Den Zahlen des statistischen Bundesamts zufolge lebten Ende 2021 in Deutschland rund 12,6 Millionen Menschen im Alter zwischen 55 und 65 Jahre. Sie erreichen in den nächsten zehn Jahren das Renteneintrittsalter und werden aus dem Erwerbsleben ausscheiden.
Ihnen gegenüber stehen laut Statistik 8,5 Millionen Junge im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, die in der kommenden Dekade nach Schule und Ausbildung ins Erwerbsleben starten. Eine Differenz von 4,2 Millionen (33 Prozent), die nicht ohne Folgen für den Arbeitsmarkt bleiben kann.
In der aktuellen, durch das geplante Zuwanderungsgesetz wieder aufgeflammten Diskussion zur Alterslücke werden in der Regel nur diese bundesweiten Zahlen genannt. Bekanntlich gibt es in Deutschland aber große regionale Unterschiede – und das nicht nur zwischen Land und Stadt, sondern gerade auch zwischen den Ballungszentren. Während die wirtschaftsstarken Regionen um München und Stuttgart boomen, kämpft das Ruhgebiet beispielsweise nach wie vor mit dem Strukturwandel.
Die Online-Stellenbörse JobNinja (www.jobninja.com) wollte es genau wissen und nahm die 15 größten Städte in Deutschland unter dem Aspekt „Nachwuchslücke“ genauer unter die Lupe. Das Ergebnis zeigt ein sehr unterschiedliches Bild:
Rein statistisch könnten Dresden, München, Frankfurt, Köln und Hamburg mit einem blauen Auge davonkommen. Am besten dürfte die boomende sächsische Landeshauptstadt mit dem Problem des fehlenden Nachwuchses zurechtkommen: Auf knapp 65.000 erwerbsfähige Dresdner im Alter zwischen 55 und 65 kommen laut Statistik rund 60.400 „Nachrücker“ im Alter von 15 bis 25 Jahren. Eine Lücke von vergleichsweise niedrigen 12,1 Prozent. In München, Frankfurt, Köln und Hamburg beträgt die statistische Lücke zwischen 15 und 20 Prozent.
In Stuttgart, Bremen, Dortmund, Leipzig, Duisburg, Berlin, Hannover, Nürnberg, Düsseldorf und Essen müssen sich Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber darauf einstellen, dass in zehn Jahren bis zu 30 Prozent weniger potentielle Arbeitskräfte im erwerbsfähigen Alter zur Verfügung stehen, wenn es nicht gelingt, beispielsweise durch gezielte Zuwanderung ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen.
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