Zur Debatte über die Fachkräftestrategie der Bundesregierung im Deutschen Bundestag erklärt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann:

„Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung enthält viele gute Ansätze. Der MINT-Aktionsplan zum Beispiel wird hoffentlich dazu beitragen, dass sich künftig mehr junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Maschinen- und Anlagenbau begeistern. Andererseits muss in diesem Zusammenhang auch daran erinnert werden, dass politische Fehlentscheidungen der Vergangenheit dazu beigetragen haben, den Fachkräftemangel zu verschärfen. Dazu gehört vor allem die sogenannte ,Rente mit 63‘, die zu einem Zeitpunkt eingeführt wurde, als längst klar war, dass in den nächsten Jahren mehr Menschen in Rente gehen als junge Erwachsene in das Arbeitsleben einsteigen.

Leider finden sich auch Fehlanreize in der aktuellen Fachkräftestrategie der Bundesregierung. So kann die Ausbildungsgarantie – so verlockend sie sich auch anhört – durchaus dazu führen, dass am Bedarf des Arbeitsmarktes vorbei ausgebildet wird. Ähnliches gilt für die berufliche Weiterbildung. Auch sie sollte nicht nur auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtet sein, solange sie von der Allgemeinheit finanziert wird. Eine Wahrheit sucht man auf den 40 Seiten der Fachkräftestrategie vergeblich: Es muss künftig mehr gearbeitet werden, nicht weniger. Denn anders sind der gesellschaftliche Wohlstand und die Sozialsysteme nicht aufrecht zu erhalten.“

Über den VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Der VDMA vertritt mehr als 3500 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt 770 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen und Anlagen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.

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