Zu den etwa 550 Gästen zählten die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler, ARD-Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke, NRW-Medienminister Nathanael Liminski sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Branche, Politik und Kultur.
Bereits in seiner Begrüßungsrede ließ Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Produzentenallianz, das Motiv anklingen, das – wie sich zeigen sollte – die gesamte Veranstaltung bestimmen würde: „Die Allianz ist ein Zusammenspiel von Menschen." Sichtlich gerührt erinnerte er in persönlichen Worten an „einen der Wertvollsten", seinen langjährigen Wegbegleiter und Mitgründer der Produzentenallianz Prof. Dr. Johannes Kreile, welcher im Dezember des vergangenen Jahres verstorben war.
Am Beispiel der jüngsten Erfolge hinsichtlich der Diskussion um die Besteuerung von Koproduktionen unterstrich Björn Böhning, dass es gemeinsamer Kraftanstrengungen der gesamten Branche bedarf, um das gesetzte Ziel zu erreichen, wieder mehr als 30 Millionen Zuschauer:innen jährlich für den deutschen Kinofilm zu begeistern: „Man kann viel schaffen, wenn man sich unterhakt!" Sein Fazit zum diesjährigen Produzententag fällt ähnlich positiv aus: „Der traditionelle politische Auftakt der Berlinale ist gelungen. Ein Paukenschlag waren die filmpolitischen Eckpunkte, die Staatsministerin Claudia Roth präsentiert hat. Damit werden die Grundlagen für mehr deutsche Kinoerfolge und ein neues Fördersystem gelegt, das den Filmstandort Deutschland international wieder wettbewerbsfähig machen kann."
Zu Beginn ihrer filmpolitischen Grundsatzrede bedankte sich Kulturstaatsministerin Claudia Roth für die vertrauensvollen Gespräche und betonte: „Ich würde gerne so weitermachen, miteinander, untergehakt" – „gemeinsam Grenzen überwinden für den Film", das solle den weiteren Weg hin zu einer großen Reform der Filmförderung charakterisieren. Wie sich Roth diese Reform im Kern vorstellt, machte sie in klaren Worten deutlich: „Wir wollen eine bessere Anreizförderung für den Film. […] Ausdrücklich befürworte ich dabei auch die sorgfältige Evaluierung des sogenannten österreichischen Modells, das keine Deckelung des Fördertopfes mehr vorsieht." Und weiter: „Die Stärkung der Rechtebasis, also das Behalten der Verwertungsrechte an den […] produzierten Filmen und Serien sowie der Aufbau eines Rechteportfolios sind wichtig, um nachhaltig mit Erfolg produzieren zu können."
Im Anschluss an die Vorstellung ihres Eckpunkte-Papiers für eine neue deutsche Filmförderlandschaft bat die Kulturstaatsministerin den Geschäftsführer der baden-württembergischen Filmförderung MFG und Leiter des Arbeitskreises „Green Shooting" Carl Bergengruen auf die Bühne. Gemeinsam gaben Roth und Bergengruen erstmalig die jüngst beschlossenen ökologischen Standards für audiovisuelle Produktionen in Deutschland bekannt. Auf der Bühne versammelten sich die Vertreter:innen der Filmförderungen der Bundesländer, die Filmförderungsanstalt des Bundes FFA und der Arbeitskreis „Green Shooting", dem unter anderem ein Großteil der deutschen Fernsehsender und VoD-Dienste sowie Film- und TV-Produktionsfirmen und -verbände angehören. Detaillierte Informationen zu den ökologischen Standards finden Sie unter https://www.green-motion.org/.
ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler bekräftigte in seiner Rede, dass ein gutes Verhältnis des ZDF zu den Produzentinnen und Produzenten die Grundlage für gutes Programm biete. Für Begeisterung sorgte seine Verlautbarung, dass die allgemeinen Handlungskosten angehoben werden. „Die inflationsbedingten Teuerungen müssen berücksichtigt werden."
Die anschließende Diskussionsrunde aus Max Wiedemann (Wiedemann & Berg Film GmbH / Leonine Holding GmbH), Leila Hamid (X-Verleih AG) und Andreas Fink (Cineplex Deutschland GmbH) widmete sich den Fragen „Weniger Filme besser ausstatten? Wie erreichen wir höhere Budgets und mehr Publikum für den deutschen Kinofilm?". Hier wurde deutlich, dass eine bessere Ausstattung für Kinofilme die Grundlage für einen größeren Erfolg deutscher Erzählungen und Geschichten in den Kinos ist. Vor allem die Relevanz eines Rechterückbehalts wurde auf dem Podium immer wieder hervorgehoben. Max Wiedemann betonte, dass „die nachhaltigste Entwicklungsförderung in der Verbesserung der Eigenkapitalsituation der Produzentinnen und Produzenten liege" und Leila Hamid wollte den Blick stärker auf „die Erfolgschancen und Erlösmöglichkeiten" von Filmprojekten gerichtet wissen. Moderiert wurde das Panel von Gabriele M. Walther, Geschäftsführerin der Caligari Film- und Fernsehproduktions GmbH und Mitglied des Gesamtvorstandes der Produzentenallianz.
NRW-Medienminister und Staatskanzleichef Nathanael Liminski unterstrich die Bedeutung der Film- und Fernsehwirtschaft für den Kreativstandort Deutschland: „Gute Standortbedingungen beginnen damit, dass die Produzenten mehr von dem Wert haben, den sie schaffen. Wir brauchen beim Thema Verwertungsrechte dringend einen neuen Konsens. Wir müssen einen klugen Mechanismus finden, auch die Streamer zu verpflichten, sich auf Vereinbarungen zur Rechteteilung einzulassen. Nur so haben Produzenten auch in der digitalen Welt etwas von der Kreativität und Innovation ihrer Unternehmen. Und nur mit einer starken unabhängigen Produzentenlandschaft können wir als Filmstandort langfristig international im Wettbewerb um die besten Geschichten bestehen. Und auf die guten Geschichten kommt es am Ende an."
Björn Böhning lobte die starke Partnerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit den Produktionsunternehmen als beispielhaft für eine funktionierende Standortkoalition.
Zum 13. Deutschen Produzententag erklärt er abschließend: „Der diesjährige Produzententag hat gezeigt: Die Produzentenallianz ist der zentrale Ort des Diskurses und der Zukunftsdebatte um den Film- und Fernsehstandort Deutschland. Daran arbeiten wir weiter."
Die Produzentenallianz dankt als Veranstalter ganz besonders den Sponsoren und Partnern, die den Deutschen Produzententag maßgeblich unterstützt haben: SIXT Movies, Commerzbank AG, adag Payroll Services GmbH, B2BTRIP GmbH.
Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzent:innen in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 320 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Entertainment, TV-Fiktion, Kino und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Produzentenvertretung in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzent:innen ein.
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