Die höchste Ausstellungshalle Europas wird am Silvestertag (Samstag, 31.12.) zum Gottesdienstort für den spirituellen Jahresausklang im „Ersten“ um 16:00 Uhr. „Ein zerbrechliches Jahr“ haben die Kirchen den ökumenischen ARD-Silvestergottesdienst genannt, der bereits Ende November im Gasometer Oberhausen aufgezeichnet wurde. Angelehnt ist der Titel an die Erfolgsausstellung „Das zerbrechliche Paradies“, die noch bis November 2023 im Gasometer zu sehen ist.

Im kalten Gasometer nah bei den Menschen zu Hause

„Der Gasometer mit seiner aktuellen Ausstellung steht für so vieles, was die Menschen in diesem Jahr bewegt hat. Und so haben wir beschlossen, den ökumenischen Gottesdienst meditativ in dieser ‚Kathedrale der Industriekultur‘ zu feiern“, so Landespfarrerin Petra Schulze, die den Gottesdienst mit ihrem katholischen Kollegen Klaus Nelißen organisiert. „Viele Gewissheiten sind in diesem Jahr in Frage gestellt worden und die globale Herausforderung des Klimawandels steht uns vor Augen wie selten. Da tut es gut, vor der großartigen Weltkugel des Gasometers von unseren Sorgen und von unserer Hoffnung zu sprechen“, sagt der katholische Pfarrer Gereon Alter aus Essen. Er wird zusammen mit der evangelischen Theologin Sarah Vecera von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) aus Wuppertal den Gottesdienst halten. Gereon Alter ist einem großen ARD-Publikum als „Wort zum Sonntag“-Sprecher vertraut. Sarah Vecera ist als Predigerin und Buchautorin deutschlandweit bekannt. Die gebürtige Oberhausenerin sagt zu der Gottesdienstproduktion in Europas höchstem Ausstellungsraum: „Es ist kalt dort drin – aber auch das ist in Zeiten der Gasknappheit Thema bei den Menschen. Ihre Sorgen und Nöte, ihre Bitten sollen in diesem besonderen Gottesdienst zum Jahresschluss Platz haben.“

Fürbitten mit vielen Anliegen der Gasometer-Besucher*innen für 2023

Die Fürbitten für den Gottesdienst kommen aus einem Fürbittbuch, das seit Anfang Herbst im Gasometer ausgelegen hat. Zahlreiche Besucher*innen haben dort ihre persönlichen Anliegen für das neue Jahr formuliert. Mitgebracht in die Ausstellung hat das Team einen Osterleuchter aus der Kapelle der Uniklinik Essen. Er besteht aus einer Sauerstoffflasche mit der Aufschrift „Überlebensstoff“ – Sinnbild für die Betroffenen der Corona-Pandemie.

Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer Oberhausen GmbH und Kuratorin der Ausstellung, hat die Auslage des Fürbittbuches ermöglicht. „Ein Gottesdienst wie in dieser Form wurde bislang noch nicht aufgezeichnet – aber ich freue mich, dass das Thema der Ausstellung von den Kirchen als derart wichtig empfunden wird, dass es am Jahressende quasi den Schlussakkord gibt. Besonders freue ich mich auf die Musik“, so Schmitz. Für die musikalische Gestaltung konnte der WDR Rundfunkchor unter der Leitung von Nicolas Fink gewonnen werden. Ebenso wird die Sängerin Judy Bailey singen, begleitet von Dominik Maxelon am Piano und einer Band. Das Gebet der Fürbitten der Besucher*innen des Gasometers wird begleitet von Klängen der Guzheng, einem traditionellen chinesischen Saiteninstrument, gespielt von der Künstlerin Jingting Cai.

Die Kirchliche Leitung haben Klaus Nelißen (stellvertretender katholischer Rundfunkbeauftragter beim WDR) und Landespfarrerin Petra Schulze (evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR).

Über Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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