Sven Harmeling, Leiter Klimapolitik der internationalen Hilfsorganisation CARE, zu den Ergebnissen im Einzelnen:
Klimaschäden:
„Die Einigung auf einen neuen Fonds zur Finanzierung der Klimaschäden, die viele Länder infolge der Klimakrise erleiden, ist ein Meilenstein. CARE begrüßt, dass auch die EU und Deutschland ihre jahrelangen Blockaden aufgegeben und so wesentlich zu einer Einigung beigetragen haben. Bevor der Fonds Geld an Betroffene auszahlen können wird, sind insbesondere im nächsten Jahr – so der bei der COP27 beschlossene Fahrplan – wesentliche Fragen auszuarbeiten. Dazu gehört aus der Sicht von CARE auch ein Zahlungssystem, das Verursacher der Klimakrise in die Pflicht nimmt. Die fossile Energieindustrie muss hier miteinbezogen werden, gleichzeitig muss es einen starken Fokus auf die besonders betroffenen Bevölkerungsschichten in Ländern des Globalen Südens geben.“
Klimafinanzierung:
„Die Ergebnisse zur Klimafinanzierung fallen deutlich hinter die Bedürfnisse der Länder des Globalen Südens zurück, was auch eine ambitioniertere Einigung beim Klimaschutz erschwert hat. Die Industrieländer inklusive der EU haben sowohl einen Fahrplan für die versprochene Verdoppelung der Anpassungsfinanzierung an ärmere Länder als auch einen Ausgleich für die verspätete Erreichung des 100-Milliarden-Ziels zur Klimafinanzierung verhindert. Da dieses Ziel wohl frühestens 2023, anstatt wie versprochen 2020, erreicht wird, hätten sich die Industrieländer zumindest dazu bekennen müssen, diese Lücke anzugehen.“
Gender-Aktionsplan:
„Die Verhandlungen zur Überarbeitung und Stärkung des Gender-Aktionsplans verliefen nach Einschätzung von CARE insgesamt enttäuschend, mit wenig neuen Impulsen. In letzter Minute gelang es noch, sich auf die finanzielle Unterstützung für eine bessere Umsetzung des bereits vorliegenden Plans zu einigen. CARE fordert jedoch ein deutlich stärkeres Engagement aller Länder, um Geschlechtergerechtigkeit besser in die Klimamaßnahmen zu integrieren.“
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