Explodierende Energiekosten, galoppierende Inflation und eine drohende Rezession in Deutschland: Für Geringverdiener oder Menschen, die auf Unterstützungsleistungen angewiesen sind, steigt die Gefahr der Überschuldung. Erst kürzlich erklärte Tanja Birkholz, Chefin der Wirtschaftsauskunftei Schufa, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger Probleme damit haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es gebe eine wachsende Zahl von Anfragen nach Krediten zur Deckung laufender Kosten. Zudem verzeichnet das Statistische Bundesamt im vergangenen Monat einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Dies bedeutet in vielen Fällen den Abbau von Arbeitsplätzen und Einkommensverluste für die Betroffenen.

Unterstützung bei Überforderung

Vor diesem Hintergrund werden viele Menschen mit hohen finanziellen Belastungen keinen Ausweg mehr finden. Sie verlieren den Überblick über ihren echten Kontostand angesichts vieler verschiedener Gläubiger. Immer mehr Mahnschreiben landen im Briefkasten und dann steigt die Überforderung. Das neu-gegründete Social Startup SCHULDLOS setzt hier an und will Betroffenen einen Ausweg aus der Schuldenfalle zeigen. „Vielen Menschen ist das Selbsteingeständnis der Überschuldung peinlich und sie haben daher eine hohe Hemmschwelle bei der Suche nach Hilfe. Hinzu kommt derzeit, dass die Wartezeit bei öffentlichen Schuldnerberatungsstellen bei mehr als zehn Wochen liegen kann – und in dieser Periode stapeln sich weiter Rechnungen oder Mahnungen und es fallen Zinszahlungen oder Mahngebühren an“, erklärt Dr. David Hoeflmayr, einer der beiden Gründer der SCHULDLOS GmbH.

Erst einmal Kassensturz machen

Zusammen mit dem Insolvenzanwalt Markus Libera hat er einen weitgehend digitalisierten und automatisierten Prozess entwickelt, der den Schuldnern die Kommunikation mit den Gläubigern und auch den Behörden erleichtert. Dafür wurde ein Online-Portal programmiert, bei dem die Klientinnen und Klienten viele Daten selbst eingeben können, um so viele Abläufe zu beschleunigen. „Nach unserer bisherigen Erfahrung haben es unsere Klienten oft mit mehr als 20 Gläubigern zu tun. Da ist es wichtig, dass ein Überblick verschafft und eine Art Kassensturz gemacht wird“, sagt Mitgründer Markus Libera. Mit den Angaben des Schuldners und nach einer Abfrage bei Gerichten kann das Portal von SCHULDLOS ein Gläubiger- und Forderungsverzeichnis erstellen. Das ist einer von vier möglichen Schritten in dem modularen System.

Einigung mit den Gläubigern erzielen

Nach dem Kassensturz kann SCHULDLOS den Gläubigern einen Schuldenbereinigungsplan anbieten. Dieser sieht meist ein Ratenzahlungsangebot vor, das die Leistungsfähigkeit des Schuldners berücksichtigt. Ein weiterer möglicher Schritt ist dann ein Einigungsversuch mit den verschiedenen Gläubigern. Sollte dieser Versuch scheitern, dann erhalten die Klientinnen und Klienten eine Bescheinigung über den gescheiterten Einigungsversuch.

Dies ist wichtig für den Fall, dass später eine Privatinsolvenz beantragt werden soll. Auch bei diesem Antrag kann die Plattform von SCHULDLOS helfen, denn die wichtigsten Daten sind bereits im System hinterlegt und können quasi auf Knopfdruck abgerufen werden.

Schlanker digitaler Prozess – schnell und günstig

Der Ansatz von SCHULDLOS besteht darin, dass viele Schritte der Schuldnerberatung und der Kommunikation mit den Gläubigern online und automatisch und standardisiert abgewickelt werden. „Uns war es bei der Konzeption von SCHULDLOS wichtig, dass wir einen schlanken Prozess entwickeln. Möglichst viele Teilschritte sollen automatisiert funktionieren – das spart Zeit und Kosten. Zudem können wir dann zuverlässiger beraten und helfen, denn wir bekommen schneller einen Überblick über die Situation. Und wir können auch besser auf geänderte rechtliche Rahmenbedingungen reagieren“, erklärt Dr. Hoeflmayr. Die meisten dieser Schritte laufen automatisch ab – werden aber immer durch Videoberatungen begleitet, um gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten die optimalen Lösungen zu erarbeiten.

Den Menschen helfen

SCHULDLOS ist als Social Startup nicht darauf ausgelegt, dass Gewinne maximiert werden sollen. Die beiden Gründer Dr. Hoeflmayr und Markus Libera wollen mit dem Angebot in erster Linie den Menschen ein Hilfsangebot machen, die sich den automatisierten Prozessen von professionellen Mahn-Firmen ausgeliefert sehen. Die Kosten für die einzelnen Modul-Bausteine von SCHULDLOS liegen lediglich im Bereich zwischen 89,- und 214,- EUR. SCHULDLOS ist zudem eine staatlich zugelassene „Geeignete Stelle“ i.S.v. § 305 Abs. 1 Nr. 1 InsO und darf damit auch Rechtsberatung anbieten.

Schon erste Auszeichnungen gewonnen

SCHULDLOS hat für seine Idee einer digitalen Schuldnerbetreuung bereits erste Preise gewonnen. So wurde das Unternehmen beim Wettbewerb des Förderprogramms Start?Zuschuss! des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie als besonders zukunftsfähige und innovative Neugründung prämiert. Weiterhin wurde das Social Startup in die Liste der „heißesten FinTech- und Insurtech-Startups“ des jährlichen "FinTech Rising Stars" Online-Reports aufgenommen.

Über die SCHULDLOS GmbH

Die SCHULDLOS GmbH wurde 2021 gegründet, der Sitz liegt in München. Gründer sind Dr. David Hoeflmayr und Markus Libera. Finanzexperte David Hoeflmayr berät seit mehr als 25 Jahren deutschlandweit Menschen und Firmen in schwierigen Situationen. Insgesamt hatten seine Klienten weit über 1 Milliarde Euro Schulden. Markus Libera ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht. Er praktiziert seit fast 20 Jahren in München und ist Mitglied bei „Insolvenz Anwalt 24“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Rechtsanwälten, die Schuldner gegenüber Gläubigern oder in Insolvenzverfahren vertreten.

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