Mit 32:29 (17:16) erarbeiten sich die Füchse Berlin bei Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen den 16. Saisonsieg und bleiben damit weiterhin Tabellenführer der LIQUI MOLY Handballbundesliga. Mijajlo Marsenic (8) und Paul Drux (6) waren beste Werfer der Hauptstädter, für die es schon am Dienstag im Europapokal in Nordspanien weitergeht.

Mit allen drei Weltmeistern in der ersten Sieben starteten die Füchse in das erste Ligaspiel des Jahres beim Tabellenschlusslicht. Mathias Gidsel zeigte direkt sein ganzes Können, traf zum 1:0 und legte zweimal in Folge auf Kreisläufer Mijajlo Marsenic ab, der auf 5:2 erhöhte (5.). Die Füchse kamen mit ihrem Tempospiel zu den von Trainer Jaron Siewert geforderten einfachen Treffern und setzten sich allmählich ab. Auch weil Paul Drux offensiv stark ins Spiel kam und bis zur Pause viermal traf. Doch der Bruch im Spiel der Berliner kam Mitte der ersten Halbzeit. Die Torhüter beider Teams waren bis hierher kein Faktor und so wechselten beide Trainer ihre Schlussmänner. Mit dem deutlich größeren Effekt für die Hausherren. Vladimir Bozic hielt dreimal in Folge freie Würfe von Darj (2) und Gidsel und ließ den ASV Hamm aufblühen, 50 Prozent hielt der Kroate bis zur Pause. Aus 11:7 (15.) für die Füchse wurde plötzlich ein 14:15 innerhalb von 10 Minuten. Die begeisterten Heimfans feuerten den aufopfernd kämpfenden Aufsteiger an, der es dem Tabellenführer aus Berlin weiterhin schwermachen sollte. Nils Lichtlein kam ins Spiel und traf zum Ausgleich (15:15/26.), anschließend musste Benjamin Meschke bei den Hausherren nach Foulspiel an Jacob Holm mit Rot vom Feld. Zwei Treffer ins leere Tor durch Gidsel und Marsenic ließen die Füchse wieder etwas aufatmen, die dennoch nur mit einer 17:16-Führung in die Pause gingen.

Der Hauptstadtklub tat sich weiterhin sichtlich schwer. Jacob Holm konnte die erneute Führung erzielen (18:17/31.), doch er und auch Marsenic scheiterten im Anschluss freistehend an Bozic. Jetzt ging der ASV wieder in Führung und allmählich kam das Gefühl bei den Gastgebern auf, dass hier etwas gehen könnte. Es dauerte bis zur 45. Minute, dass sich die Füchse wieder Luft verschaffen konnten. Hamm leistete sich zwei technische Fehler, die die Berliner bestraften und zum ersten Mal seit der 21. Minute wieder auf zwei Tore Vorsprung erhöhten. Der weiterhin starke Paul Drux (6/6) sowie Geburtstagskind Marko Kopljar vom Kreis konnten sogar auf Plus 4 stellen (27:23/47.). Es schien, als würde sich die individuelle Qualität der Füchse am Ende doch durchsetzen. Doch vorbei war das Spiel noch nicht. Zehn Minuten vor Ende führte das Team von Jaron Siewert mit fünf Toren, fünf Minuten später nur noch mit drei. Doch Dejan Milosavljev war in den wichtigen Momenten zur Stelle und hielt dreimal in Serie. Vorne bediente Mathias Gidsel (insgesamt 7 Assists) Kreisläufer Mijajlo Marsenic zusätzlich dreimal erfolgreich. Die letzten beiden Füchse-Tore gingen auf das Konto von Routinier Hans Lindberg, der mit seiner Mannschaft einen knappen 32:29-Auswärtssieg beim Tabellenschlusslicht erkämpfte. Für die Füchse geht es morgen von Düsseldorf weiter nach San Sebastian in Nordspanien und per Bus weiter nach Irun. Dort steigt am Dienstag (20:45 Uhr, live auf DAZN) das Europapokalspiel bei Bidasoa Irun.

ASV Hamm-Westfalen – Füchse Berlin 29:32 (16:17)

Hamm: Hertlein (5 Paraden), Bozic (7 Paraden), Huesmann 3, Patrail 1, Zintel 5, Dayan 4, Savvas 1, von Boenigk 7, Wieling 5/1, Bauer 3

Berlin: Kireev (1 Parade), Milosavljev (6 Paraden, 1 Siebenmeter), Wiede 1, Holm 4, Lichtlein 1, Lindberg 5/1, Gidsel 4, Freihöfer 2, Kopljar 1, Marsenic 8, Drux 6

Trainer Jaron Siewert: „Es war das erwartet schwere Spiel zum Auftakt. Wir kommen gut rein, machen es dann aber selbst für den Gegner auf. Dementsprechend hitzig war dann die Stimmung der Zuschauerränge. Auch im zweiten Durchgang können wir uns dann noch nicht absetzen und haben dann fünf bis sechs gute Minuten. Am Ende holen wir zwei wichtige Punkte. Dennoch gilt es nun, unsere Fehler zu analysieren.“

Paul Drux bei Sky: „Wir kommen eigentlich gut rein und finden in unser erfolgreiches Tempospiel mit leichten Toren. Ab der 15. Minute schaffen wir es aber plötzlich nicht mehr, unser Spiel durchzuziehen. Wir stehen lückenhaft in der Abwehr, was Hamm richtig gut ausnutzt. Erst in der 45. Minute schaffen wir es, uns abzusetzen. Es war schon ein sehr hartes Stück Arbeit.“

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