Um auf die Herausforderungen von Frühgeborenen und deren Familien aufmerksam zu machen, wurde der Welt-Frühgeborenen-Tag ins Leben gerufen, der am 17. November begangen wird. Über Landesgrenzen hinweg sollen Frühgeburt und die damit verbundenen Folgen thematisiert werden. Am 17.11. werden deshalb bedeutende Bauwerke, Naturdenkmäler und Gebäude weltweit in lila, der Farbe der Frühgeborenen, beleuchtet und angestrahlt, darunter auch das Heidelberger Schloss, das Empire State Building oder die Bosporus Brücke in Istanbul. Auch der Eingangsbereich und die Fassade des St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen und die Fenster der Früh- und Neugeborenenintensivstation Däumling im dritten Stock erstrahlten bereits in Lila.
Rund 320 Kinder werden im Jahr im St. Marienkrankenhaus auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation versorgt. Etwa Zweidrittel davon sind Frühgeborene, darunter auch Allerkleinste, kaum so groß wie die Hand eines Erwachsenen. Eltern und Kindern gilt die ganze Fachkompetenz und Zuwendung des Teams aus Spezialmedizinern, Fachpflegenden, Therapeuten und Psychologen.
Auch in diesem Jahr wiesen deshalb das Team der Früh- und Neugeborenenintensivstation Däumling und der Däumlingsverein am Weltfrühgeborenentag auf die besondere Situation von Frühgeborenen hin. Im Eingangsbereich brachten Luftballons, Informationen und Anschauungsmaterial wie Mini-Windeln, kleinste Sonden oder anderes medizinisches Material für die kleinsten Patienten, Besuchende und Mitarbeitende zum Innehalten. Große Lettern verwiesen auf den Weltfrühgeborenentag, natürlich auch in Lila. Der Eingangsbereich der Station war geschmückt und ein Lichterschlauch am Stationsfenster in Lila verbreitete die Botschaft in der Dunkelheit nach außen. Auf Station hingen Minisöckchen und für Eltern und Kinder gab es kleine Geschenke: Entchen (in lila) und kleine Seifenstücke in Herzform.
„Pro Jahr werden bei uns um die 1.700 Kinder geboren. Die Versorgung von Frühgeborenen ist dabei eine der Kernkompetenzen des Hauses“, sagt Rita Schwahn, Pflegebereichsleiterin für die Kinderklinik. Ein wesentlicher Baustein sei die Versorgung der Kinder im Kontext der Familie. „Das Ziel des gesamten Teams ist das Leben der Kinder ohne schwere Folgeerkrankung und die Entlassung in eine möglichst stabile Familie“, betont Schwahn. Frühgeburtlichkeit, insbesondere Frühgeburtlichkeit vor der 32. Schwangerschaftswoche bedeute für viele Eltern eine Lebenskrise, so die erfahrene Kinderkrankenschwester. Die oft unerwartete Konfrontation mit einem extrem kleinen Kind, die Sorge um sein Leben und seine Entwicklung sowie der lange Krankenhausaufenthalt von Mutter und Kind stellen eine große Belastung dar, die lange über den Entlassungszeitpunkt hinaus weiterwirkt. Auch hier steht das Team den Eltern zur Seite, vor der Geburt und oft bis lange nach dem Krankenhausaufenthalt.
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