Auch im vergangenen Jahr musste das Gastgewerbe in NRW im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ein reales Umsatzminus in Höhe von 16,4 Prozent verkraften. Gegenüber 2021 wurde immerhin ein Umsatzplus von 41,3 Prozent ermittelt. Wie für die Umsätze gilt auch für die Übernachtungen: 2022 war das deutlich beste Jahr der vergangenen drei Krisenjahre, aber es besteht noch deutlicher Nachholbedarf zu 2019. Die Kostenexplosionen in den Bereichen Energie, Lebensmittel und Personal sowie der Personalmangel belasten Unternehmen weiterhin stark. DEHOGA kämpft für die dauerhafte Geltung von 7% auf Speisen: "Lebensversicherung für viele Betriebe".Es hatte sich abgezeichnet. Auch im dritten Jahr in Folge verschlechterten sich 2022 die Umsätze im Gastgewerbe zwischen Rhein und Weser im Vergleich zu 2019, auch wenn gegenüber dem Vorjahr 2021 ein Umsatzplus von real 41,3 Prozent ermittelt wurde. Die jetzt vorgestellten Umsatzzahlen von IT NRW, dem statistischen Landesamt in NRW, lagen real, also unter Berücksichtigung der Teuerungsrate, um 16,4 Prozent unter denen von 2019.Positives gibt es aber auch zu vermelden: Die Umsätze in Restaurants, Kneipen, Diskos und Hotels näherten sich nach den historisch hohen Verlusten in den Corona-Jahren 2020 und 2021 langsam aber stetig genauso dem Vorkrisenniveau an wie die Übernachtungszahlen im NRW-Tourismus. Auch die Beschäftigtenzahl im Gastgewerbe liegt nach Zahlen der Arbeitsagentur zwar wieder bei rund 95 Prozent des Vor-Corona-Standes, allerdings bestand schon vor der Pandemie ein Arbeitskräftemangel in der Branche. „Wir sind vorsichtig optimistisch für 2023, weil wir in den letzten Monaten vielfach eine deutliche Belebung und Stabilisierung der Nachfrage festgestellt haben. Andererseits bleiben die Unsicherheit und der Druck aufgrund gestiegener Kosten für Energie, Lebensmittel und Personal auf die Branche enorm hoch“, sagt Patrick Rothkopf, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA NRW). „Zudem bedeutet der immer noch bestehende Arbeitskräftemangel neben veränderten Öffnungszeiten und Speisekarten, dass Umsätze teilweise gar nicht realisiert werden können, weil für Veranstaltungen manchmal schlicht das Personal fehlt.“Im Fokus der politischen Forderungen bleibt weiterhin der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Speisen über das Jahr 2023 hinaus: „Der Beibehalt der sieben Prozent auf Speisen ist für viele Betriebe die Lebensversicherung für einen gesunden betrieblichen Fortbestand. Der reduzierte Satz bedeutet Wettbewerbsfähigkeit und ist eine der wichtigsten Säulen für die Zukunftssicherung der Branche. Deshalb bleibt er ganz oben auf unserer Agenda“, unterstreicht Patrick Rothkopf. Von der Politik erwartet der DEHOGA NRW außerdem, dass die zuletzt positive Entwicklung nicht mit neuen Reglementierungen und Auflagen gefährdet wird und der Staat zudem dafür sorgt, dass die Maßnahmen zur Inflationseindämmung und Energiekostenbegrenzung alle Unternehmen gleichermaßen und effektiv erreichen.Umsatzentwicklung nach Segmenten:

  • Die Gastronomie verzeichnete ein reales Minus von 15,7 Prozent, wobei Gaststätten und Restaurants 13,6 Prozent verloren, Kneipen rund 30 Prozent und Caterer 15,3 Prozent.
  • Der Verlust im Beherbergungsgewerbe beziffert sich gegenüber 2019 auf real 16,9 Prozent.
  • Die Übernachtungszahlen entwickelten sich in 2022 im Vergleich zu den anderen „Corona-Jahren“ positiv. So wurden 60,8 Prozent mehr Übernachtungen registriert als noch 2021. Die Gästezahl stieg sogar um 83,4 Prozent. Allerdings gilt auch hier: Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 waren es immer noch 10,7 Prozent weniger Übernachtungen und 16,4 Prozent weniger Gäste, die in NRW übernachteten. Bei den ausländischen Gästen betrug das Minus gegenüber 2019 sogar 26,5 Prozent.
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