„In der Pflege sind die Pandemiefolgen noch deutlich zu spüren. Wenn die Landesregierung jetzt verkündet, Milliarden aus den geplanten Coronahilfen übrig zu haben, dann belegt das eher, dass notwendige Unterstützungen nicht geflossen sind. Bis heute warten Tagespflegeeinrichtungen, die wegen der Pandemie einen massiven Rückgang bei den Kunden zu verzeichnen hatten, auf eine Erstattung der dadurch entgangenen Investitionskosten“, so Wiesner. Einen entsprechenden Fonds hatten der bpa und die anderen Leistungserbringerverbände gefordert. „Auch in der vollstationären Pflege haben Lockdownphasen und pandemiebedingte Belegungsrückgänge zu Ausfällen bei den Investitionskosten gesorgt, die nicht kompensiert wurden. Diese notwendigen Unterstützungen sollte die Landesregierung jetzt auf den Weg bringen, weil sie in unmittelbarem Zusammenhang mit der Pandemie stehen.“
Auch die übrigen eingesparten Gelder sollten möglichst den systemrelevanten Branchen der Daseinsvorsorge zukommen, für die sie ursprünglich geplant waren, so der bpa-Landesvorsitzende. „Ambulante Pflegedienste in Baden-Württemberg warten dringend auf eine Entlastung bei den gestiegenen Energiekosten. Bayern hat inzwischen vorgemacht, wie das mit einem Landes-Hilfspaket gut und zielgerichtet gelingen kann“, so Wiesner. Er fordert eine ähnlich gestaltete Unterstützung auch in Baden-Württemberg.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
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