Borussia Düsseldorf ist mit einem 3:1-Sieg im ersten Gruppenspiel gegen HB Ostrov erfolgreich in die Champions League Saison 2022/23 gestartet. Nach einer faustdicken Überraschung zu Beginn sorgten Timo Boll, Kay Stumper und Anton Källberg noch für einen standesgemäßen Auftakt in die neue Spielzeit.

Während die Borussen allesamt international bekannte Spieler sind und zahlreiche Erfolg vorzuweisen haben, ist Ostrovs Kader ausschließlich mit tschechischen Akteuren besetzt, von denen jedoch keiner in den Top 100 der Welt zu finden ist. Das Team von Cheftrainer Danny Heister nahm seinen Gegner dennoch nicht auf die leichte Schulter und war sich bewusst, dass der Halbfinaleinzug nur über den Gruppensieg gelingen wird und so jedes Spiel zu einem Endspiel wird.

Und trotzdem misslang der Start gänzlich: Der erst 20-jährige Tomas Martinko, Nummer 453 der Welt, knackte gleich zu Anfang mit Anton Källberg den besten Spieler der letzten zwei Jahre. Und nicht nur das: Es war die erste Niederlage für einen Borussen in dieser Spielzeit und die erste für Källberg in der Champions League seit exakt 999 Tagen. Zuletzt ging der Schwede am 13. Februar 2020 im Viertelfinale gegen Roskilde (Dänemark) als Verlierer aus der Box, nachdem er Zhai Yujia unterlegen war. In der Titel-Saison 2021 hatte er dann die Borussia zum Triumph geführt und auch in der Vorsaison großen Anteil am Erreichen des Finals, das jedoch nicht mehr ausgespielt wurde. Am heutigen Abend aber fand der 25-Jährige nicht zu seinem Spiel und musste sich dem furios aufspielenden Nachwuchstalent in vier Sätzen geschlagen geben. Eine faustdicke Überraschung dämpfte bei den Hausherren die Stimmung, die der mitgereisten Gästefans hätte in diesem Moment blendender und lautstärker kaum sein können.

Als auch Boll anschließend den ersten Satz gegen Pavel Sirucek (Weltrangliste: 184) abgab, wurden die ersten besorgten Mienen im ARAG CenterCourt sichtbar. Doch Boll wäre nicht Boll, wenn er nicht auch auf dieses Problem eine Antwort gehabt hätte. Er fand immer besser ins Spiel und ließ seinen Gegner in den folgenden drei Durchgängen nicht mehr in die Nähe eines Satzgewinns kommen.

Danny Heister schenkte an diesem Abend erneut Kay Stumper das Vertrauen und ließ Europameister Dang Qiu auf der Bank. Was folgte, war die Fortsetzung einer beeindruckenden Siegesserie. Stumper überrannte sein Gegenüber Tomas Tregler phasenweise geradezu und schraubte seine Bilanz im Trikot von Borussia Düsseldorf auf nunmehr 6:0-Siege. Källberg schien im Anschluss darauf zu brennen, sich für den ersten Misserfolg zu revanchieren und zeigte sich gegen Sirucek wieder von seiner besten Seite. Der Schwede zog durch einen glatten Dreisatzerfolg den Schlussstrich unter die erste Partie der europäischen Königsklasse 2022/23.

Stimmen zum Spiel:

Anton Källberg, Spieler Borussia Düsseldorf:

"Ein Sieg ist ein Sieg. Das letzte Spiel von mir war sehr gut, ich bin damit sehr zufrieden, auch wenn die Niederlage im ersten Spiel natürlich nicht eingeplant war. Martinko hat richtig gut gespielt, das muss ich ehrlich zugeben und schauen, was ich Zukunft besser machen kann."

Danny Heister, Cheftrainer Borussia Düsseldorf:

"Wir wollten das Spiel gewinnen und das haben wir getan. Daher bin ich sehr zufrieden mit unserem Start. Ostrov ist das vermeintlich schwächste Team in der Gruppe, hat aber heute gezeigt, dass sie eine hungrige und gute Truppe haben, die viel besser ist als es die Weltranglistenpositionen glauben machen. Anton hat im ersten Match nicht das abgerufen, was er kann, und hat es leider nicht geschafft, sich in die Partie reinzuarbeiten. Martinko hat das gut gemacht und verdient gewonnen. Mich hat es aber sehr gefreut, dass Anton im zweiten Duell gegen Sirucek dann tolles Tischtennis gespielt und die Niederlage wieder wettgemacht hat. Timo und Kay haben ihre Sache gut gemacht. Damit haben wir den Start, den wir uns erhofft hatten."

Die Spiele im Überblick:

Borussia Düsseldorf – HB Ostrov 3:1

Anton Källberg – Tomas Martinko 1:3 (11:13, 11:7, 5:11, 8:11)
Timo Boll – Pavel Sirucek 3:1 (8:11, 11:7, 11:6, 11:5)
Kay Stumper – Tomas Tregler 3:1 (11:2, 11:5, 7:11, 12:10)
Anton Källberg – Pavel Sirucek 3:0 (11:4, 11:7, 11:7)

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