DIE REISE DER VERLORENEN
von Daniel Kehlmann
nach dem Buch ‚Voyage of the Damned‘ von Gordon Thomas und Max Morgan-Witts
Premiere: Samstag 05. November 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus
Besetzung: Regie: Klaus Schumacher, Bühne: Katrin Plötzky, Kostüme: Karen Simon, Musik: Tobias Vethake, Licht: Steff Flächsenhaar, Dramaturgie: Matthias Grön/Jonas Hennicke
mit: Veronique Coubard, Julia Friede, Matthias Kleinert, Karl Miller, Yasin Özen, Klaas Schramm, Rebecca Seidel
Ein Schiff mit über 900 Flüchtenden irrt über den Ozean, kein Land will die Menschen aufnehmen. In den Heimathafen zurückzukehren, käme einer Katastrophe gleich. Aber das Schiff liegt nicht vor der Küste Südeuropas, sondern vor Kuba im Jahr 1939 und die Passagier:innen der St. Louis sind Jüd:innen, die mit ihrem letzten Hab und Gut aus Nazideutschland fliehen. Als auch Nordamerika aufgrund eines politischen Intrigenspiels die Einreise verwehrt, soll das Schiff zurück nach Hamburg fahren. An Bord spitzt sich die Lage zu, denn die Flüchtenden sind neben dem Hoffen und Bangen auch der nationalsozialistischen Gesinnung einiger Crewmitglieder ausgesetzt. Erst nach einer radikalen Drohgebärde des Kapitäns, der die Flüchtenden retten will, bieten einige Länder Europas Quotenregelungen an.
Daniel Kehlmann hat aus dem Buch ‚Voyage of the Damned‘ von Gordon Thomas und Max Morgan-Witts ein packendes, atemloses Stück gemacht, das die historisch verbürgte Irrfahrt der St. Louis und die Geschichten der Menschen darauf erzählt. Regisseur Klaus Schumacher, der schon mehrfach in Oldenburg inszeniert hat, bringt diesen Stoff nun auf die Bühne des Großen Hauses.
Parallel zu dieser Produktion findet im Günther-Goldschmidt-Foyer des Staatstheaters eine Ausstellung zeitgenössischer jüdischer Kunst in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Oldenburg statt. Zur Eröffnung vor der Premiere um 18.30 Uhr ist auch die Presse herzlich eingeladen!
AMSTERDAM
von Maya Arad Yasur
aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
Premiere: Freitag 18. November 2022, 20 Uhr, Kleines Haus
Besetzung: Regie: Ebru Tartıcı Borchers, Bühne & Kostüme: Sam Beklik, Choreografie: Azahara Sanz Jara, Musik: Dani Catalan, Licht: Sofie Thyssen, Dramaturgie: Verena Katz
mit: Meret Engelhardt, Thomas Kramer, Caroline Nagel, Tobias Schormann, Manuel Thielen, Helen Wendt
Eines Tages liegt eine sehr hohe Gasrechnung vor der Tür einer jungen israelischen Violinistin in Amsterdam. Die Forderung der Gaswerke stammt aus dem Jahr 1944 und ist offenbar niemals beglichen worden. Im Zuge ihrer Nachforschungen zum Ursprung der mysteriösen Rechnung landet sie unversehens in den Zeiten des Holocaust, dessen Spuren sich tief in die Etagen ihres Wohnhauses gegraben haben.
Ein dunkles Kapitel der Geschichte öffnet sich langsam vor ihr und zerrt ihre eigene Herkunft und Biografie plötzlich in den Fokus. Ihre bisher recht sorgenfreie Realität und das tolerante, weltoffene Amsterdam des 21. Jahrhunderts beginnt sich vor ihren Augen zu verändern.
Die israelische Autorin Maya Arad Yasur erzählt diese spannende Geschichte poetisch und mit feinem Humor. Verschiedene Stimmen rekonstruieren, was passiert sein könnte, ergänzen und widersprechen sich und spiegeln zugleich, wie das Selbst- und Weltbild der Protagonistin ins Wanken gerät.
Das Regieteam um Ebru Tartıcı Borchers, das letzte Spielzeit bereits erfolgreich das Kinderstück ,Krähe und Bär‘ für das Oldenburgische Staatstheater und das Ohnsorg Theater Hamburg inszeniert hat, erzählt diese Geschichte in ihrer eigenen Bild- und Bewegungssprache.
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