• Leichtere Beschwerden lassen sich oft gut pflanzlich behandeln
  • Bei Alarmsymptomen nicht abwarten, sondern ärztlichen Rat suchen
  • Naturheilkunde kann die Schulmedizin sinnvoll ergänzen

Naturheilmittel sind beliebt. Viele Menschen schwören auf die Wirkung von Kräutern, Gewürzen und anderen natürlichen Substanzen. In diesem Jahr stehen naturheilkundliche Präparate im Fokus des Deutschen Magen-Darm-Tages am 5. November, der alljährlich von der gemeinnützigen GASTRO-Liga e. V. ausgerufen wird, um über Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen aufzuklären. Tatsächlich können pflanzliche Präparate bei Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein, doch unkritisch sollten auch sie nicht eingesetzt werden, betonen Experten der Hamburger Asklepios Kliniken. ­

Es gebe eine ganze Reihe von Naturheilmitteln, die bei Magen-Darm-Beschwerden Linderung verschaffen können, erklärt Priv.-Doz. Dr. Daniel Benten, Chefarzt der Gastroenterologie im Asklepios Klinikum Harburg: „Bei Blähungen haben sich Fenchel und Kümmel bewährt, bei Verstopfung zum Beispiel Flohsamen und bei Reizdarm Berberin oder Pfefferminzöl. Es gibt sogar pflanzliche Präparate, die ihre Wirksamkeit in Studien unter Beweis gestellt haben.“ Wichtig sei aber, die Symptome im Blick zu behalten, so Benten. „Bei anhaltenden Beschwerden, spätestens beim Auftreten von Alarmsymptomen wie Blut im Stuhl, unerklärlichem Gewichtsverlust, Blutarmut, Übelkeit und Erbrechen oder anhaltenden krampfartigen Bauchschmerzen sollten Betroffene unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die Ursache abzuklären.“
 
Naturheilkunde ist keine Alternative, sondern eine sinnvolle Ergänzung
Pflanzliche Arzneimittel und weitere Therapien der sogenannten Komplementärmedizin können eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Schulmedizin sein, betont Dr. Jens Niehaus, Chefarzt der Gastroenterologie in der Asklepios Klinik Wandsbek. Das sei der ganzheitliche Gedanke der Integrativen Medizin, die Naturheilkunde und Schulmedizin miteinander verbinde. Grundlage sei dabei aber immer die gründliche Diagnostik, so Niehaus. „Eine klassische Regel aus der Welt der Schulmedizin lautet, dass vor der Therapie eine gewissenhafte Diagnostik erfolgen muss. Erst auf dieser Basis sollte der Weg in Richtung Schulmedizin und/oder Komplementärmedizin eingeschlagen werden.“ Entscheidend sei, dass die Erkennung gefährlicher Erkrankungen nicht verzögert werde: „Nicht jede schulmedizinische Entscheidung ist optimal, aber eine im Frühstadium übersehene und damit nicht rechtzeitig therapierte Erkrankung ist tragisch.“
 
Über den Magen-Darm-Tag
Alljährlich ruft die GASTRO-Liga e. V., eine gemeinnützige, unabhängige Organisation von Ärztinnen, Ärzten und interessierten Laien, den Magen-Darm-Tag aus, um über Krankheiten des Verdauungssystems, ihre Behandlung und Prävention aufzuklären. In diesem Jahr arbeitet der Verein dabei mit der Deutschen Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Naturheilkunde (DGNHK) e. V. zusammen, um am Samstag, dem 5. November 2022 unter dem Motto „Gibt es nicht auch etwas Pflanzliches?“ die Bedeutung von Naturheilkunde, Komplementärmedizin und integrativer Medizin in der Gastroenterologie zu beleuchten.
Weitere Informationen: www.gastro-liga.de/aktionstage/gibt-es-nicht-auch-etwas-pflanzliches/
 
Gastroenterologie in den Hamburger Asklepios Kliniken
Abteilungen für Gastroenterologie gibt es in den Hamburger Asklepios Kliniken Altona, Barmbek, Nord – Heidberg, St. Georg und Wandsbek sowie im Asklepios Klinikum Harburg und im Asklepios Westklinikum Hamburg (Rissen).
 
Video-Interviews der Asklepios-Experten für Gastroenterologie
www.youtube.com/playlist?list=PLhKoyZAFkGBtSlR3Aa_b6ShyUaVdKx7o5

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