- Unterschenkelamputierter Motorradsportler Emiliano Malagoli (ITA) läuft am Sonntag erstmals den BMW BERLIN-MARATHON
- Premiere in Berlin für „International Global Messenger Special Olympics“ Nyasha Derera (ZIM)
- Im BMW Group Werk Berlin treffen sich die beiden Athleten
Zwei Tage vor dem Start des BMW BERLIN-MARATHON waren in Emiliano Malagoli und Nyasha Derera zwei Teilnehmer am größten Marathon Deutschlands und dem schnellsten der Welt zu Gast im BMW Group Werk Berlin. In der Heimat der internationalen BMW Motorrad Produktion wird unter anderem der vollelektrische BMW CE 04 gefertigt. Dieser kommt beim BMW BERLIN-MARATHON als Strecken- und Organisationsfahrzeug zum Einsatz.
Für beide Athleten ist es das erste Mal, dass sie die gut 42 Kilometer in der deutschen Hauptstadt in Angriff nehmen – doch andere, weit größere Herausforderungen haben beide bereits bewältigt. Malagoli musste nach einem Unfall das rechte Bein unterhalb des Knies amputiert werden, was seine Karriere als Motorradsportler aber nicht aufhalten konnte. Derera hat aufgrund von Schwierigkeiten in der geistigen Entwicklung eine schwere Kindheit und Jugend durchlebt, sich dann über den Laufsport Inklusion und Anerkennung erkämpft und ist heute als Botschafter für die Special-Olympics-Bewegung und die Special Olympics World Games 2023 in Berlin tätig.
Und noch etwas eint die beiden: ihr Engagement für ihre Mitmenschen, für Gleichberechtigung und Teilhabe sowie für die vereinende Kraft des Sports. Malagoli hat eine Stiftung ins Leben gerufen, die Menschen unterstützt, denen Ähnliches widerfahren ist wie ihm. Mit verschiedenen Initiativen ermöglicht er körperlich eingeschränkten Personen einen Weg zum Sport und aufs Motorrad.
Derara setzt sich als Botschafter weltweit für die Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung ein und motiviert andere Athletinnen und Athleten, ihre Träume trotz aller Widerstände nicht aus den Augen zu verlieren.
Im BMW Group Werk Berlin trafen sich die beiden vor dem BMW BERLIN-MARATHON mit Mitarbeitenden, unter anderem mit dem Leiter Personalwesen Davide Vitolo, dem Leiter Gesundheitsdienst, Christoph Tisler und Dorothea Grützmann vom Betrieblichen Eingliederungsmanagement, um sich über das Thema Inklusion sowie über die Bedeutung des Sports auszutauschen.
„Ich laufe, um in jeder Stadt, in der ich das tue, die eine Nachricht zu verbreiten: Inklusion ist wichtig. Außerdem will ich andere Special-Olympics-Athleten repräsentieren und ihnen zeigen: ‚Ihr könnt das auch!‘“, sagte Derara. „Vielen Dank dafür an BMW, dass ihr Champions der Inklusion seid. Die Welt ist ein besserer Ort, wenn Menschen zusammenkommen, ohne dass Behinderung oder Hautfarbe oder andere Dinge eine Rolle spielen. Wir müssen uns akzeptieren, wie wir sind, denn keiner von uns hat sich ausgesucht, was er oder sie ist.“
Malagoli meinte: „Wenn wir am Sonntag alle gemeinsam auf die Strecke gehen, zusammen mit dem Weltrekordhalter Eliud Kipchoge und vielen weiteren Top-Läufern, dann sind wir alle Athleten und nicht Menschen mit oder ohne Behinderung. Wir sind Athleten. Punkt. Es sollte immer so sein, dass keine Unterscheidung gemacht wird.”
„Bei der BMW Group arbeiten wir alle zusammen, ohne jede Trennung. Wir sind ein Team und haben ein gemeinsames Ziel“, sagte Vitolo. „Das ist genau wie bei einem Marathon, nur dass es unser Ziel ist, Motorräder zu produzieren.”
Der BMW BERLIN-MARATHON ist mit in diesem Jahr 45.000 Athletinnen und Athleten die größte Marathonveranstaltung in Deutschland. Die Strecke durch die deutsche Hauptstadt ist die schnellste der Welt und der Schauplatz zahlreicher Weltrekorde. Der BMW BERLIN-MARATHON ist einer der sechs größten und bedeutendsten Marathon-Events der Welt, die zusammen die Abbott World Marathon Majors bilden. BMW ist seit dem Jahr 2011 Titelpartner.
Über Emiliano Malagoli
Emiliano Malagoli ist ein italienischer Motorradsportler, der seit 2007 in der Bridgestone Championship Challenge antritt. Bei einem Straßenunfall im Jahr 2011 verliert er sein rechtes Bein unterhalb des Knies, im linken Bein trägt er bis heute Nägel. Noch im Krankenhaus fasst er den Entschluss, dass dies nicht das Ende seiner Karriere sein wird, nicht sein darf. Nur sieben Monate nach seinem Unfall sitzt er für Testfahrten wieder auf einem Bike, nur 400 Tage nach der letzten von zwölf Operationen vergehen, ehe er wieder Rennen fährt.
Seither tritt der 27-Jährige unterstützt von BMW Italien mit speziell für seine Bedürfnisse umgebauten BMW S 1000 RR und BMW M 1000 RR Rennmotorrädern im Italian Octo Cup und dem European Handy Bridgestone Cup an. Im Jahr 2019 beginnt der aus Lucca in der Toskana stammende Malagoli, der anfangs mit seiner Prothese keine 100 Meter gehen konnte, zudem mit dem Laufsport und entwickelt eine zweite sportliche Leidenschaft. Noch im selben Jahr bestreitet er erfolgreich den New York Marathon. Am Sonntag feiert Malagoli sein Debüt beim BMW BERLIN-MARATHON, zusammen mit seinem Freund Omar Bortolacelli, der im Handbike antritt.
