Die Zentralbanken haben die Marktteilnehmer auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. In den USA und in der Eurozone wurden die Zinssätze um jeweils 50 Basispunkte angehoben, jedoch auf die Notwendigkeit verwiesen, die Zinsen im restriktiven Bereich zu belassen, um die Inflation nachhaltig zu bekämpfen. Der von den Markteilnehmern antizipierte Wendepunkt der Geldpolitik dürfte damit auf sich warten lassen. Da die Märkte in den letzten Wochen von der Hoffnung auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus und der Aussicht auf rasche Zinssenkungen getrieben wurden, sorgte dieser Schock für Kursrückgänge bei Aktien und steigende Zinsen an den Anleihemärkten. Andere Daten und Ereignisse gerieten in den Hintergrund, wie das Ende der Null-Covid-Politik in China. An der Datenfront zeigten sich die Inflationsraten in den USA schwächer als erwartet und gingen erneut zurück. In Europa fielen die Umfragen unter den Einkaufsmanagern besser aus als erwartet und bewegen sich nur noch leicht unterhalb des neutralen Bereichs.

Nach vier Zinserhöhungen in Folge schaltete die US-Notenbank einen Gang zurück und hob die Fed-Funds-Rate um 50 BP an. Die Leitzinsbandbreite liegt über dem neutralen Niveau, das von der Fed auf rund 2,50 Prozent veranschlagt wird. Der „Dot-Plot“, der die Projektionen der Zentralbankmitglieder für die Entwicklung des künftigen Zinsniveaus darstellt, wurde nach oben angepasst. Der erwartete Leitzinshöhepunkt bewegt sich nun im Median bei 5,1 Prozent und wurde damit stärker als erwartet nach oben korrigiert. Ähnlich falkenhaft präsentierte sich die EZB: Auf den nächsten drei EZB-Treffen ist mit weiteren Anhebungen zu rechnen.

Die Verluste an den Aktienmärkten waren breit gestreut, fielen in den USA stärker aus als in Europa. Da sich die Verluste in Japan in Grenzen hielten und dieser Markt in den Moventum-Portfolios übergewichtet ist, hielten sich die Auswirkungen auf die relative Wertentwicklung die Waage. Perspektivisch dürfte ein höheres Zinsniveau in der Eurozone zu einer stärkeren Rezession führen, was uns in unserer untergewichteten Positionierung bestärkt. Angetrieben von der Entwicklung im China verloren Schwellenländer weniger als die Industriestaaten. Dies kam den Portfolios zugute. Auf Sektorebene verlor der Gesundheitssektor weniger stark, auch Industrietitel hielten sich besser. In beiden Sektoren sind die Portfolios übergewichtet. Im steigenden Zinsumfeld hatte „Growth“ gegenüber „Value“ das Nachsehen und Small und Mid Caps gaben etwas mehr nach. Aufgrund der ausgewogenen Positionierung der Moventum-Portfolios waren negative Effekte überschaubar. Nachdem die Portfolios bisher nur bedingt an der Rallye partizipieren konnten, zeigte die kurze Durationspositionierung nun ihre Stärken. Neben einer geringeren Volatilität liefern die geldmarktnahen Strategien aufgrund der attraktiven Geldmarktzinssätze positive Renditen. Zudem fielen die Verluste im Kreditsegment geringer aus als bei Staatsanleihen.

Auf der Währungsseite stützte die Aussicht auf ein höheres Leitzinsniveau den Euro, der entsprechend gegenüber dem US-Dollar auf ein Niveau von über 1,06 EUR/USD zulegen konnte. Entsprechend litten die Fremdwährungsengagements auf der Rentenseite.

Dem schwierigen Marktumfeld konnten sich alle Moventum-Strategien nicht entziehen und wiesen eine negative Entwicklung auf. Gegenüber den breiten Marktindizes konnten jedoch die rentenlastigen Strategien Mehrwert generieren. Auch das PWM-Portfolio konnte sich dem Gegenwind nicht entziehen. Die sehr defensive Ausrichtung und breite Diversifikation sorgten jedoch für Stabilität und nur einen kleinen Rückgang. Die größten Verluste kamen von Misch-, Aktienfonds und Wandelanleihen, da diese den fallenden Aktienmärkten und steigenden Zinsen am meisten ausgesetzt sind. Erfreulich jedoch, dass die meisten Rentenstrategien aufgrund ihrer kurzen Duration und ihres Fokus auf das Kreditsegment positiv abschnitten. Auch die Long/Short-Aktienfonds verzeichneten eine positive Entwicklung. Positive Impulse lieferten zudem die meisten Alternativen Strategien, da diese marktunabhängigen Ansätze verfolgen.

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