Zum ersten Mal nach 2019 konnte die Verleihung der FFF Programmprämien wieder in gewohnter Größenordnung über die Bühne gehen. Fast alle prämierten Kinos waren heute im Congress Centrum Würzburg vertreten. Traditionell wechselt der FFF Bayern jedes Jahr für die Verleihzeremonie den Regierungsbezirk; 2019 kamen die Gäste nach Landsberg am Lech, 2020 gab es es eine Pressekonferenz in München und 2021 konnte schon eine etwas größere Runde, ebenfalls in München, zusammenkommen.
Als Grundlage für die Auszeichnungen dienen stets die Kinoprogramme des Vorjahres. 2021 war ein außerordentliches schwieriges Jahr, da die Kinos weitestgehend bis 1. Juli geschlossen waren, ein Betrieb danach war nur unter hohen Auflagen möglich. Trotz allem boten die bayerischen Kinos ihrem Publikum ein hochwertiges und vielfältiges Programm sowie viele Veranstaltungen mit Möglichkeiten zur Begegnung mit Filmschaffenden. "Besonders in Krisen – und leider nun auch in Kriegszeiten wird deutlich, wie wichtig Kultur, ja, wie wichtig Filmkunst ist. Denn die Filme transportieren über starke und eindrückliche Bilder aktuelle Erlebnisse, Gedanken und Emotionen, wie es in keinem anderen Medium möglich ist", sagte Staatsministerin Judith Gerlach heute in ihrer Rede. "Das Kino wird gerade heute zum zentralen Ort, um aktuelle Erlebnisse zu verarbeiten."
Eine Funktion, die die bayerischen Kinos auch 2021 voll und ganz erfüllt haben, wie FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein in ihrer Ansprache heute im Würzburg an die Kinobetreiber*innen betonte: "Sie haben in diesem überaus schweren Jahr ihren Besucherinnen und Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten: viele deutsche und europäische Produktionen, anspruchsvolle Filme für Kinder und Jugendliche, Dokumentarfilme, Kurzfilme, Filmdiskussionen, tolle Events, kreative Aktionen – ein rundherum individuelles, anspruchsvolles Kinoerlebnis. Kino ist Gemeinschaftserlebnis, Kino ist öffentlicher Diskurs. Danke, dass Sie diese tollen Kulturorte durch diese herausfordernde Zeit führen!"
Ebenfalls zu Wort kam AG Kino-Vorstandsvorsitzender Christian Bräuer: "Es gibt in Bayern so viele Kinos, davon können andere Bundesländer nur träumen. Das liegt daran, dass Bayern sehr früh angefangen hat, Kinos zu fördern. Und auch daran, dass Kino in Bayern auch Heimat ist." Kino sei der letzte verbliebene gemeinsame Raum in der Nachbarschaft und die Herzkammer des Films. Christian Bräuer benannte auch die Bedeutung von Kunst und Kultur: "Künste fordern den Geist heraus, trösten die Seele, fördern das Verständnis. Die Aufstockung der Prämien in dieser Zeit ist ein wichtiges Signal. Wir sehen das als Vertrauensbeweis für die Kinos."
Besonders gewürdigt wurden die prämierten Kinos aus dem Gastgeber-Regierungsbezirk Unterkranken: Casino Aschaffenburg, Stadtsaal Lichtspiele Bad Königshofen, Kino Passage Erlenbach am Main, Burg-Lichtspiele Karlstadt, Roxy Kitzingen, Movie im Luitpoldhaus, Marktheidenfeld, Schloss-Theater Miltenberg, Casablanca Ochsenfurt, KuK Filmtheater Schweinfurt, Capitol-Theater Zeil am Main und Central im Bürgerbräu Würzburg, wo gestern Abend das traditionelle Warm up stattfand mit einem Überraschungsfilm: Gezeigt hat der FFF den geförderten Kinofilm Was man von hier aus sehen kann, die Verfilmung von Mariana Lekys gleichnamigem Roman, inszeniert von Aron Lehmann. Produziert haben das Projekt Uli Putz und Jakob Claussen, Kinostart ist am 29. Dezember 2022 im Verleih von Studiocanal. Im Anschluss an die Vorführung gab es ein Q&A mit Jakob Claussen.
Laudatio Spitzenprämie Die Spitzenprämie in Höhe von 30.000 Euro ging an die City/ Atelier Kinos in München:
"Das ursprüngliche CITY Kino wurde bereits im Jahr 1959 als Einzelhaus mit über 1.000 Plätzen in der Sonnenstraße, mitten in München, eröffnet. Das Atelier kam 1972 dazu. Die City/Atelier Kinos, wie Sie heute heißen, zeigen auf fünf Leinwänden ein abwechslungsreiches Arthouse-Programm mit monatlich gut 30 Filmen. Die Säle sind technisch auf dem neuesten Stand und optisch ansprechend. Vor zwei Jahren wurde der kleinste Saal, City 3, zu einem Premiumsaal umgebaut. Durch regelmäßige Veranstaltungen wie Matineen, Previews, Filmgespräche, Premieren und Festivals pflegen die City/Atelier Kinos eine enge Bindung zum Publikum. Zu den Besonderheiten zählen auch die vielen Originalfassungen, die Filmreihe MonGay, die großformatigen handgemalten Kinoplakate und das monatlich erscheinende gedruckte Filmmagazin mit Filmkritiken und Veranstaltungshinweisen. Mit Ideen wie dem Abomodell „Kino on Demand“ und vielen Originalfassungen im Angebot wird erreicht, dass das Arthouse Publikum jünger wird und auch viele unter 30jährige kommen. Zusammen mit dem schönen Innenhof und der Filmwirtschaft ist das City Kino mitten in München ein einzigartiger Kulturort und ein Beispiel dafür, wie das Arthouse Kino der Zukunft aussehen kann."
Inhaber und Geschäftsführer Georg Kloster, Geschäftsführer Bruno Börger und Theaterleiter Holger Trapp nahmen die Urkunde heute in Würzburg entgegen."Kino hat in der Zukunft noch viel zu sagen. Aber ohne die Hilfe der letzten Jahren hätten wahrscheinlich viele von uns nicht überlebt", sagte Georg Kloster in seiner Dankesrede. "Das ist eine großartige Anerkennung und Wertschätzung für unsere Arbeit. Dadurch sind wir jetzt besonders motiviert", sagte Bruno Börger und bedankte sich explizit beim Kinopublikum. "Ohne unser Publikum, das uns treu ist und weiterwächst, wären wir alle heute nicht hier."
Die Auflistung aller prämierten Kinos finden Sie hier.
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