• Albert Lortzings Zauberoper »Undine« etabliert den Komponisten wieder in Leipzig
  • »Die Dollarprinzessin« von Leo Fall ist ein erstes Geschenk zu dessen 150. Geburtstag 2023
  • Das Leipziger Ballett präsentiert sich mit neuen Formaten
  • 360° Vermittlung bietet erstmals Vorstellungen mit Audiodeskription

Die Oper Leipzig ist im spannenden Countdown auf die ersten Premieren des neuen Intendanten Tobias Wolff und seines Teams. Den Auftakt macht die Spezialspielstätte für Operette und Musical, die Musikalische Komödie, am 15. Oktober mit der oft verfilmten und charmanten Story einer reichen Erbin, die Geld allein nicht glücklich macht. »Die Dollarprinzessin« von Leo Fall ist ein frühes Geburtstagsgeschenk an den Komponisten, der zusammen mit Franz Lehár die »silberne Ära« der Operette prägte und im nächsten Jahr 150 Jahre alt geworden wäre. Am 29. Oktober folgt im Opernhaus die Premiere »Undine«, die Geschichte einer Liebe auf Leben und Tod, zwischen Natur und Zivilisation. Damit gibt Tilmann Köhler sein Regiedebut an der Oper Leipzig und inszeniert auch zum ersten Mal ein Werk von Albert Lortzing, der lange das Theaterleben der Musikstadt Leipzig mitprägte. Lortzings Werke werden ab dieser Spielzeit wieder eine größere Rolle im Repertoire der Oper spielen.

360° ist der neue Titel für die Opernsäule der Vermittlung inklusive Theaterpädagogik und Junge Oper, mit vielfältigen Angeboten für alle Generationen. Im Oktober gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Oper Leipzig Live-Audiodeskiption für blinde und sehbehinderte Menschen, mit vorheriger Führung zum Tasten und Fühlen von Kostümen, Bühnenbildelementen und Requisiten in »Tosca« am 16.10. Neu sind auch die Matinéen und Kostproben zu jeder Premiere und die Einführungen zu jeder Vorstellung einer Neuproduktion von Opernhaus und Musikalischer Komödie. Das Leipziger Ballett präsentiert sich im Oktober mit zwei besonders charmanten neuen Formaten: Am 23.10. nach der Wiederaufnahme von »Schwanensee«, gibt es das erste »Nachgespräch« – zum direkten Dialog mit Beteiligten, zum gegenseitigen Austausch über das Erlebte und gemeinsamen Ausklingen des Abends. Und drei Mal in dieser Spielzeit laden die Tänzerinnen und Tänzer der Oper Leipzig zu »Spitze!« mit Backstage-Geflüster: Am Nachmittag des 22.10. werden erstmals Geheimnisse des Spitzenschuhs verraten. Die erste Premiere des Balletts, »Marin/Schröder«, folgt am 13. November.

Die Oper Leipzig steht in der Tradition von über 325 Jahren Musiktheater in Leipzig: 1693 wurde das erste Opernhaus am Brühl als drittes bürgerliches Musiktheater Europas nach Venedig und Hamburg eröffnet. Seit 1840 spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester zu allen Vorstellungen der Oper und des Leipziger Balletts. Neben dem heutigen, 1960 erbauten Opernhaus am Augustusplatz gehört die Musikalische Komödie im Stadtteil Lindenau zur Oper Leipzig, eine Spezialspielstätte für Musical und Operette. Der mit ca. 700 Angestellten größte kulturelle Eigenbetrieb der Stadt umfasst fünf ihn tragende Säulen: Oper, Musikalische Komödie, Leipziger Ballett, die Vermittlungssparte 360° und das Handwerk der Theaterwerkstätten, die für sämtliche städtischen Bühnen produzieren.

Ab der Spielzeit 2022/23 ist Tobias Wolff Intendant und Erster Betriebsleiter der Oper Leipzig. Der studierte Musiker und Kulturmanager wurde bekannt als Geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, einem der weltweit ältesten Festivals für Barockmusik, und als Mitbegründer und Sprecher des Forum Musik Festivals, einem Zusammenschluss von über 100 Festspielorganisationen deutschlandweit. Zu seinem Leipziger Team gehören Dr. Cornelia Preissinger als neue Operndirektorin und stellvertretende Intendantin sowie die Chefdramaturgin Marlene Hahn und Musikdirektor Christoph Gedschold. Tobias Wolff freut sich außerdem über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Ballettdirektor und Chefchoreographen Mario Schröder und mit Torsten Rose als Direktor der Musikalischen Komödie.

