Ziel sei unter anderem, so Senn-Lohr weiter, durch die umfassende Ausbildung den Bedarf an pflegerischer Unterstützung zu ermitteln, um durch die Stärkung von Alltagskompetenzen den zu pflegenden Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Zudem würden die zukünftigen Pflegefachpersonen über die Vorbehaltsaufgaben verstärkt die flächendeckende Versorgung mit Pflegeleistungen sichern, gerade in ländlichen Gebieten, wo der Fachärztemangel immer stärker zum Problem werde. Politisch solle die ambulante vor der stationären Versorgung priorisiert werden, was eine Kostensenkung mit sich führe. „Auf diese Weise soll die Anzahl entbehrlicher Krankenhausaufenthalte reduziert und die Angehörigen der zu pflegenden Menschen gleichzeitig unterstützt und entlastet werden“, sagte die Schulleiterin. Man sehe sich hier dem gesellschaftlichen Auftrag verpflichtet, der durch den demografischen Wandel und immer mehr Single-Haushalte sowie zusätzlich chronische Erkrankungen wichtiger denn je sei. „Pflege findet überall statt, nicht mehr nur im Krankenhaus“, man müsse deshalb zunächst eine allgemeine Grundausbildung anbieten, um die Spezialisierung in der Kinderkranken- und Altenpflege anzuschließen. „Unser Pflegefachpersonal soll künftig generalistisch unterwegs sein, und dies in allen Settings!“ Zudem könne durch diese umfassende Berufsausbildung dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Ziel sei es, die wissenschaftlich fundierte Qualifikation der Profession Pflege stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, damit die Pflegebedürftigen stärker von deren Kompetenz profitierten.
Kathrin Petersohn, stellvertretende Schulleiterin, erklärte, weswegen das KuGeL-Curriculum zusammen mit Prof. Dr. Kordula Schneider und Christoph Hamar wissenschaftlich ausgearbeitet worden war. Zuvorderst wolle man mit den somit erlangten Erkenntnissen ein Alleinstellungsmerkmal für die drei Berufsfachschulen für Pflege schaffen und die Erfahrungen künftig auch anderen Institutionen zugutekommen lassen. Ziel sei es, langfristig ein Umdenken in der Pflegeausbildung zu erreichen. „Wir wollen wegkommen von der Praxis, das Augenmerk ausschließlich auf die Krankheit oder die Medikation zu lenken, sondern stattdessen den Fokus auch auf die Bedürfnisse des zu Pflegenden zu richten.“
„Wir streben an, die Schere zwischen Theorie und Praxis zu verkleinern“, sagte Elke Fischer, Fachbereichsleiterin Kinderkrankenpflege an der Berufsfachschule für Pflege Rems-Murr in Winnenden. Nur eine Gesamtheit aus den Lernorten Schule, Praxis und dem „Skills Lab“ könnten eine optimale Pflegeausbildung ermöglichen.
„Dass unsere drei Schulen so eng miteinander verknüpft sind, ist ein klarer Benefit“, sagte Gabriele Schwarzer, Schulleiterin des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe Rems-Murr in Winnenden. „Die Schulleitungen und die Pädagogen haben gemeinsam gearbeitet. Unter Berücksichtigung des Pflegeberufegesetzes und der Landesverordnung wurde ein schlüssiges und fortschrittliches Curriculum für eine umfassende Qualifizierung von Pflegefachpersonal entwickelt.“
Elke Bannert, Leiterin der Pflegefachschule am Weissenhof in Weinsberg, erklärte im Anschluss die Struktur des Lehrplans. „Unser oberstes Ziel in der generalistischen Ausbildung ist es, die Auswirkungen von Gesundheitsstörungen auf den Alltag der betroffenen Menschen aufzugreifen und sie bei der Bewältigung neuer Herausforderungen pflegerisch zu unterstützen.“
„Wir wollen mit unserem Curriculum eine Vorreiterrolle einnehmen“, hob auch Melanie Olesch, stellvertretende Schulleiterin aus Weinsberg, hervor. Man habe in diesen Lehrplan Alleinstellungsmerkmale eingearbeitet, welche für die Auszubildenden die Basis für eine erfolgreiche Laufbahn im Pflegeberuf darstellen. Gleichzeitig erhoffe man sich durch dieses exzellente Lernangebot eine Magnetwirkung auf Bewerber und auf Pflegepädagogen.
Welche Erfahrungen innerhalb der vergangenen zweieinhalb Jahre haben jedoch die in der Sitzung anwesenden fünf Auszubildenden gemacht? „Also, ich habe bislang sehr viele positive Eindrücke mitnehmen können“, befand Kai Pribil, der in Weinsberg seine Ausbildung absolviert. Seine Kollegin Natia Salukvadse hebt die Vielfältigkeit der praktischen Ausbildung hervor, „auch wenn ich gerne noch länger auf der Kinderstation geblieben wäre“. „Ich nehme auch nur positive Erfahrungen mit“, meinte Reyhan Türker aus Winnenden. „Ich hatte in jedem Einsatzgebiet die Gelegenheit, das Gelernte aus der Schule in die Praxis umzusetzen“, sagte die junge Frau.
Und für Lena Thus aus der GRN-Klinik Schwetzingen war es wichtig, auf die Bedürfnisse der Patienten individuell eingehen zu können. Dies untermauerte auch deren Eberbacher Kollegin Malina Müller: „Ich absolviere derzeit eine anspruchsvolle Ausbildung zur Betreuung und Begleitung der mir anvertrauten pflegebedürftigen Menschen allen Alters über alle Versorgungsbereiche hinweg“.
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