Es war Malagoli aber nicht genug, selbst ein eindrucksvolles Comeback zu geben und darüber hinaus eine neue Sportart zu erobern – er will auch anderen Menschen dabei helfen, vergleichbare Herausforderungen zu meistern. 2013 gründet er die Stiftung „Di.Di. Diversamente Disabili”, um jungen Menschen mit Behinderung den Sport als gute Möglichkeit zur Teilhabe und Genesung zu öffnen, sowie Trainings zu Themen wie Sicherheit im Straßenverkehr oder gesundem Lebensstil anzubieten.
Die „Di.Di. Diversamente Disabili” betreibt auch eine Fahrschule zur Erlangung des speziellen Motorrad-Führerscheins für Behinderte, hilft mit seiner Expertise beim bedürfnisgerechten Umbau von Motorrädern und unterstützt die Fahrerinnen und Fahrer bei der Rückkehr auf die Rennstrecke – in nationalen und europäischen Meisterschaften für Behinderte, die Malagoli selbst ins Leben gerufen hat.
Über Nyasha Derera
Nyasha Derera ist Läufer aus Zimbabwe, „International Global Messenger Special Olympics“, und erfüllt sich beim BMW BERLIN-MARATHON einen Traum: Seite an Seite mit den ganz Großen des Sports wie Olympiasieger Eliud Kipchoge aus Kenia auf die Strecke zu gehen. Der 25-Jährige aus Harare in Simbabwe hat eine persönliche Bestleistung von 2:23 Stunden, eine respektable Zeit, doch seine Leistung geht über Zahlen weit hinaus, hat aber auch viel mit Respekt zu tun. Denn den hat er sich hart erarbeiten und erlaufen müssen.
Derera verliert als kleines Kind beide Elternteile und wächst bei der Großmutter auf. In seiner Entwicklung wird er früh abgehängt, von seinem Umfeld nicht akzeptiert, stattdessen gehänselt und für verrückt erklärt. In der Schule wird er von den Mitschülern getrennt. Da beginnt sein Kampf gegen die innere Isolation und Ausgrenzung. Derera weiß um seine kognitive Beeinträchtigung, doch als er den Laufsport für sich entdeckt, ist er nicht mehr aufzuhalten. Obwohl ihm immer noch Ablehnung entgegenschlägt. Er sei doch sowieso zu nichts zu gebrauchen, heißt es wieder.
Im täglichen Training findet Derera Halt und Motivation, dann startet vor gut zehn Jahren das „Special Olympics Programme“ in seinem Heimatland – und dank der inklusiven Sportangebote legt Derea einen atemberaubenden Zwischenspurt ein. Es ändert sich jetzt viel: Menschen mit und ohne Behinderung trainieren gemeinsam, die Wahrnehmung auf Personen mit geistiger Behinderung wird eine ganz andere. Schnelligkeit, Ausdauer, sportliche Leistung und Teamgeist stehen im Vordergrund. Inklusion wird zu Rückenwind, Derera erläuft sich alleine 17 nationale Goldmedaillen auf verschiedenen Distanzen.
Die Kraft des Sports und der Special Olympics will Derera weitertragen. Als internationaler Athletensprecher und als Gesundheitsbotschafter kämpft er für Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung und motiviert andere Athletinnen und Athleten, an ihren Träumen festzuhalten. Auch in dieser Rolle startet Derera beim BMW BERLIN-MARATHON. Im Juni 2023 finden, ebenfalls in der Hauptstadt und erstmals in Deutschland, die Special Olympics World Games statt. Dafür will er werben, damit die 7.000 teilnehmenden Athletinnen und Athleten die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen – und die ihnen denselben Rückenwind gibt, der Dereras Leben für immer verändert hat.
Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad der weltweit führende Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern und Anbieter von Premium-Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Das BMW Group Produktionsnetzwerk umfasst 31 Produktions- und Montagestätten in 15 Ländern; das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern.
Im Jahr 2021 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von mehr als 2,5 Mio. Automobilen und über 194.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2021 belief sich auf 16,1 Mrd. €, der Umsatz auf 111,2 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte das Unternehmen weltweit 118.909 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das Unternehmen hat frühzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt und rückt Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung konsequent ins Zentrum seiner Ausrichtung, von der Lieferkette über die Produktion bis zum Ende der Nutzungsphase aller Produkte.
Das BMW Group Werk Berlin
Im Berliner Stadtbezirk Spandau befindet sich auf einer Gesamtfläche von rund 230.000 m² die weltweit einzige, vollumfängliche Produktionsstätte für BMW Motorräder und Scooter. Seit 1969 laufen im traditionsreichen Werk Berlin auf modernsten Produktionsanlagen BMW Zweiräder vom Band. Inzwischen sind es jährlich mehr als 155.000 Fahrzeuge sowie deren Motoren, Fahrwerks- und Antriebskomponenten. Mehr als 2.200 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen täglich bis zu 800 Fahrzeuge, deren Qualität und Innovationsgrad für den anhaltenden Erfolg des Werks stehen. Die Vielfalt der insgesamt 27 Motorradmodelle in den Sparten Sport, Tour, Roadster, Heritage, Adventure und Urban Mobility in mehr als 40 auszuwählenden Farben und die über 300 Sonderausstattungen machen der Marke alle Ehre und werden in mehr als 130 Ländern der Erde verkauft.
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