Feuchte Bereiche im Wald bieten attraktive Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Um diese Feuchtwälder und nassen Biotope im Wald kümmern sich die hessischen Förster besonders intensiv. Sie pflegen Bruch-, Auen- und Moorwälder, renaturieren Quellen und vernetzen Bachläufe und andere Wasserbiotope. Auf rund 14.500 Hektar finden sich diese feuchten oder nassen Standorte im hessischen Landeswald, das sind rund vier Prozent der Staatswaldfläche.
Eine besondere Erfolgsgeschichte sind die Auwälder im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue, das im südhessischen Forstamt Groß-Gerau liegt. Dort wo in den 80er-Jahren noch intensiver Ackerbau das Landschaftsbild dominierte, wachsen heute über 400 Hektar naturnahe Auwälder. Die Weich- und Hartholzauen des hessischen Forstamtes Groß-Gerau gehören zu dem einen Prozent der deutschen Auwälder die als „sehr gering verändert“ gelten.
Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis mutiger Entscheidungen und kundigen Vorgehens der Forstleute vor Ort. Nach schweren Überschwemmungen fiel vor 40 Jahren der Entschluss, dass am Kühkopf wieder ein naturnaher Auwald wachsen sollte. Die Aufforstungen erfolgten auf ca. 250 Hektar durch Pflanzung und Saat, überwiegend mit Stieleiche, aber auch Flatterulme, Linde, Esche, Wildobst und diversen auetypischen Sträuchern. Weitere 180 Hektar entstanden durch Sukzession.
Hintergrundinformation:
Im Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf können sich große und kleine Wald- und Naturbegeisterte zur Erfolgsgeschichte des Auwaldes informieren. In diesem Jahr feiert das Forstamt Groß-Gerau 40 Jahre Auenentwicklung auf ehemaligen Ackerflächen. Ab März finden dazu zahlreiche Veranstaltungen, Exkursionen und Vorträge statt. Alle Infos dazu finden Sie auf der Website von Hessen-Forst (https://www.hessen-forst.de/schatzinsel-kuehkopf-mit-aktuellem-jahresprogramm).
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