• 1,0 % weniger Studierende als im Wintersemester 2021/2022
  • Studierendenzahl an Fachhochschulen entgegen dem Gesamttrend leicht gestiegen
  • Auch Erstsemesterzahl steigt im Studienjahr 2022 nach vier Rückgängen in Folge wieder

Im Wintersemester 2022/2023 sind an den deutschen Hochschulen 1,0 % weniger Studierende eingeschrieben als im Vorjahr. Damit hat sich die Studierendenzahl nach einem stetigen Wachstum seit dem Wintersemester 2007/2008 (1 941 800 Studierende) erstmals wieder verringert. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im laufenden Wintersemester insgesamt 2 915 700 Studentinnen und Studenten an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben, das waren rund 30 400 Studierende weniger als im Wintersemester 2021/2022 (2 946 100).

Dabei verläuft die Entwicklung in den einzelnen Hochschularten unterschiedlich. Im aktuellen Wintersemester 2022/2023 sind 1 722 000 Studierende an Universitäten und gleichrangigen Hochschulen eingeschrieben, das sind 1,8 % weniger als im Wintersemester 2021/2022. Gleichzeitig ist die Zahl der Studierenden an Fachhochschulen (1 096 400) leicht um 0,2 % gestiegen. An Verwaltungsfachhochschulen studieren im Wintersemester 2022/2023 rund 59 700 Studentinnen und Studenten (-1,1 %) und an Kunsthochschulen 37 600 (+1,4 %). 

Mehr Studienanfängerinnen und -anfänger als im Vorjahr 

Parallel zum jüngsten Rückgang bei der Gesamtzahl der Studierenden hat sich die Erstsemesterzahl an den Hochschulen in Deutschland nach ersten vorläufigen Ergebnissen gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,4 % erhöht. Im Studienjahr 2022 (Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/23) nahmen 474 100 Personen erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule auf, das waren 1 800 mehr als im Vorjahr. Damit stieg die Studienanfängerzahl erstmals wieder, nachdem sie sich über vier Jahre rückläufig entwickelt hatte. So hatten im Studienjahr 2017 noch 513 200 Personen zum ersten Mal ein Studium an einer deutschen Hochschule aufgenommen. Seitdem war die Zahl der Erstsemester vor allem deshalb zurückgegangen, weil die Zahl der jungen Menschen in den studienanfängerrelevanten Altersgruppen abnahm. Die Corona-Pandemie hatte diese Entwicklung noch verstärkt, da vorübergehend die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die zum Studium nach Deutschland kamen, stark zurückging. 

Mögliche Gründe für den leichten Anstieg der Studienanfängerzahl im Wintersemester 2022/2023 sind unter anderem eine erhöhte Neigung zum Studieren bei den Studienberechtigten mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung sowie eine nun wieder gewachsene Zahl ausländischer Studierender, die zum Studium nach Deutschland kommen. Eine Quantifizierung ist auf Basis der vorläufigen Zahlen aber noch nicht möglich, da zu diesem Zeitpunkt für das Berichtsjahr 2022 weder Angaben zur Staatsangehörigkeit, noch zur Art der Hochschulzugangsberechtigung der Studienanfängerinnen und -anfänger vorliegen. 

Mehr Erstsemester in Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik 

Bisher liegen für vier ausgewählte technisch orientierte Studienbereiche Informationen über die Zahl der Erstsemester im Studienjahr 2022 vor. Mit 41 100 Studierenden begannen 2,6 % mehr Personen ein Studium im Studienbereich Informatik als im Studienjahr 2021. 23 200 Studierende schrieben sich neu in Maschinenbau/Verfahrenstechnik ein, das waren 1,5 % mehr als im Vorjahr. Auch in Elektrotechnik und Informationstechnik gab es mit 13 300 Studienanfängerinnen und -anfängern einen geringen Anstieg (+1,9 %). Dagegen schrieben sich im Bereich Bauingenieurwesen mit 10 400 Studierenden 3,8 % weniger Personen neu ins Studium ein als im Studienjahr 2021.

Weitere Informationen:

Weitere Ergebnisse zu Studierenden an Hochschulen in Deutschland sind auf der Themenseite „Hochschulen“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter der Rubrik „Publikationen“ abrufbar.

Weitere Daten und Fakten zum gesamten Bereich der formalen Bildung von der Schule bis zur Berufsbildung und zum Studium finden Sie multimedial aufbereitet in unserem Digitalen Magazin. Thematisiert werden darin auch Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bildungsbereich.

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