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  • Deutschland: Unternehmensgewinne trotzen Rezession
  • DAX-Unternehmen erhöhen mehrheitlich Dividende; lediglich fünf Gesellschaften kürzen ihre Ausschüttung
  • Ausschüttungsquote der DAX-Unternehmen liegt mit 37,2 Prozent unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts
  • Unternehmen mit Hauptsitz in Bayern sind erneut Ausschüttungsmeister

Die DAX-Unternehmen stellen 2023 einen erneuten Dividendenrekord auf und schütten insgesamt 55 Mrd. Euro an ihre Aktionäre aus. Auch die im M-DAX gelisteten Unternehmen können ihre Ausschüttungshöhe gegenüber 2022 steigern und zwar um 12,3 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro. Insgesamt schütten die Gesellschaften damit rund 62,5 Mrd. Euro aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der DekaBank. Grundlage sind die Dividendenprognosen für die 90 im DAX und M-DAX gelisteten Unternehmen. Betrachtet werden die regulären Dividendenzahlungen ohne Sonderdividenden, was vor allem im Jahr 2022 durch die Sonderdividende der Volkswagen AG in Höhe von 9,56 Mrd. Euro einen deutlichen Unterschied macht.

„Die DAX-Unternehmen werden rund 3,6 Mrd. Euro mehr Dividende an ihre Aktionäre ausschütten als 2022“, so Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank. Positiv sei, dass die Gewinne bereits seit 2019 stärker ansteigen als die Ausschüttungen. „Unternehmen sind trotz Pandemie, die zu erheblichen Verzerrungen in den Produktionsketten der globalen Wirtschaft geführt hat, erstaunlich gut durch die Krisen gekommen und haben ihre Erträge gesteigert. Die DAX-Konzerne haben 2022 so viel Geld verdient wie noch nie.“ Belastend wirke der Angriffskrieg auf die Ukraine, der Planungsunsicherheit und höhere Kosten nach sich ziehe. „Eine stabile Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot führt jedoch zu positiven Margeneffekten“, sagt Kapitalmarktexperte Schallmayer. Hinzu komme eine eher zurückhaltende Ausschüttungspolitik in den vergangenen zwei Jahren. „Entgegen des unsicheren Rezessionsumfeldes ist es von den Unternehmen nur konsequent, die Aktionäre angemessen am zurückliegenden Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen“, sagt Schallmayer. Die Ausschüttungsquote liege mit 37,2 Prozent immer noch unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts von 41 Prozent.

Regional betrachtet zeigt sich, dass Unternehmen mit ihrem Sitz in Bayern insgesamt mehr als 18 Mrd. Euro an ihre Aktionäre ausschütten. „Bayern ist 2023 die ausschüttungsfreudigste Region in Deutschland“, sagt Kapitalmarktexperte Schallmayer. Den zweiten Platz nimmt mit 14,8 Mrd. Euro Nordrhein-Westfalen ein. Den dritten Platz belegt Baden-Württemberg. Die dort ansässigen Gesellschaften werden rund 11 Mrd. Euro ausschütten.

Auf dem aktuellen Niveau werden die DAX-40-Unternehmen an der Börse mit einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent gehandelt, die im M-DAX notierten Unternehmen mit 2,9 Prozent. Schallmayer rechnet damit, dass die Unternehmensgewinne 2023 einer Belastung ausgesetzt sind, einzelne Quartale können rückläufig werden. Ein Einbruch wie in anderen globalen Krisenzeiten sei aber nicht zu erwarten. „Die langfristigen Geschäftsperspektiven und damit auch die Dividendenaussichten sind stabil.“ Die Dividendenfähigkeit der Unternehmen sei trotz Krise nicht in Gefahr.

Für den Gesamtertrag der Aktienanlage spielen Dividenden nicht nur vom Umfang her, sondern auch aus dem Blick der Ertragsstabilisierung eine bedeutende Rolle. Kapitalmarktexperte Schallmayer geht davon aus, dass sich ein Portfolio aus ertragsstarken Dividendentiteln 2023 gut behaupten kann.

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