Hochwertige Mietwohnungen im sozialen und mittleren Preissegment in Amsterdam: Mit Het Dok hat das Architekturbüro de Architecten Cie. ein Vorzeigeprojekt für effiziente Fertighäuser im großen Maße realisiert. Prefabrizierte Klinkerfertigteile verleihen dem Komplex eine einheitliche Fassade sowie einen hochwertigen Charakter. Gleichzeitig verweisen Beton und Klinker auf die industrielle Vergangenheit des Standorts in Amsterdam-Nord.

Het Dok setzt Impulse auf dem Gelände der Nederlandsche Dok en Scheepsbouw Maatschappij (NDSM) – ein neues Stadtviertel mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Erholung. Typologisch bildet Het Dok eine gestapelte Stadt in der Stadt, indem es Volumina verschiebt, drei verschiedene Fassadenraster aufschichtet sowie die Klinkerfassaden mit Betonrastern kombiniert. Das 150 Meter lange und 24 Meter breite Gebäude mit insgesamt 449 Wohnungen besteht aus einem massiven Unterbau und drei markanten Türmen. Im Unterbau verfügt Het Dok über einen acht Meter hohen, transparenten öffentlichen Sockel für Restaurants, Geschäfte sowie Räume für die Bewohner. Auf dem Dach des Unterbaus, zwischen den Türmen, gibt es gemeinschaftliche Dachterrassen zum Verweilen. Het Dok, die umliegenden Wohnblöcke und das NDSM vereinen viele (halb-)öffentliche Funktionen.

Symbiose mit der Umgebung

Der offene Flächennutzungsplan des Gebietes bot dem Bauherrn, der Stadt und dem Architekturbüro die Möglichkeit, verschiedene Szenarien für das Grundstück zu entwickeln. Dies führte zu einem Längensprung des Unterbaus von 90 auf 150 Meter und die Errichtung von mehreren Türmen unterschiedlicher Höhe. Das Ergebnis: ein Wohngebäude, das nach Angaben des Architekturbüros de Architecten Cie. perfekt zum industriellen Maßstab der NDSM-Werft passt. „NDSM wird in Zukunft ein Ort mit vielen Hochhäusern sein. Die zusätzliche Länge und Höhe von Het Dok passt perfekt hierher. Durch seine Lage dient es als eine Art Eingangsgebäude für das Areal und setzt ein architektonisches Statement“, sagt Hans Hammink vom ausführenden Büro. Mit Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichen, erzielten de Architecten Cie. eine besondere räumliche Wahrnehmung und viel Licht in den Wohnungen.

Dynamik mit Prefab

Für die Wahrnehmung des Maßstabs und eine erkennbare Hauptform erhielt der Wohnkomplex ein sich wiederholendes Muster aus Betonfertigteilen. Subtile Variationen in diesem Muster und Verschiebungen in der Masse der Türme geben dem Gebäude gleichzeitig einen menschlichen Maßstab. Die Grundstruktur aller drei Türme ist die gleiche. Doch durch die geschickte Gestaltung und den Effekt des Stapelns erzeugt der Baukörper ein dynamisches Bild. „Wir wollten ein robustes Gebäude, das sich auf das Hafengebiet bezieht. Ästhetisch gesehen erfordert ein so großes Volumen Ruhe und Regelmäßigkeit, die hier durch das Muster der Fassaden erreicht wird. Wir haben Variationen durch Sprünge im Volumen des Turms und durch die Richtung des Musters erreicht“, so Hammink. Beim Unterbau kamen Riemchen im Waal-Format (WF) der dunkelroten Hagemeister-Sortierung „Mülheim GT/FUoS“ zum Einsatz. Der mittlere Teil der Türme wurde mit der hellen, gelben Sortierung „Gent GT/FUoS“ versehen und an der Spitze erhielten die Türme den dunkleren „Liverpool GT/FUoS“. „Die drei Abstufungen haben eine hochwertige Ästhetik mit einer besonderen Oberflächenstruktur und Farbakzenten“, so der Architekt.

Die drei Hagemeister-Sortierungen wurden als Riemchen auf Betonfertigteile gegossen. Hans Hammink: „Die Fassaden wurden in Fertigbauweise entworfen, mit dem Gedanken, dass wir jederzeit auf traditionelle Bauweise umsteigen könnten. Wir wussten, dass Hagemeister auch entsprechende Riemchen bietet. Es war also Prefab möglich, aber auch eine traditionelle Bauweise mit vollen Klinkern, falls gewünscht.“ Die tiefe Fuge des Fertigteils sorgt zudem für lebendiges Licht und Schattenspiel und ausdrucksstarke Fassaden. Dieses große Wohnbauprojekt beweist, wie Dank gut durchdachten Designs in Verbindung mit Fertigteilbauweise visionäre Architektur entstehen kann.

Projektdaten:
Auftraggeber/Bauherr: COD, Development pioneers, Amsterdam
Architektur: de Architecten Cie., Amsterdam
Projektarchitekt: Hans Hammink
Klinker: Mülheim GT/FUoS, Gent GT/FUoS, Liverpool GT/FUoS
Format: WF (210 x 100 x 52 mm) (Riemchen auf Betonfertigteile)
Verklinkerte Fassadenfläche: ca. 4.500 m²

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