Martin Grassl ist ein deutscher Komponist, Arrangeur und Produzent. Bekannt ist er vor allem wegen seiner Filmmusik zu Krimiserie Soko Kitzbühel zu verschiedenen Tatorten und zur Daily Soap Marienhof. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er als Arrangeur in Popbereich, anschließend widmete er sich der Filmmusik. Mittlerweile coached und unterstützt Herr Grassl verschiedene junge Künstler.

Hallo Herr Grassl, vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit genommen haben.

Gerne, vielen Dank für die Einladung.

Sie sind vor allem für Ihre Filmmusik und Ihre Arrangeurs Tätigkeiten bekannt, können Sie uns die Anfänge Ihrer Karriere erklären?

Arrangeur 

Gerne, wirklich professionell begann alles während meines Studiums. Ich habe gemerkt, dass die Computer in den Musik-Markt eindringen und, dass dadurch eine Marktlücke entsteht. Ich habe mich deshalb auf „Musik“ spezialisiert, die unter Zuhilfenahme eines Computers entsteht und mir direkt einen Commodore 64 gekauft. Der steht mittlerweile im Museum {lacht}. Naja, heute arbeitet jeder mit dem Computer, aber damals was das eine Seltenheit, mein USP. Durch mein Wissen in diesem Bereich war ich gefragt. Ich konnte mich in viele Projekten einbringen mit Know-How, das für andere einfach unbekannt war oder noch nicht genutzt wurde.

Können Sie den Begriff Arrangeur bitte einmal für unsere Leser erklären?

Gerne, letztendlich handelt es sich um die Verpackung, den Look, den Stil eines Musikstücks. Die genauen Aufgaben sind projektspezifisch. Das Ganze kann von kompletten Liedern komponieren bis zu Sounddesign und Sampling reichen.

Kommentar der Redaktion:

Martin Grassl arrangierte in dieser Zeit mehrere Disco Hits unter anderen Sempre Sempre von Albano & Romina. Er arbeitete mit Künstlern wie G.G. Anderson, Hans Hartz und Lena Valaitis zusammen.

Filmkomponist

Anschließend kam meine Zeit als Filmkomponist, nachdem ich mich über einige Arrangeur-Projekte erfolgreich am Markt etablieren könnte.

Kam dieser Wechsel automatisch oder war das eine bewusste Entscheidung?

Es war eine bewusste Entscheidung, aber sowas entwickelt sich auch nicht von heute auf morgen. Zunächst habe ich als Assistent von Enjott Schneider gearbeitet, der einer meiner Dozenten an der Hochschule für Musik und Theater München war. Aus dieser Zusammenarbeit hat sich nicht nur eine langjährige Freundschaft entwickelt, sondern auch eine professionelle Zusammenarbeit.

Kommentar der Redaktion:

Enjott Schneider ist Komponist verschiedener bekannter Filmmusiken und Opern und war langjähriger Vorsitzender des Aufsichtsrats der GEMA und Präsident des Deutschen Komponist:innen Verbands. Aus der Zusammenarbeit von Martin Grassl und Enjott Schneider gingen vor allem die Filmmusik für den Antikriegsfilm „Stalingrad“ (1993 – Joseph Vilsmeir) und „Das doppelte Lottchen“ (1994) hervor.

In den folgenden Jahren habe ich mich selbständig gemacht und mich auf meine eigene Filmmusik konzentriert. Mein Schwerpunkt liegt auf Serien und Dokumentationen.

Kommentar der Redaktion:

Die bekanntesten Werke Martin Grassl‘s aus dieser Zeit sind 859 Folgen der ARD Serie Marienhof, 114 Folgen der Krimiserie SOKO Kitzbühel und verschiedene Tatorte.

Aktuelle Projekte

Widmen Sie sich aktuell denselben Projekten oder etwas anderem?

Seit 2001 beschäftige ich mich verstärkt mit dem Aufbau einer Archivmusikserie in Zusammenarbeit mit dem Weinberger Musik Verlag.

Von August 2016 bis Ende Juni 2017 habe ich dann mit meiner Frau eine Weltreise gemacht und danach war natürlich alles anders. Aktuell sind verschiedene neue Projekte am Laufen.

Inwiefern hat sich alles verändert als Sie zurückgekommen sind, Herr Grassl?

