1. Unbemerkte Standby-Lasten
Durch Messungen am Übergabezähler lassen sich, wenn der Betrieb ruht, Standby-Lasten identifizieren. Im nächsten Schritt muss die Ursache identifiziert werden, danach lassen sich durch Abschaltung oder eine passende Gegenmaßnahme die Lasten minimieren. Das reduziert den Stromverbrauch und senkt die Energiekosten.
2. Vermeidbare Lastspitzen
Bei Industriebetrieben, die mehr als 100.000 kWh Strom im Jahr beziehen, wird in der Regel neben der Energiemenge (kWh) auch die Leistung (kW) gemessen und vom Netzbetreiber abgerechnet. Damit wird ab einer gewissen Leistungsentnahme der erhöhten Belastung des Versorgungsnetzes Rechnung getragen. Die Bezahlung der Leistung richtet sich in einem gewöhnlichen Tarif nach der Jahres-Lastspitze – der höchsten 15-Minuten-Last – die in einem Jahr aufgetreten ist. Diese Jahres-Lastspitze ergibt sich durch den tatsächlichen Leistungsverlauf und die Mittelwertbildung dieses Verlaufs in einem 15-Minuten-Zeitfenster. Solche Leistungsverläufe lassen sich mit Hilfe von hochaufgelösten Daten (15 Sekundentakt) präzise analysieren und Erkenntnisse zum Lastmanagement ableiten. Einschaltpläne für Maschinen und Anlagen können so angelegt werden, um eine Erhöhung der Lastspitze vorzubeugen und somit bei der Stromrechnung zu sparen.
3. Verringerte Trafoverluste
Transformatoren werden oft ineffizient betrieben und führen somit zu Energieverlusten bei der Spannungsumwandlung. Ursachen dafür können beispielsweise veraltete Technik, schlechte Auslegung oder der Betrieb im ineffizienten Betriebspunkt sein. Doch lässt sich die Effizienz von Transformatoren durch eine trafounterseitige Messung einfach überprüfen. Hierbei wird ein Vergleich der Messdaten am vorgeschalteten Übergabezähler (RLM-Zähler) und der nachgelagerten Messpunkte durchgeführt. Der Vergleich zu Zeiten abseits des regulären Betriebs, zum Beispiel am Wochenende, ist besonders interessant. Denn sollte es hierbei zu signifikanten Ineffizienzen kommen, können diese sofort aufgezeigt werden und Einsparpotenziale zeitnah realisiert werden.
4. Anlagenüberlastungen durch Oberschwingungen
Oberschwingungen stellen eine „Verschmutzung“ des Netzes dar und sind schädlich für Geräte, Maschinen und relevant für die Betriebssicherheit. Sie können Produktionslinien und IT-Systeme zum Stillstand bringen und sogar zu Kabelbränden führen. Eine Möglichkeit, solche Betriebsunsicherheiten zu vermeiden, ist die hochfrequente Messung der Ströme im Firmennetz. So können die Ursachen identifiziert und zielgerichtete Maßnahmen getroffen werden, um Oberschwingungen vorzubeugen.
5. Vermeidbare Stillstandzeiten
Um beispielsweise Anomalien im Verbrauch, die auf eine defekte Maschine hindeuten, aufzudecken, sollten kontinuierliche Messungen des Energieverbrauchs einzelner Maschinen und Anlagen durchgeführt werden. Die gemessenen Verbräuche werden dann mit historischen Daten verglichen, um unvorhergesehene Verbräuche festzustellen. Kombiniert man die Energiedaten mit der Datengrundlage aus der Produktion, beispielsweise den produzierten Stückzahlen, so lassen sich auch Rückschlüsse auf Anomalien ziehen. Denn wird mehr Energie pro Stück in der Produktion verbraucht, lohnt es sich, die Maschine genauer anzusehen und somit frühzeitig mögliche Produktionsausfälle und Stillstandszeiten zu vermeiden.
Energieeinsparpotenziale lassen sich in den meisten produzierenden Betrieben schnell und einfach identifizieren. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, in denen die Energiekosten rapide steigen, sich die Klimakrise weiter zuspitzt und politische Regulatorien auf nationaler und EU-Ebene zunehmen, ist ein Energiemanagement für produzierende Unternehmen wie es das proALPHA Gruppenunternehmen ENIT anbietet, unabdingbar, um Kosten zu sparen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Energiemanagement über das ERP
Ob Finanzen, Vertrieb, Einkauf, Produktion oder Services – ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement hilft dabei, den unternehmensweiten Energiebedarf und CO2-Fußabdruck zu erfassen, zu steuern und zu dokumentieren.
Durch die Integration von Energiemanagementlösungen – im Fall von proALPHA des Gruppenunternehmens ENIT – dient das ERP-System als Data Hub für das Monitoring und die Steuerung sämtlicher Energieflüsse und stellt Verbräuche sowie Emissionen transparent dar. Als Single Source of Truth schafft ein um Energiemanagement- und CO2-Tracking-Komponenten erweitertes ERP-System die Voraussetzungen für Zulieferer, sich auf den Weg zur Klimaneutralität zu machen. Es enthält, sofern diese erfasst wurden, alle Daten für den Corporate Carbon Footprint (CCF) und Product Carbon Footprint (PCF) und ermöglicht darüber hinaus, Reduktionsstrategien zu erarbeiten, entsprechende Maßnahmen einzuleiten und die Emissionsentwicklung lückenlos zu überwachen.
Seit rund drei Jahrzehnten ist proALPHA an 56 Standorten und mehr als 2.000 Mitarbeitern weltweit der digitale Sparringspartner der mittelständischen Wirtschaft. Bei mehr als 8.200 Kunden – aus der Fertigungsindustrie, dem Handel und weiteren Branchen – bilden die leistungsstarken ERP-Kern- und -Zusatzlösungen von proALPHA und seinen Partnern das digitale Rückgrat ihrer gesamten Wertschöpfungskette. Dabei sorgt proALPHA für die intelligente Vernetzung und effiziente Steuerung aller geschäftskritischen Systeme und Kernprozesse. In zunehmend härter umkämpften Märkten ist es darüber hinaus entscheidend, auch vor- und nachgelagerte Prozesse optimal zu integrieren. Deshalb unterstützen die verschiedenen Software-Lösungen der proALPHA Gruppe mit ihren 262 Partnern Kunden in exakt den Bereichen, die für ihr Business von zentraler Relevanz sind. Ob Datenanalyse und Künstliche Intelligenz, Beschaffung, Financial Performance Management, Security, Qualitäts-, Produktions- oder Zeitmanagement – die Motivation der rund 2.000 Menschen bei proALPHA ist so einfach wie fokussiert: tagtäglich an einer digitalen Lösungsplattform zu arbeiten, die dem Mittelstand den notwendigen Wettbewerbsvorsprung im fortwährenden Transformationsprozess verschafft.
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