Eine Niederlage von Präsident Bolsonaro wird unserer Meinung nach keine Verfassungskrise auslösen, selbst wenn er sich weigert, nachzugeben und zu Demonstrationen auf der Straße aufrufen sollte. Wir gehen davon aus, dass Brasiliens Institutionen, einschließlich des Militärs, einen relativ friedlichen Machtwechsel schützen und beaufsichtigen werden.
Unabhängig davon, wer die Wahlen gewinnt, dürfte das kommende Jahr ein „Realitätscheck“ der makroökonomischen Defizite Brasiliens sein, insbesondere der strukturellen Aussichten für Wachstum und Steuerbilanz. Unsere grundsätzliche Einschätzung des Landes wird weitgehend von der politischen Agenda abhängen, die die neue Regierung vorlegen wird, um a) die wachstumshemmenden Hürden für die Wirtschaft abzubauen und b) die Steuerbilanz auf struktureller Basis zu verbessern, wobei sie vorzugsweise mit institutionellen Mitteln ausgestattet werden sollte, um die Glaubwürdigkeit der Steuerpolitik zu stärken.
Andererseits befindet sich Brasilien in einer vergleichsweise günstigen Position, um die Herausforderungen zu meistern, die sich aus der Verschärfung der globalen Finanzbedingungen ergeben. Grund dafür sind die überschaubaren externen makroökonomischen Ungleichgewichte und die umfangreichen Devisenreserven.“
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