Man muss sich wieder an den Alltag gewöhnen und in seinen alten Rhythmus zurückfinden. Man kommt nie ganz aus der Musik raus, ich fürchte das ist auch zu einem gewissen Teil meine Berufskrankheit. Ich hatte auf der Reise lediglich einen Laptop dabei und sowas lässt dann komponieren auch nur eingeschränkt zu. Gleichzeitig bedeutet ein Jahr ohne Arbeit auch das gewisse berufliche Kontakte, die vorher existiert haben unter einem Jahr Pause leiden.

Das Ganze war mir aber natürlich auch vorher klar und eine bewusste Entscheidung.

Mittlerweile bin ich aber wieder angekommen und unterstütze junge Talente und unterrichte auch weiterhin.

Lassen Sie uns mit den jungen Talenten anfangen, um was geht es genau?

Das Ganze steht erst am Anfang, deswegen möchte ich hier noch nicht zu viel verraten. Ich produziere aber aktuell eine junge, sehr talentierte Sängerin. Mir geht es auch darum etwas zurückzugeben, einen Teil meines Wissens und meiner Zeit.

Sie hatten vorher erwähnt, dass Sie auch ein Lehrer sind?

Lehrer

Ja, ich hatte kurzzeitig an der Musikhochschule München Musikelektronik & Videovertonung doziert. Aber vor allem bin ich seit mittlerweile über 40 Jahren als Lehrer am Gymnasium München-Moosach tätig.

Was unterrichten Sie?

Ich leite die Big Band und unterrichte Violine. Das Ganze ist eine schöne Routine und bringt mir viel Freude. Schüler:innen stimmen mit ihren Füßen ab, wenn es uncool bei mir ist, kommen Sie einfach nicht mehr. Dadurch bin ich gezwungen mich permanent auf Neues einzulassen. Das hält jung und frisch!

Gleichzeitig macht mir diese Arbeit Spaß und der Umgang mit jungen Erwachsenen erdet. Man wird mit verschiedenen Problemen konfrontiert wird, die man bestmöglich im Interesse der Schüler:innen, zu lösen versucht.

Was für Probleme meinen Sie?

Die Corona Einschränkungen zum Beispiel. Sowas ist für Schüler:innen, für junge Menschen ein vehementer Eingriff in ihre Normalität. Wir konnten fast zwei Jahre nur beschränkt unterrichten, Blasinstrumente so gut wie gar nicht. Die Schülerschaft und Lehrerschaft leiden natürlich immens darunter.

Kindheit

Zum Schluss würden wir gerne einen Blick zurück in Ihre Kindheit werfen. Herr Grassl, wie hat alles mit Ihnen angefangen?

Gerne! Ich bin in Milbertshofen, München aufgewachsen. Ich wurde seit frühester Kindheit, vor allem von Seiten meiner Mutter musikalisch geprägt. Ab dem vierten Lebensjahr hat sie mir Geigenunterricht gegeben. Und im Gymnasium kam dann mit zehn Jahren das Klavier dazu. Mir wurde eigentlich seit frühester Kindheit von Seiten meiner Mutter, von Kindergärtnerinnen und später von meinen Lehrern, eine Begabung in Musik bescheinigt. Aber das Ganze war natürlich nicht nur Begabung, sondern war auch mit sehr viel Arbeit, Fleiß und Disziplin verbunden.

Naja … und dann als 12-jähriger kam ich zum Konzertmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Gerhard Seitz. Ja, und es hat sich relativ bald rausgestellt, dass ich als Geiger jetzt nicht unbedingt ein Wunderkind bin. Ich krieg ja ziemlich viel hin, aber mein Interesse lag zu dieser Zeit woanders.

Nicht Geige?

Natürlich nicht … ! Ich habe mit 14, 15 auf dem Gymnasium einfach lieber Bands gegründet und dazu auf dem Klavier herumgehackt. {lacht} Das war einfach cooler. Sehr zum Missfallen des Herrn Konzertmeisters natürlich. Letztendlich habe ich mich aber durchgesetzt. In diesem Alter kamen dann auch professionelle Auftritte und später erste Studioengagements dazu. Während meines Abiturs und meines Studiums bin ich dann so langsam in die Branche reingerutscht.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Martin Grassl
Kirchenstr. 68
81675 München
Telefon: +49 (89) 648045
https://martin-grassl.com

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