Zur feierlichen Verleihung des NEO2022 waren 120 namhafte Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Politik in die Stadthalle Ettlingen gekommen. Zahlreiche weitere Menschen verfolgten das Event zudem per Livestream im Internet. Der mit 20.000 Euro dotierte Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe ging in diesem Jahr an eine spannende Neuheit: Virensuche durch Bilderkennung mittels Künstlicher Intelligenz. Diese von der INLYSE GmbH aus Karlsruhe entwickelte Technik wandelt Software-Dateien in Bilder um, die dann von tiefen neuronalen Netzen interpretiert werden können. Dadurch ist es möglich, kleinste Hinweise auf Computerviren aufzudecken.

Im Finale des NEO2022 standen fünf smarte Entwicklungen für Cybersicherheit. Das SiegerProdukt hat hohen innovativen Charakter, weil die Idee zwar schon länger bekannt ist, bisher jedoch schwer umsetzbar war. Die hochrangig besetzte Fachjury des TRK-Innovationspreises beschied dieser Innovation deshalb große Zukunftsfähigkeit und ein weitreichendes Marktpotenzial. „Virensuche durch Bilderkennung bietet einen wirklichen Vorsprung gegen- über herkömmlichen Malware-Scannern. Der INLYSE GmbH ist nun trotz großer technischer Herausforderungen erstmals die Überführung in ein Produkt gelungen, für das jetzt ein Patent beantragt wurde“, machte Prof. Dr. Jakob Edler (Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts ISI) in seiner Laudatio auf die Gewinner deutlich.

Im Lauf der Veranstaltung, bei der Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold als CoGastgeber fungierte und Matthias Stauss (SWR Studio Karlsruhe) die Moderation übernahm, wurden neben den siegreichen Erstplatzierten auch die vier weiteren Finalist*innen und ihre wegweisenden Entwicklungen in kurzen Videos vorgestellt:DeepSign (DeepSign GmbH), ein KI-Algorithmus, der Passwörter überflüssig macht, indem er die Nutzer*innen eines Rechners anhand individueller Maus- und Tastaturbewegungen erkennt.
ISuTest (Fraunhofer IOSB), eine Testumgebung, mit der auch Menschen ohne Security-Knowhow nach Software-Schwachstellen suchen können.
SMILE-4-VIP (KIT), ein Phishing-Schutz für Personen mit Seheinschränkung.

Protection Suite AxProtector Python (WIBU-SYSTEMS AG), ein Schutzverfahren für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen.

Angesichts all dieser technischen Neuheiten in der Cybersicherheit betonte Dr. Frank Mentrup (Vorsitzender des Aufsichtsrats der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH und Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe): „Gefahrenabwehr für Computer und Netzwerke ist eine zentrale Voraussetzung für das nachhaltige Funktionieren unserer digitalisierten Welt. Der Wettbewerb NEO2022 hat eindrucksvoll gezeigt, welche Kompetenzen der IT-Standort TechnologieRegion Karlsruhe auf diesem Gebiet einbringt!“
Auch der Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, Jochen Ehlgötz, fand lobende Worte für die neuartige Virensuche durch Bilderkennung: „Sicherheit im digitalen Raum ist eine wesentliche Voraussetzung für den Schutz unserer kritischen Infrastruktur. Mit der Innovation unseres Preisträgers wurde eine vollkommen neue Methode der Cyberabwehr in der TechnologieRegion Karlsruhe entwickelt.“

Die INLYSE GmbH freute sich an diesem Abend über die Auszeichnung ihrer jahrelangen Entwicklungsarbeit: „die TechnologieRegion Karlsruhe ist das Silicon Valley Deutschlands, und wir freuen uns sehr, diesen Preis hier entgegen nehmen zu dürfen. Der Preis bedeutet uns sehr viel, und wir hoffen, mit unserer Kerntechnologie in Zukunft flächendeckend für effektiven Schutz zu sorgen“, sagte Ralf Haubrich, Co-CEO von INLYSE GmbH.

Im Anschluss an die Preisverleihung organisierte das Team von WaTT’s Catering den kulinarischen Rahmen für ein geselliges Get-together, musikalische Untermalung kam unter der Leitung von Reiner Möhringer vom Saxophon-Quartett der Musikschule Ettlingen.

Mit dem NEO würdigt die TechnologieRegion Karlsruhe seit 2010 die vielversprechendsten Innovationen von Morgen – jedes Jahr wird ein aktuelles Zukunftsthema ausgezeichnet. Bewerben können sich Unternehmen, Institutionen und Wissenschaftseinrichtungen aus ganz Deutschland und dem französischen Elsass.

Über die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH ist eine regionale, bundeslandübergreifende und transnationale Standortvermarkterin fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft.

Gemeinsam denken, testen und machen – zu diesem Zweck haben sich 32 Gesellschafter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.

Die Gesellschafter*innen sind: die Städte Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gaggenau, Karlsruhe, Landau, Rastatt, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel; die Landkreise Germersheim, Karlsruhe, Rastatt und Südliche Weinstraße; La Collectivité européenne d’Alsace, der Regionalverband Mittlerer Oberrhein; die Unternehmen 4L Vision GmbH, Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, Bechtle GmbH & Co. KG IT-Systemhaus Karlsruhe, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH, evohaus GmbH, GRENKE AG, MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG, Nussbaum Medien Verwaltungs-GmbH, SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG und Vulcan Energie Ressourcen GmbH; die Kammern Handwerkskammer Karlsruhe sowie die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe; die Wissenschaftseinrichtungen FZI Forschungszentrum Informatik und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), der Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.

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