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Spielzeitheft Oper Leipzig 22/23 online 

UNDINE
Romantische Zauberoper in vier Aufzügen von Albert Lortzing
Libretto vom Komponisten, nach der Erzählung »Undine« von Friedrich de la Motte Fouqué

Undinen, weibliche Wasserwesen, können nur durch die Vermählung mit einem irdischen Mann eine unsterbliche Seele erlangen. Doch welcher Preis ist dafür zu zahlen? Was macht eine Seele aus? Die Geschichte einer Liebe auf Leben und Tod beginnt in einer abgeschiedenen Fischerhütte eines alten Ehepaares und deren Ziehtochter Undine. Als Ritter Hugo Zuflucht vor einem Unwetter in dieser Hütte findet, verlieben er und Undine sich ineinander und heiraten. Noch bevor es gemeinsam zurück in die Stadt gehen soll, flüstert Undine ihrem frisch Angetrauten warnend zu: »O halte fest an deinem Glauben und bleibe deinem Schwure treu, dass ich dein Glück, dein alles sei!«, denn wenn Undines Liebe verraten wird, so heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem sie einst gekommen ist. Vor fast 180 Jahren musste Albert Lortzing das Stadttheater Leipzig aus tragischen Gründen verlassen, doch seine Musik ist untrennbar mit Leipzig verbunden und kehrt stets voller Poesie und Kraft zurück! Albert Lortzing selbst kommentierte seine »Undine«: »Diese Oper muss gefallen. Ich versichere dir, dass Musikstücke vorkommen, deren Effekte ich nicht geahnt hätte.«

Premiere 29. Okt 2022, 19 Uhr, Opernhaus
Premieren-Matinée 16. Okt 2022, 11 Uhr, Opernhaus im Konzertfoyer
Kostprobe 25. Okt 2022, 18:30 Uhr, Opernhaus im Konzertfoyer

Musikalische Leitung Christoph Gedschold
Inszenierung Tilmann Köhler
Bühne Karoly Risz
Kostüme Susanne Uhl
Dramaturgie Marlene Hahn
Choreinstudierung Thomas Eitler-de Lint
Chor Chor der Oper Leipzig
Orchester Gewandhausorchester

BESETZUNG
Berthalda
 Olena Tokar / Mirjam Neururer
Ritter Hugo von Ringstetten Joseph Dennis / Matthias Stier
Kühleborn Jonathan Michie / Mathias Hausmann
Tobias Peter Dolinšek / Sejong Chang
Marthe Kathrin Göring / Karin Lovelius
Undine Sarah Traubel / Olga Jelínková
Veit Sven Hjörleifsson / Dan Karlström
Hans Peter Dolinšek / Michael Raschle
Pater Heilmann Sebastian Pilgrim / Randall Jakobsh

Weitere Aufführungen
04., 11., 23. Nov. 2022, jeweils 19:30 Uhr
27. Nov. 2022, 17 Uhr
10. Jun. 2023, 19 Uhr / 07. Jul .2023, 19:30 Uhr
Alle Vorstellungen mit Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

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DIE DOLLARPRINZESSIN
Operette in drei Akten von Leo Fall
Libretto von Alfred Maria Willner und Fritz Grünbaum

»Reicher Sack ohne Manieren« – so ließe sich der amerikanische Millionär Couder wohl am besten beschreiben. Dass ihm und seiner hübschen Tochter Alice der Reichtum längst zu Kopf gestiegen ist, zeigt sich unter anderem darin, dass als Hauspersonal ausschließlich verarmte europäische Adelige engagiert werden. Einer davon – Fredy Wehrburg – will allerdings hoch hinaus und nicht weniger als Hand und Herz der Millionärstochter. Europäischer Aristokratenstolz und amerikanisches Selbstbewusstsein prallen aufeinander. Was eine russische Gräfin damit zu tun hat und welches charmante Mitglied des Couder-Clans dem adeligen Reitlehrer den Kopf verdreht, erfahren Sie in der Premiere der »Dollarprinzessin«. 1873 geboren, hätte Leo Fall 2023 einen runden Geburtstag gefeiert. Mit dem vierfach verfilmten Klassiker würdigt die Musikalische Komödie bereits ab Oktober 22 den österreichischen Komponisten, der zusammen mit Franz Lehár die »silberne Ära« der Operette prägte.

