Perspektivenwechsel: Trial and Error
Nimmt die Demotivation überhand, hilft es, einen anderen Blick auf den Bewerbungsprozess zu werfen. Wenn jede Bewerbung nicht mehr als ultimative Entscheidung über die eigene Zukunft gesehen wird, sondern vielmehr als eine Übung für jedes potenziell kommende Gespräch, kann der Druck aus der Situation genommen werden. Susanne Glück erklärt: „Jedes abgeschickte Bewerbungsschreiben, jedes geführte Vorstellungsgespräch ist ein Versuch, der Raum für Fehler lässt und gleichzeitig die eigenen Fähigkeiten festigt. Denn Bewerbungen verhalten sich wie ein Referat in der Schule: Je mehr Übungsdurchläufe durchgespielt werden, desto sicherer wird der Vortrag.“ Mit dieser Einstellung ist sogar eine abgelehnte Bewerbung nicht nutzlos, sondern dient der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten.
Abstand nehmen und reflektieren
Häufen sich die negativen Rückmeldungen, kann es hilfreich sein, eine Auszeit vom Bewerbungsprozess zu nehmen und zu reflektieren, denn mit Abstand lassen sich eigene Fehler einfacher erkennen: Lag es am Bewerbungsschreiben oder am Vorstellungsgespräch? Was ist mir selbst negativ aufgefallen? Susanne Glück rät: „Sich Fragen zu stellen, wie die berufliche Zukunft aussehen soll und welche Aspekte der Tätigkeit einem selbst wichtig sind, helfen dabei, sich auf das Wesentliche zu berufen und sich nicht aus Verzweiflung auf Ausschreibungen zu bewerben, die eigentlich nicht zu den eigenen Wünschen passen.“
Feedback einholen
Fehlen die Antworten auch nach eingehender Reflektion, ist es ratsam, Feedback einzuholen. Einerseits kann das durch Familie und Freunde geschehen, andererseits kann außerdem professionelles Jobcoaching in Anspruch genommen werden. Susanne Glück weiß: „Gerade wenn ein Bewerbungsgespräch aus der eigenen Sicht gut gelaufen ist und Ratlosigkeit herrscht, warum eine Absage folgte, ist es nützlich, den gesamten Prozess noch einmal mündlich durchzugehen.“ Denn gerade im Gespräch werden möglicherweise negative Aspekte der eigenen Bewerbung deutlich, die vorher nicht bewusst wahrgenommen wurden. Erfahrungen über misslungene Bewerbungen auszutauschen, hat nicht nur einen Lerneffekt, sondern zeigt auch, dass Scheitern zur Jobsuche gehört.
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