In einer Feierstunde nahm das Universitätsklinikums Jena (UKJ) heute seinen jüngsten Neubau, das Gebäude A5 im Klinikkomplex in Lobeda, offiziell in Betrieb. Der Gebäudeteil verbindet den ersten und den zweiten Bauabschnitt des Klinikums in Lobeda und ermöglicht nun die Konzentration der somatischen Universitätskliniken an einem Standort. Dieses Teilprojekt wurde mit rund 40 Mio. Euro vom Freistaat gefördert, weitere 12,75 Mio. Euro müssen vom Klinikum in der Krankenversorgung erwirtschaftet werden.

„Das ‚A5‘ stellt den letzten großen Meilenstein in der beeindruckenden Neubauhistorie des UKJ dar“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Damit werde die medizinische Versorgung, Lehre und Forschung an Thüringens einzigem Universitätsklinikum weiter gestärkt und insbesondere auch der seit 2021 erhöhten Studienplatzkapazität in der Humanmedizin Rechnung getragen. Hinzu kommt: „Gerade im Bereich der Sepsis- und Infektionsforschung, der Alternsforschung, aber auch im Bereich der medizinischen Optik und Photonik gehört das UKJ zu den führenden Forschungseinrichtungen in Deutschland. Das zeigt nicht zuletzt die Beteiligung des Klinikums an mehreren Sonderforschungsbereichen und am Exzellenzcluster ‚Balance of the Microverse‘. Wir wollen dieses erfolgreiche Thüringer Forschungsprofil auch in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“ Der Klinikneubau schaffe dafür beste Voraussetzungen, so der Wissenschaftsminister weiter.

Thüringens Infrastrukturstaatssekretärin Prof. Dr. Barbara Schönig sagte: „Der Weg vom Architektenwettbewerb im Jahr 2008 bis hierher war nicht nur lang, er war auch manchmal steinig. Herausforderungen bleiben beim Bau nie aus. Das gilt vor allem dann, wenn solche komplexen Projekte wie hier am UKJ realisiert werden. Der heutige Tag mit dem kompletten Abschluss des 2. Bauabschnitts ist ein Meilenstein für alle Patientinnen und Patienten, für die mehr als 5.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken, Labore und Forschungseinrichtungen und nicht zuletzt für die Stadt Jena.“

Der neue Gebäudeteil A5 befindet sich im Herzen des Klinikkomplexes am Standort Lobeda und umfasst auf sechs Etagen insgesamt 5.700 Quadratmeter Nutzfläche. Vor dem Baustart im Jahr 2019 musste zunächst das Gebäude der alten Klinik für Innere Medizin abgerissen werden. Die besondere Herausforderung lag darin, den Bau bei rund um die Uhr laufendem Betrieb in den umliegenden Gebäuden zu realisieren. Auf mehreren Ebenen ist das neue Gebäude über Brücken mit den bestehenden Gebäudekomplexen verbunden.

„Architektonisch bildet A5 mit dem bereits realisierten Gebäudekomplex ein stimmiges Ensemble. Es gibt nur selten die Chance, eine Klinik dieser Größenordnung an einem Standort zusammenzuführen. Daher danken wir der Landesregierung und den beteiligten Ministerien. Unser Dank gilt auch allen Gewerken und Firmen, die den Bau in diesen nicht einfachen Zeiten so reibungsarm realisiert haben“, so die Sprecherin des Klinikumsvorstandes, Dr. Brunhilde Seidel-Kwem.

„Der A5-Neubau ermöglicht es uns, erhebliche Verbesserungen in der Qualität der Krankenversorgung umzusetzen, zum Beispiel durch die jetzt auch räumliche Anbindung der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an die interdisziplinären Partner im Universitären Tumorzentrum. Das Gebäude ist ein weiterer wichtiger Schritt in unserer baulichen Entwicklung, die wir fortschreiben müssen, auch über diese Dekade hinaus“, betont Prof. Dr. Otto Witte, Medizinischer Vorstand des UKJ.

Das A5-Gebäude beherbergt die vergrößerte internistische Intensivstation und schafft die Verbindung zwischen den zwei zentralen OP-Bereichen. Auch die Hautklinik und die Klink für Geriatrie profitieren von den nun benachbarten Diagnostik- und Therapieeinrichtungen.

Bereits seit dem Herbst 2022 läuft schrittweise die Inbetriebnahme des Gebäudes. Die Hautklinik ist bereits eingezogen, zwei neue Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie wurden eingebaut. Der vollständige Umzug der Strahlenklinik ist im Frühjahr dieses Jahres geplant.

„Vor allem die klinische Forschung in den Bereichen Altern und Onkologie wird direkt von den Möglichkeiten im Neubau profitieren“, so der Wissenschaftliche Vorstand des UKJ und Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Thomas Kamradt. „Durch A5 rücken auf dem Campus in Lobeda modernste Patientenversorgung und interdisziplinäre medizinische Wissenschaft wieder ein Stück zusammen.“

Der Neubau für das UKJ im Stadtteil Lobeda begann 1999, der erste Bauabschnitt wurde 2004, der zweite 2016 und 2017 in Betrieb genommen. Der Komplex umfasst Klinik-, Forschungs- und Infrastrukturgebäude. In den nächsten Schritten sind hier eine Erweiterung der Notaufnahme und die Schaffung von Flächen insbesondere für die Lehre und die Vorklinik geplant.

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