Premiere 15. Okt 2022, 19 Uhr, Musikalische Komödie
Premieren-Matinée 09. Okt 2022, 11 Uhr, Venussaal der Musikalischen Komödie
Kostprobe 11. Okt 2022, 18 Uhr, Venussaal der Musikalischen Komödie

Musikalische Leitung Friedrich Praetorius / Tobias Engeli
Inszenierung Matthias Reichwald
Choreografie Claudio Valentim
Bühne Jelena Nagorni
Kostüme Tanja Liebermann
Choreinstudierung Mathias Drechsler
Dramaturgie Nele Winter
Chor Chor MuKo
Ballett Ballett MuKo
Orchester Orchester

BESETZUNG
Alice
 Nicole Lubinger
Daisy Gray Olivia Delauré / Alina König Rannenberg
Olga Labinska Nora Lentner
John Couder Milko Milev
Fredy Wehrburg Adam Sanchez
Hans Freiherr von Schlick Jeffery Krueger
Tom Andreas Rainer
Dick Radoslaw Rydlewski
Diener 1 Stefan Ebeling
Diener 2 Armin Zarbock

Weitere Aufführungen
16. Okt. 2022, 15 Uhr & 18. Okt. 2022, 19:30 Uhr / 05. Nov. 2022, 19 Uhr / 06. Nov. 2022, 15 Uhr / 11. Nov. 2022, 19:30 Uhr /
25. Dez 2022, 18 Uhr / 14. Jan. 2023, 19 Uhr & 15. Jan. 2022, 15 Uhr / 06. Apr. 2023, 19:30 Uhr / 07. Apr. 2023, 15 Uhr
Alle Vorstellungen mit Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Venussaal

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NEUE FORMATE DES LEIPZIGER BALLETTS
Nachgespräch und Spitze!

Die Ballettabende im Opernhaus klingen zukünftig aus mit Nachgesprächen. Das bietet die wunderbare Moglichkeit, sich im direkten Dialog mit Beteiligten der Produktion über das Gesehene und Erlebte auszutauschen, seiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen, Fragen zu stellen oder auch kritisch miteinander zu diskutieren. Bei Backstage-Geflüster mit dem Leipziger Ballett an drei Samstagen der Spielzeit blickt das neue Angebot mit dem Titel »Spitze!« hinter den roten Vorhang zu Ballettdirektor Mario Schröder, seinem Team und den Tänzerinnen und Tänzern. Warum benötigt eine Ballettänzerin Leim, Feuerzeug und Handwerksgeschick? Auf welchen besonderen Brettern tanzt das Ballett? Wie wird eine Choreographie gemerkt und dokumentiert, um sie dann viele Jahre später wieder entstauben und tanzen zu können? »Spitze!« verrät die Geheimnisse.

Das NACHGESPRÄCH, jeweils 15 Min. nach Ende der Vorstellungen
23. Okt 2022 – »Schwanensee«
16. Dez 2022 – »Marin / Schroder«
03. Feb 2023 – »Rachmaninow«
25. Mar 2023 – »Der kleine Prinz«
22. Apr 2023 – »Solitude«
07. Jun 2023 – »FUSION«

SPITZE!, Treffpunkt: Kassenhalle Opernhaus
22. Okt 2022, 14 Uhr »Ich brauch mal den Hammer !«, die Geheimnisse des Spitzenschuhs
14. Jan 2023, 11 Uhr »Die Bretter, die die Welt bedeuten.«, die Geheimnisse des beschwingten Bodens
22. Apr 2023, 11 Uhr »Vision und Handwerk« – Wie entsteht eine Choreographie? 

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360° VERMITTLUNG UND INKLUSION
Neu: Oper mit Audiodeskription

Zum ersten Mal in der Geschichte der Oper Leipzig gibt es große Oper und Musical mit Live-Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte. Über ein Headset erhalten die Besucherinnen und Besucher präzise Beschreibungen zum Handlungsgeschehen auf der Bühne. Die Sprecherin der Audiodeskription, Anke Nicolai meint hierzu: »Die Kunst besteht darin, in den kurzen Lücken, in denen gerade kein:e Sänger:in singt, die Geschehnisse wiederzugeben, die Lücken präzise und mit dem Wesentlichen zu füllen, damit die Inszenierung zu neuem, farbenreichem Leben erwacht.« Die Spezialistini, bereits mehrfach mit dem Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet, macht mit ihren Live-Beschreibungen »die Inszenierung im Ohr sichtbar«. Vor dem gemeinsamen Erlebnis »Tosca« oder »Anatevka« können in einer inklusiven Führung zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn Kostüme und Bühnenelemente befühlt und besprochen werden. Anmeldungen, auch mit entsprechenden Ermäßigungen und Begleittickets für Schwerhinderte, nimmt der Besucherservice der Oper Leipzig Mo – Sa von 10 bis 19 Uhr unter + 49 (0)341-12 61 261 gern entgegen.

AUDIODESKRIPTION
16. Okt 2022 – »Tosca«, Opernhaus
12. Mar 2023 – »Anatevka«, Musikalische Komödie

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