Flachdächer sind besonders gefährdet
Je nach Schneemenge und abhängig von der Witterung kann sich eine zunächst unkritische Schneedecke in eine tonnenschwere Belastung verwandeln. „Pulverschnee wiegt weitaus weniger als nasser und gesättigter Schnee“, erklärt Ulf Kohlbrei. Wechseln sich beispielsweise Frost- und Tauperioden ab, können kritische Überlasten entstehen. Ein Vergleich: 10 Zentimeter Pulverschnee wiegen pro Quadratmeter etwa 10 Kilogramm, die gleiche Menge Nassschnee jedoch bis zu 40 Kilogramm. Gefriert der Schnee zu Eis, erhöht sich das Gewicht auf bis zu 90 Kilogramm pro Quadratmeter. Große Hallen mit Flachdächern oder leicht geneigte Dächer sind deshalb besonders zu beobachten.
Aufbauten sind zusätzliche Schwachstellen
Durch Aufbauten auf dem Hallendach kann sich das Problem sogar verschärfen: „Ragt beispielsweise ein Treppenhaus aus dem Dach hervor, können sich dort durch Verwehungen Schneekeile bilden, die zusätzlich auf das Dach drücken“, betont TÜV Rheinland-Experte Kohlbrei. Problematisch sind bei großen Schneemengen auch Sheddächer, da der Schnee nach unten abrutschen kann und sich dann wie in einem Trichter sammelt, was die Schneelast enorm verstärkt.
Vorsichtsmaßnahmen für Schneeräumung treffen
Wer ein Flachdach selbst vom Schnee befreien möchte, sollte dabei äußerst vorsichtig vorgehen, zumal nicht zu sehen ist, wo man hintritt. Unfälle lassen sich vermeiden, indem Oberlichter und Sonnenkollektoren kenntlich gemacht werden. Außerdem sollten auf dem Dach arbeitende Personen abgesichert sein und den Schnee von verschiedenen Seiten abtragen, um einseitige Belastungen zu vermeiden. Für Flachdächer von großen Hallen gilt: Ist die Schneelastgrenze erreicht, sollte das Dach nur mit professioneller Hilfe geräumt werden.
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