Unter dem Motto „Alles wie immer oder neue Normalität!?" findet die 47. practica, ein Seminarkongress des Instituts für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IHF) für Hausärztinnen, Hausärzte und ihre Praxisteams, vom 19. bis 22. Oktober in Bad Orb statt. Etwa 1.000 Teilnehmende werden dieses Jahr vor Ort zu den rund 180 Fortbildungsveranstaltungen erwartet, fast 200 werden digital teilnehmen.

„Ein Blick in unser Programm reicht aus, um zu sehen: Wir decken in unseren Praxen eine Bandbreite von Themen ab, die wir nicht nur in unserer Aus- und Weiterbildung und während unserer täglichen Arbeit erlernt haben, sondern auch durch regelmäßige Fortbildungen aktualisieren und erweitern. Unser Praxisteam ist genau auf dieses breite Spektrum eingespielt und stets bereit, sich mit den sich ändernden Anforderungen weiterzuentwickeln. Das sind Kompetenzen, die findet man nun einmal nur bei uns“, so Dr. Hans-Michael Mühlenfeld, Tagungspräsident der practica und Vorsitzender des IHF. „Unser Ziel ist es, mit der practica die gesamte Breite der hausärztlichen Arbeitsweise abzubilden – denn so machen wir uns, unser Praxisteam, aber auch unser Fach zukunftsfest, um den Erwartungen unserer Patientinnen und Patienten gerecht zu werden.“

In den vergangenen Monaten kamen verstärkt Vorschläge der Politik auf, hausärztliche Kompetenzen an andere Stellen auszulagern. Zuletzt wurden Grippeimpfungen Teil der Regelversorgung in Apotheken. Zudem gibt es Entwürfe, wonach Gesundheitskioske in ganz Deutschland etabliert werden sollen, um unter anderem medizinische Routineaufgaben zu übernehmen. „Es braucht in unserem bereits viel zu komplexen Gesundheitssystem eine klare Bündelung der Verantwortung und nicht noch mehr mögliche Anlaufstellen. Dieser Knotenpunkt, an dem die primäre Patientenversorgung stattfindet, und von dem aus sie, wann immer notwendig, zu anderen Fachgruppen koordiniert wird, muss und kann nur die Hausarztpraxis sein“, so Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. „Natürlich wachsen mit einer älter werdenden Bevölkerung auch die medizinischen Bedürfnisse. Unsere Antwort darauf ist die Teampraxis, in der die Kompetenzen unserer Mitarbeitenden gestärkt und unter unserer Leitung gebündelt werden. Ein wesentlicher Schritt dabei war die Entwicklung unserer Versorgungsassistenz in der Hausarztpraxis (VERAH®). Indem diese ihre Kompetenzen nun in einem Studiengang weiterbilden kann, gehen wir diesen Weg konsequent weiter.“

Am Donnerstag, 20. Oktober, findet ab 20 Uhr das berufspolitische Oktoberfest im Rahmen der practica in Bad Orb statt. Dort diskutieren Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes und Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, Professorin Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, 1. Stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, Anke Richter-Scheer, 3. Stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe, Armin Beck, Schatzmeister des Bundesverbandes und Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hessen sowie Professorin Dr. Erika Baum, Beisitzerin im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Hans-Michael Mühlenfeld, Tagungspräsident der practica, Vorsitzender des IHF und Vorsitzender des Bremer Hausärzteverbandes. Pressevertreter und Interessierte sind hierzu herzlich eingeladen. Der neu entwickelte Studiengang Primärmedizinisches Versorgungs- und Praxismanagement, der erstmalig zum Wintersemester an drei Studienstandorten gestartet ist, wird am Freitag, 21. Oktober, während eines Mittagsymposiums vorgestellt. Weitere Informationen finden Sie unter www.practica.de

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Der Deutsche Hausärzteverband e. V. ist mit etwa 30.000 Mitgliedern der größte Berufsverband niedergelassener Ärzte in Deutschland und Europa. 18 Landesverbände vertreten die berufspolitischen Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte gegenüber Politik und Krankenkassen, in Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Büro des Bundesvorsitzenden in Berlin nimmt die Interessen auf bundespolitischer Ebene wahr.

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