Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine hat die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) heute mit einer Auftaktveranstaltung die Etablierung eines „Jungen OstWestNetzwerks“ angestoßen: Exzellente jüngere Forschende aus „Ost“ und „West“ sollen mittels des Netzwerks interdisziplinäre Projekte entwickeln, die der gemeinsamen Erkenntnis und dem wechselseitigen Verständnis dienen. Daneben steht das Motiv der Vertrauensbildung im Fokus sowie das Ansinnen, durch zwischenmenschliche Brücken das europäische Zusammenwachsen zu befördern.

„Die Reaktionen auf den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben gezeigt, dass Osteuropaexpertise in Deutschland und anderen Teilen Westeuropas zu lange marginalisiert worden ist. Entsprechende Forschung wurde lange nicht genug beachtet und gefördert. So war und ist der langjährige Mangel an Wissen und Empathie vor der großen Hilfsbereitschaft und der Empörung in diesem Jahr erstaunlich, ja erschreckend“, sagte Prof. Dr. Christoph Markschies, Präsident der BBAW, während der Auftaktveranstaltung.

Nach Grußworten der brandenburgischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Manja Schüle, sowie der ukrainischen Botschaftsrätin Oksana Dubovenko wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Chancen der Initiative erörtert und angesichts der derzeitigen Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa historisch und politisch eingeordnet. Es diskutierten Olga Garaschuk (Professorin für Neurophysiologie und Präsidentin der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft), Robert Kindler (Professor für Geschichte Ostmitteleuropas), Bozhena Kozakevych (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Entangled History of Ukraine), Gwendolyn Sasse (Wissenschaftliche Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien) und Timo de Wolff (Professor für Angewandte Algebra und Sprecher der Jungen Akademie) mit Akademiepräsident Markschies.

Zuvor waren junge Forschende aus Ost- und Westeuropa zu einem ganztägigen Kick-off-Workshop zusammengekommen, um mögliche Aktionsfelder der Wissenschaftskooperation zu eruieren. Die Auftaktveranstaltung wurde durch die finanzielle Förderung des Landes Brandenburg ermöglicht.

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