Das Geschäft mit alten Katalysatoren ist sehr lukrativ. Vor allem auf Rhodium haben es die Diebe abgesehen. Ein Kilo Rhodium kostete aktuell im Dezember 437.000 Euro, macht pro Gramm 437 Euro. Gold kostet aktuell nur 57 Euro pro Gramm. Besonders begehrt bei Dieben sind Katalysatoren von 20 bis 25 Jahre alten Benzinern. In ihnen stecken meistens 0,3 bis 0,5 Gramm Rhodium sowie Palladium und Platin. Das führt zu enorm hohen Ankaufspreisen. Die „Blaue Mauritius“ unter den Katalysatoren ist der seltene BMW 316g, der von 1995 bis 2000 gebaut wurde. Der aktuelle Ankaufspreis nur für den Kat liegt bei 1600 Euro. Für einen Kat des BMW 320i werden derzeit 810 Euro geboten, für den Kat des Mitsubishi Carisma 740 Euro. Hoch im Kurs stehen auch die Kats des Renault Scénic (570 €), Opel Astra (550 €) und VW Polo III (380 €).
Inzwischen fordert der Industrieverband International Platinum Group Metals Association in München (IPA) eine Erfassung von Kat-Diebstählen. „Die Platinmetallindustrie strebt nach einer transparenteren Lieferkette, um keine illegalen Geschäftsmodelle zu fördern“, sagt IPA-Vertreter Julian Köhle. Deshalb sei die Erfassung der Diebstähle wichtig. „Das würde das Problembewusstsein schärfen. Noch gelten sie als einfache Diebstähle. Mangelnde Informationserfassung bedeutet mangelhafte Analyse.“ Zudem fordert Köhle eine Verschärfung des Strafrechts. „Der Besitz von illegalem Katalysator-Material muss strafbar werden und Verkäufer von Katalysatoren sollten deren legale Herkunft beweisen können.“
Redakteur: Claudius Maintz
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