Die Prüforganisation Dekra stellt sich darauf ein, dass auch noch nach dem von der EU beschlossenen Verbrennerausstieg 2035 Verbrennerautos gebaut werden. Dekra-Chef Guido Kutschera glaubt eher nicht, dass das Verbrennerverbot durchsetzbar ist. „Wenn wir nur einfach sagen: «Es werden keine Verbrenner mehr gebaut», aber dann die nötige Infrastruktur nicht haben, dann ergibt es keinen Sinn, die Produktion von Verbrennern einzustellen“, sagt Kutschera im Gespräch mit der Zeitschrift auto motor und sport. „Zwischen Theorie und Praxis ist oftmals ein himmelweiter Unterschied. Manchmal hat man das Gefühl, alle haben auch einen Plan B, falls es doch nicht so schnell mit der Infrastruktur vorangeht.“

Deshalb werde die Dekra das Verbrenner-Knowhow pflegen und darin weiter Fachleute ausbilden. „Wir werden jetzt nicht hingehen und sagen: «Es werden keine Verbrenner mehr gebaut, deshalb schmeißen wir unsere Messausrüstung weg und bilden unsere Leute nicht mehr auf Verbrenner aus.»“ Weil das Durchschnittsalter des Fuhrparks seit Langem steigt und der durchschnittliche Pkw in Deutschland heute über zehn Jahre alt ist, werde es in Deutschland „auf absehbare Zeit Mischverkehr“ geben. „Es steht uns ein Riesenwandel bevor, der aber dauert.“

Redakteur: Michael Pfeiffer

 

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