Molekulare Entschlüsselung des Nierenfilters
Wissenschaftler:innen der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie der Uniklinik Freiburg und dem Imagine Institut in Paris konnten mit Hilfe von hochauflösenden Proteomanalysen die molekulare Zusammensetzung des Nierenfilters entschlüsseln.
Der Nierenfilter besteht aus mehreren Schichten, welche zum einen die Filtration von circa 140 Litern Flüssigkeit pro Tag ermöglichen und andererseits den Verlust wichtiger Blutbestandteile verhindern. Viele erbliche und erworbene Erkrankungen schädigen den Nierenfilter, was mitunter zu einem lebensbedrohlichen Eiweißverlust führen kann.
Die molekulare Zusammensetzung des Filters war bisher nicht vollständig aufgeklärt. Mittels hochauflösender Massenspektrometrie konnten die Wissenschaftler:innen nun ein umfangreiches Netzwerk aus Signal- und Strukturkomponenten identifizieren, welches maßgeblich zum Aufbau des Nierenfilters beiträgt. Zusätzliche Untersuchungen konnten zeigen, dass viele der neu identifizierten Strukturen unmittelbar für den Erhalt des Nierenfilters erforderlich sind. „Diese neuen Erkenntnisse ermöglichen es künftig, die Veränderungen des Nierenfilters bei Erkrankungen besser zu verstehen und gezielte Therapien zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Tobias B. Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik.
Literatur: Kocylowski MK et al., A slit-diaphragm-associated protein net-work for dynamic control of renal filtration, Nature Communications, 2022.
DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-022-33748-1
Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Florian Grahammer und Prof. Dr. Tobias B. Huber, III. Medizinische Klinik und Poliklinik
Patient:innen mit chronischen Darmerkrankungen für SOMA.GUT-Studie gesucht
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchen in der aktuell laufenden SOMA.GUT-Studie die Wirksamkeit einer neuen nichtmedikamentösen Behandlung für anhaltende Magen-Darm-Beschwerden bei Patient:innen mit Reizdarmsyndrom (RDS) oder Colitis ulcerosa (CU). Die neue Behandlungsmethode soll Betroffenen dabei helfen, einen besseren Umgang mit Ihrer Erkrankung zu finden. Außerdem sollen weitere biologische, psychologische und soziale Faktoren identifiziert werden, die zu einer chronischen Ausprägung von körperlichen Symptomen bei RDS und CU beitragen.
Um die Wirksamkeit des neuen Behandlungsansatzes zu überprüfen, werden Teilnehmende für die bundesweit laufende Online-Studie gesucht. Die Teilnehmenden werden zufällig auf drei Gruppen verteilt, die alle ihre reguläre Behandlung weiter erhalten. In zwei der drei Gruppen werden zusätzlich vier Online-Behandlungen durchgeführt, in denen Gesprächsangebote im Umgang mit der Erkrankung im Vordergrund stehen. Betroffene können sich unter https://uhh.de/uke-soma-gut informieren, ob sie für die Teilnahme an der Studie infrage kommen. Die SOMA.GUT Studie ist Teil der DFG-geförderten Forschungsgruppe SOMACROSS. Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.uke.de/somacross.
Kontakt für Rückfragen: Luisa Peters, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
DFG fördert Open Access-Publikationen am UKE mit 1,6 Millionen Euro
Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) werden ab 2023 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Förderprogramms „Open-Access-Publikationskosten“ unterstützt, ihre Forschungsergebnisse in frei zugänglichen Medien zu veröffentlichen. Die DFG stellt für Open Access-Publikationen am UKE rund 1,6 Millionen Euro Fördergelder für die kommenden drei Jahre zur Verfügung. „Frei zugängliche Forschungsergebnisse gewinnen immer größere Bedeutung in der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskussion. Wir freuen uns sehr, dass die DFG unsere Bemühungen nach größtmöglicher Transparenz und Offenlegung unserer Forschungsarbeiten unterstützt“, sagt Forschungsdekanin Prof. Dr. Petra Arck, die das Publikationsprojekt gemeinsam mit dem Prodekanat für Forschung und der Ärztlichen Zentralbibliothek auf den Weg gebracht hat. Für Publikationen in Open Access-Zeitschriften fallen in aller Regel hohe Kosten an. Künftig können die Forscher:innen hierfür entsprechende Zuschüsse beantragen.
Kontakt für Rückfragen: Forschungsdekanin Prof. Dr. Petra Arck, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
„Ich weiß, dass ich es nicht weiß“: Ärzt:innen für Befragung zur Auswirkung von Ungewissheiten auf Arbeitsbelastung gesucht
Im Rahmen eines Dissertationsprojekts am Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) werden die Auswirkungen von Ungewissheiten auf die Arbeitsbelastung von Ärzt:innen untersucht. Ein besonderer Fokus soll dabei auf dem Umgang mit Seltenen Erkrankungen liegen. Seltene Erkrankungen sind tendenziell in einem besonders hohen Maß von Ungewissheiten geprägt, weil sie häufig mit Phasen unklarer Diagnosen und kaum erforschter Behandlungsansätze einhergehen. Ziel der Befragung ist es, erste Zusammenhänge zwischen Ungewissheiten und Belastungen im Arbeitsalltag der Behandelnden, unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrung mit Seltenen Erkrankungen, zu untersuchen. Dabei werden auch mögliche Auslöser für die erlebten Ungewissheiten wie beispielsweise strukturelle Aspekte und Zuständigkeiten oder der zwischenmenschliche Kontakt zu den Patient:innen berücksichtigt.
Für die anonyme Online-Befragung werden noch Teilnehmende gesucht. Die Umfrage dauert etwa zehn bis 15 Minuten und richtet sich sowohl an niedergelassene, angestellte, als auch stationär tätige Ärzt:innen, unabhängig von der Fachrichtung oder der Erfahrung mit Seltenen Erkrankungen.
Teilnahmelink: https://www.limesurvey.uni-hamburg.de/index.php/146629?lang=de
Kontakt für Rückfragen: David Zybarth, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.400 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 497.000 Patient:innen versorgt, 90.000 davon stationär und 407.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.
Wissen – Forschen – Heilen durch vernetzte Kompetenz: Das UKE. | www.uke.de
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