Ganz im Zeichen des zehnjährigen Bestehens der Lernplattform openHPI steht die Fachveranstaltung openHPI-Forum am 20. und 21. Oktober in Potsdam. Zu ihr hat das Hasso-Plattner-Institut (HPI) E-Learning-Expertinnen und -Experten aus Bildungseinrichtungen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien eingeladen. "Wir wollen kurz zurückblicken, aber auch nach vorn und mit unseren Gästen erörtern, wie offene Onlinekurse künftig ihr Potenzial für Personen, Unternehmen und Institutionen weiter entfalten können", sagt HPI-Direktor Professor Christoph Meinel. Die Anmeldung fürs openHPI-Forum ist möglich unter: https://hpi.de/das-hpi/registrierung/2022/openhpi-forum-2022/.

Seit dem Start des Online-Angebots am 3. September 2012 gestalte das Institut mit openHPI die digitale Allgemeinbildung durch solche Massive Open Online Courses (MOOCs) wesentlich mit, betont der Informatiker. Ein Nebeneffekt der Coronavirus-Pandemie sei, dass die für alle Interessierten offenen und kostenlosen Onlinekurse mittlerweile fest und dauerhaft in viele Lehr- und Lern-Prozesse integriert seien, so Meinel.

Auf dem openHPI-Forum soll vorgestellt werden, welche Technologien die digitale Bildung der Zukunft weiter verbessern und erleichtern werden. Forschende des HPI berichten dazu beispielsweise über Methoden der Standardisierung von Meta-Daten für Kataloge zu Onlinekursen. Dadurch sollen mit künstlicher Intelligenz arbeitende Dienste Wissensdurstigen künftig Lernpfade vorschlagen können. Ferner geht es darum, wie die ständig steigenden Erwartungen von Lernenden an die Qualität von Lehrvideos durch die Produktion erstklassiger Inhalte erfüllt werden können. Zudem wird präsentiert, wie Dialog-Systeme wie Chatbots Lernende in Massive Open Online Courses unterstützen und motivieren können, indem der Online-Lehre wichtige Elemente traditionellen Lernens hinzugefügt werden.

In Diskussionsrunden haben die Teilnehmenden am openHPI-Forum Gelegenheit, gesellschaftliche Auswirkungen von offenen Onlinekursen zu debattieren. Wie stark tragen diese zur Verbesserung von Jobchancen und zur Sicherung des Arbeitsplatzes bei? Wie schauen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Personalverantwortliche auf Mitarbeitende mit Zertifikat aus einem Onlinekurs? Braucht es immer weniger Lehrende, weil Wissen monopolisiert sein wird? Wie wirken sich Onlinekurse auf Menschen in derzeit strukturell benachteiligten Weltregionen aus? Aspekte wie diese sollen auf dem openHPI-Forum intensiv besprochen werden.

Beschäftigen werden sich die Expertinnen und Experten für digitale Bildung auch mit der steigenden Nachfrage nach Micro-Degrees, also Abschlüssen für einzelne, kompakte Studienabschnitte. Auch die Marksituation für vollständige Online-Studiengänge mit Masterabschluss steht auf dem Programm des openHPI-Forums. Einen visionären Ausblick verspricht der Vortrag "Metaverse und MOOCs". Der Begriff Metaverse beschreibt – vereinfacht gesagt – eine digitale, dreidimensionale Erlebniswelt, die durch das Zusammenwirken virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht und die es Menschen ermöglicht, sich mit anderen zu treffen, zu spielen, einzukaufen oder Konzerte bzw. Vorträge zu besuchen.

Hintergrund zur Bildungsplattform openHPI

Seine interaktiven Kursangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 3. September 2012 gestartet – auf der Internet-Plattform https://open.hpi.de. Diese bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschulwissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch und Englisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI mehr als eine Million Kurseinschreibungen registriert. Rund 307.000 Personen aus 180 Ländern gehören derzeit auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher mehr als 126.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 100 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind zum Beispiel openSAP und OpenWHO. Zudem kommt die HPI-Plattform beim KI-Campus und beim eGov-Campus zum Einsatz.

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