Die Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises und des Springer Medizin Charity Awards stehen fest. Die Preise wurden am Donnerstag bei der festlichen Springer Medizin Gala im Axica in Berlin vergeben – für herausragende Leistungen in der pharmakologischen Forschung und für ehrenamtliches Engagement.

Seit 1985 macht sich die Fachverlagsgruppe Springer Medizin stark für Innovationen auf dem Gebiet der Pharmakologie und lobt für hervorstechende Entwicklungen jedes Jahr den Galenus-von-Pergamon-Preis aus. Für den Preis liegt die Schirmherrschaft beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, in diesem Jahr auf der Gala persönlich vertreten durch die Ministerin Bettina Stark-Watzinger. Professor Dr. Karl Lauterbach ist als Bundesgesundheitsminister Schirmherr für den Charity Award. Auch er nahm persönlich an der Gala teil und übergab die Preise an die Gewinner.

Um sowohl der Forschung als auch verschiedenen Krankheitsbereichen gerecht zu werden, wird der Galenus-von-Pergamon-Preis in mehreren Kategorien vergeben. Alle Gewinner wurden in vertraulicher Sitzung von einer unabhängigen Jury unmittelbar vor der Preisverleihung festgelegt.

Der Preis für Grundlagenforschung wurde in diesem Jahr gleich zweimal vergeben:
Ausgezeichnet wurden Forschungsarbeiten, von denen künftig Menschen mit Adipositas und Diabetes sowie mit Atherosklerose profitieren könnten. Dr. Timo D. Müller vom Helmholtz Zentrum München und sein Team haben einen neuen dualen, unimolekularen Therapieansatz entwickelt, der zur deutlichen Gewichtsabnahme und Besserung des Typ-2-Diabetes führt. Außerdem haben sie gezeigt, welche Bedeutung der sogenannte GIP-Rezeptor im Gehirn für die Wirksamkeit des neuen Therapiekonzeptes hat. Das Team um Dr. Sarajo Kumar Mohanta von der LMU München hat im Tiermodell nachgewiesen, dass bei den Prozessen, die bei der Entstehung der Atherosklerose von Bedeutung sind, auch in die Arterienaußenwand (Adventitia) eingewanderte Immunzellen eine wichtige Rolle spielen, und dass das Gehirn die Atherosklerose maßgeblich beeinflusst.

In der Kategorie Primary Care wurden zwei Arzneimittel ausgezeichnet: Forxiga® vom Unternehmen AstraZeneca und Jardiance® vom Unternehmen Boehringer Ingelheim. Beide Präparate wurden zuerst für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes zugelassen und gehören zu der Gruppe der SGLT-2-Hemmstoffe. Solche Mittel senken den Blutzucker, indem sie die Zuckerausscheidung im Urin fördern. Forxiga® (Wirkstoff: Dapagliflozin) ist der erste bei chronischer Nierenschwäche zugelassene SGLT-2-Hemmstoff. Die Arznei verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung und kann Komplikationen in Herz, Gefäßen und Niere sowie auch Sterbefälle verhindern. Jardiance® (Wirkstoff: Empagliflozin) ist auch zugelassen bei chronischer Herzschwäche. Die Arznei schützt bei Betroffenen Herz und Gefäße und verhindert damit assoziierte Todesfälle.

Der Preis in der Kategorie Specialist Care ging an das Arzneimittel Fetcroja®. Das Medikament vom Unternehmen Shionogi ist ein neues Antibiotikum, ein sogenanntes Siderophor-Cephalosporin. Es wirkt gegen multiresistente Bakterien. Fetcroja® (Wirkstoff: Cefiderocol) gelangt wie ein „trojanisches Pferd“ in die Bakterien.

Und die Auszeichnung für die Kategorie Orphan Drugs erhielt das Arzneimittel Oxbryta®. Das Medikament vom Unternehmen Global Blood Therapeutics ist für Menschen mit der Sichelzellkrankheit entwickelt worden. Bei Betroffenen sind die roten Blutkörperchen sichelartig verformt, sie leiden unter Blutarmut und etwa auch unter Schmerzattacken. Oxbryta® (Wirkstoff: Voxelotor) verhindert die Verformung der roten Blutkörperchen.

Bereits zum 14. Mal wurde am selben Abend auch ehrenamtliches Engagement gewürdigt, das hilfsbedürftigen Menschen in Deutschland zugutekommt. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten für ihre Einrichtungen nicht nur einen Geldbetrag, sondern auch ein individuell angepasstes Medienpaket für mehr Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. Diese Leistungen kommen von der Fachverlagsgruppe und Kooperationspartnern und werden gemeinsam mit den Gewinnerinnen und Gewinnern individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten.   

Platz 1  | Driescher Hof  in Aachen | www.d-hof.de
Der Driescher Hof ist ein zweites Zuhause für täglich mehr als 300 Kinder und Jugendliche im gleichnamigen  Aachener Brennpunktstadtteil. Die Einrichtung bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 6 bis 27 Jahren verschiedene Bildungs-, Freizeit- und Hilfsangebote.

Platz  2 | Stiftung Dianiño| www.stiftung-dianino.de
Die im Jahr 2004 gegründete gemeinnützige und deutschlandweit agierende Stiftung Dianiño setzt sich für Kinder und Jugendliche mit der chronischen Autoimmunerkrankung Diabetes mellitus Typ 1 ein. Damit schließt die Stiftung mit ihrem Engagement eine große Lücke bei der häuslichen Versorgung.

Platz  3 | Der Organspendelauf Uni Augsburg | www.organspendelauf.de.
Um dem Thema Organspende zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, richtet ein Organisationsteam des Universitätsklinikums Augsburg seit 2019 den Organspendelauf aus. Pandemiebedingt konnte dieser in den beiden Vorjahren nicht in gewohnter Form in Präsenz stattfinden. Mithilfe einer App für mobile Endgeräte fand er virtuell statt, ortsunabhängig und in vervierfachter Größe mit mehr als 4.000 Teilnehmenden.   

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