Im Mai 2022 durfte das Arosa Bärenland zwei Bären aus Nordmazedonien in den Bündner Bergen willkommen heissen. Damit sich sowohl die Neuankömmlinge Jamila und Sam als auch die bereits einheimischen Bewohner Amelia und Meimo an diese neue Situation gewöhnen konnten, wurden im Verlaufe des Sommers sogenannte Vergesellschaftungen durchgeführt. Zum Wohle der Tiere konnten sich die Bären dabei je zuerst paarweise kennenlernen und die bärentypischen Rangkämpfe austragen. «Jetzt wo wir gesehen haben, dass die vier Bären sich akzeptieren und die Rangordnung geklärt ist, können wir den nächsten Schritt angehen», so Dr. Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter im Arosa Bärenland. Und dieser «nächste Schritt» stand heute vor den Augen der vielen gespannten Besucher:innen an: Das erstmalige Zusammenlassen aller vier Bären.
Amelia und Meimo haben an diesem sonnigen Vormittag die Aussenanlage betreten, in der Absicht Futter zu suchen. Die beiden haben dann sofort bemerkt, dass jetzt auch noch zwei weitere Tiere auf der gleichen Aussenanlage auf Futtersuche sind. Das Ganze verlief aber gemäss den Verantwortlichen vor Ort ganz bärentypisch. «Da die Rangordnung bereits klar ist, sind die dominanten Tiere weiterspaziert und die subdominanten Tiere haben die Individualdistanz eingehalten,» erklärt Schmid die Situation im Arosa Bärenland. Die Bären seien damit einmal mehr natürlich gefordert und lernen, sich artgemäss zu verhalten. Schmid geht davon aus, dass auch die weiteren Tage und Wochen «gesittet» zu und her gehen. Spannend werden sicher auch die nächsten Lernschritte der Bären, bei denen sie untereinander das Streifgebiet in der knapp drei Hektar grossen Anlage aufteilen.
Das Arosa Bärenland möchte, dass die Bären nach Möglichkeit die gesamte Anlage nutzen können. Denn das Ziel des Tierschutzprojektes ist es, den Tieren ein möglichst naturnahes Bärenleben zu ermöglichen. Und so gelten auch im Schutzzentrum von Arosa zu einem grossen Teil die Regeln der Natur. Das heisst, die Bären begegnen Artgenossen und haben untereinander eine Rangordnung, bei der die unterwürfigeren Tiere lernen, auszuweichen. «Das klingt im ersten Moment hart, ist aber ganz natürlich», erklärt Schmid. «Die Grösse der Anlage von fast drei Hektaren und die naturnahe Landschaft mit Felsen, Bäumen, Weiden, Sträuchern und Höhlen bietet für Amelia, Jamila, Sam und Meimo genug Ausweichmöglichkeiten. Die Bären können sich gegenseitig gut aus dem Weg gehen und entspannt auf Futtersuche gehen», erklärt er weiter.
Das heutige Zusammenlassen der vier Bären war auch für die Verantwortlichen des Arosa Bärenlandes ein in Erinnerung bleibendes Ereignis. «Zu sehen, wie sich Jamila und Sam in den Sommermonaten entwickelt haben, war extrem beeindruckend. Dass die vier sich jetzt die Aussenanlage teilen, ist ein wichtiger Schritt für das Arosa Bärenland und zeigt auch einmal mehr, dass wir in Zusammenarbeit mit VIER PFOTEN vieles richtig machen.», so Pascal Jenny, Präsident der Stiftung Arosa Bären. Auch die Vertreter:innen der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN waren an der heutigen Premiere vor Ort und zeigen sich zufrieden «Sam und Jamila haben bereits viele Meilensteine gemeistert. Vom Transport aus Nordmazedonien bis zur Vergesellschaftung der vier Bären. Nun sind wir gespannt darauf, ob die Beiden zum ersten Mal in die Winterruhe gehen.»
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