Diskussionsrunde vorausgegangen waren Ansprachen von Marco van der Meer, Regionalvorstand von DIE FAMILIENUNTERNEHMENR Düsseldorf – Niederrhein, und Lothar Grünewald, ebenfalls Vorstand von DIE FAMILIENUNTERNEHMER.

Marco van der Meer kritisierte in seiner Rede die verfehlte Energiepolitik der Regierung und warnte eindringlich vor immer mehr Eingriffen des Staates in die unternehmerische Freiheit. Lothar Grünewald führte in das Thema Unternehmensnachfolge ein. Er wies darauf hin, dass sich in den kommenden Jahren circa zwei Millionen Beschäftigte in einem Nachfolgeprozess befänden.

Die Begrüßungsworte sprach Hausherr und Gastgeber Arndt Sauer, Niederlassungsleiter der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, die über eine 225-jährige Tradition verfügt.

Geplant und organisiert wurde die Veranstaltung von dem Team Grünewald Consulting.

Über DIE FAMILIENUNTERNEHMER

DIE FAMILIENUNTERNEHMER folgen als politische Interessenvertretung der Familienunternehmer den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung. Die Mitgliedsunternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 460 Mrd. Euro (Vgl. BIP Deutschland: rund 3.025 Mrd. Euro). Über 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind eigentümergeführte Familienunternehmen.

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