Am heutigen Vormittag hat die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam besucht. Bei einem Rundgang stellte Gedenkstättenleiterin Ines Reich die ständige Ausstellung im historischen Gefängnisgebäude vor und informierte über die aktuelle Sonderausstellung. Sie erzählt das Schicksal der ehemaligen Inhaftierten Marlise Steinert anhand von persönlichen Gegenständen aus dem Gulag und eindrucksvollen Auszügen aus ihrem Erinnerungsbericht. Thema der Gespräche waren auch die differenzierte Darstellung von Häftlingsbiografien, in denen Spionage für westliche Dienste eine Rolle spielt, und der Umgang mit dieser komplexen Geschichte der sowjetischen Besatzungsherrschaft und des Kalten Krieges bei der Vermittlungsarbeit.

Im Anschluss an den Besuch sagte Evelyn Zupke: „Die Leistikowstraße zeigt uns einen Teil der Geschichte, der nur selten im Fokus steht. Die Teilung Deutschlands ist eben nicht nur Teil unserer deutsch-deutschen Geschichte. Die dramatischen Schicksale der Häftlinge der Leistikowstraße, die unter menschenunwürdigen Bedingungen mitten in Potsdam inhaftiert waren, sind stille Opfer des Kalten Krieges. Als SED-Opferbeauftragte beeindruckt es mich besonders, dass es ehemalige Häftlinge waren, die in den 1990er-Jahren mit ihrem Engagement den Grundstein dafür gelegt haben, dass dieser Ort heute für die Öffentlichkeit zugänglich ist.“

Ines Reich erklärte: „Wir freuen uns, dass Frau Zupke unserer Einladung gefolgt ist und sich die Zeit genommen hat, um die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße kennenzulernen. Bei unsrem Rundgang durch die Ausstellungen und den begleitenden Gesprächen haben wir auch Planungen und Perspektiven sowie Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit erörtert.“

Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße
Leistikowstraße 1 | 14469 Potsdam

Information:
www.leistikowstrasse-sbg.de
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