Immunsystem fördert Bildung von Krebs-Metastasen
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nachgewiesen, dass das menschliche Immunsystem ein Treiber bei der Metastasierung von Krebszellen ist. Insbesondere der Botenstoff Interleukin-22 (IL-22) ermöglicht den Übergang der Tumorzellen über Gefäßwände in ferne Absiedlungsorte, vor allem die Leber. Die Produktion von IL-22 im Immunsystem dient eigentlich der Infektabwehr des Körpers, fördert bei Krebszellen aber auch deren Metastasierung. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen des UKE und des LMU Klinikums München wurden nun in der Fachzeitschrift Immunity veröffentlicht. Die Forschenden des LMU Klinikums konnten ferner belegen, dass IL-22 Krebszellen vor den natürlichen Killerzellen des Immunsystems schützt und so neue Geschwulste wachsen können.
Durch die Entdeckung der Forschenden könnten sich neue Therapieansätze ergeben. „Es gibt bereits einen Antikörper, der IL-22 blockiert und der hierfür verwendet werden könnte“, sagt Prof. Dr. Samuel Huber von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik am UKE. Diese Behandlung könnte zum Beispiel Patient:innen zugutekommen, denen der Primärtumor entfernt wurde und die ein hohes Risiko für eine Metastasierung nach der Operation haben. IL-22-blockierende Antikörper werden bislang zum Beispiel in der Rheumatherapie getestet.
Literatur: Giannou, Kempski et al. Tissue resident iNKT17 cells facilitate cancer cell extravasation in liver metastasis via Interleukin-22. Immunity. 2023. DOI: https://doi.org/10.1016/j.immuni.2022.12.014
Briukhovetska et al. T cell-derived interleukin-22 drives the expression of CD155 by cancer cells to suppress NK cell function and promote metastasis. Immunity 2023. DOI: https://doi.org/10.1016/j.immuni.2022.12.010
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Samuel Huber, I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Gastroenterologie mit Sektionen Infektiologie und Tropenmedizin)
Nachwuchsgruppe zu Auswirkungen des Wetters auf Gesundheit erhält Bundesförderung
Die „Nachwuchsgruppe Klima, Umwelt und Gesundheit: Auswirkungen von Wetter auf die menschliche Gesundheit (HeWeCon)“ erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro. Ziel des Forschungsverbunds unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist es, den Effekt von Wetterzuständen und Extremwetterereignissen auf die Gesundheit der Bevölkerung zu ermitteln.
Die Wissenschaftler:innen wollen Zusammenhänge zwischen Wetter und Gesundheit mit Hilfe von Machine-Learning-Methoden untersuchen, um sowohl gesundheitsbeeinträchtigende Wetterlagen als auch wettersensitive Gesundheitszustände auszumachen. Hierfür nutzen die Forschenden anonymisierte Krankenkassendaten, durch die individuelle Charakteristika und Risikofaktoren wie Geschlecht, Alter, Pflegebedürftigkeit sowie Vorerkrankungen berücksichtigt werden können. Darauf aufbauend soll ein Vorhersagetool entwickelt werden, um das Risiko für anfällige Personen bei verschiedenen Wetterbedingungen bewerten zu können. Dieses Tool kann als Wetterwarnsystem implementiert werden und erlaubt eine gezielte Ansprache von Risikogruppen zur Prävention. Gleichzeitig sollen die Ressourcenplanung in der Gesundheitsversorgung unterstützt sowie gesundheitliche und gesundheitsökonomische Effekte bei Extremwetterereignissen, wie zum Beispiel zusätzliche Kosten der Gesundheitsversorgung, berechnet werden.
Kontakt für Rückfragen: Dr. Claudia Konnopka, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Umfrage zur Gesundheitsversorgung von Autist:innen: Teilnehmende gesucht
Wissenschaftler:innen des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersuchen aktuell im Rahmen des Forschungsprojekts „BarrierefreiASS“ die Gesundheitsversorgung von erwachsenen Autist:innen. In einer Online-Umfrage sollen die Teilnehmenden das am Institut entwickelte Versorgungskonzept für Erwachsene mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) beurteilen. Die Umfrage richtet sich an Erwachsene mit Autismus, deren Angehörige sowie Behandelnde aus allen Berufsgruppen und Bereichen, auch ohne gesonderte Expertise zu ASS.
Die Forschenden von „BarrierefreiASS“ hatten im Zuge einer ersten Umfrage Bedarfe und Barrieren in der Gesundheitsversorgung von erwachsenen Autist:innen in Deutschland ermittelt. Darauf aufbauend wurde ein bedarfsgerechteres Versorgungskonzept entwickelt, welches künftig zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung von erwachsenen Autist:innen beitragen soll.
Weitere Informationen: https://www.uke.de/barrierefreiass
Teilnahmelink: https://umfragen.uni-hamburg.de/index.php/498188?lang=de
Kontakt für Rückfragen: Sophia Dückert, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistr. 52
20251 Hamburg
Telefon: +49 (40) 7410-0
http://www.uke.de
Unternehmenskommunikation
Telefon: +49 (40) 7410-54768
E-Mail: j.dziuba@uke.de
Leiterin
Telefon: +49 (40) 7410-56061
Fax: +49 (40) 7410-54932
E-Mail: s.lemm@uke.de