Das Jahr 2022 begann mit Schulfahrtenverboten und endete erfolgreicher als vor Corona-Zeiten: Die Jugendherbergen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordniedersachsen haben in 2022 über eine Million Übernachtungen verzeichnet. Und das, obwohl der DJH-Landesverband Nordmark e.V. weniger Häuser als früher im Einsatz hatte und aufgrund der Corona-Regeln im ersten Quartal nur vereinzelt Gäste begrüßen konnte.

315.340 Gäste checkten im vergangenen Jahr bei den Jugendherbergen im Norden ein. Sie sorgten für insgesamt 1.023.468 Übernachtungen (+ 90% verglichen mit 2021) in den 40 Jugendherbergen, die im Regelbetrieb geöffnet waren. Insgesamt fünf Jugendherbergen waren in 2022 nicht regulär am Netz. Sie dienten vor allem sinnstiftenden Sondernutzungen, z.B. als Corona-Impfstelle oder als Schulausweichquartier.

Welche Faktoren ermöglichten die Bestmarke?

Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzte ab Ostern ein großer Nachholeffekt ein: Nach zwei Pandemiejahren wurden zahlreiche Klassenfahrten und andere Gruppenreisen nachgeholt. 50 Prozent der Übernachtungen stammten in 2022 allein von Schulklassen (zum Vergleich: ca. 41 % in 2019). Zudem waren die Förderprogramme der Länder und des Bundes wie „Aufholen nach Corona“ eine große Unterstützung. So konnten insgesamt 40 Ferienfreizeiten und über 120 Corona-Auszeiten für knapp 1.200 Familien stattfinden, in denen die Reisenden nur einen minimalen Eigenanteil zahlen mussten. „Unsere Herbergsteams waren regelrecht erleichtert, endlich wieder so viele verschiedene Gäste begrüßen zu dürfen“, betont Angela Braasch-Eggert, Vorsitzende des Landesverbands Nordmark e.V. „Das gute Jahresergebnis ist vor allem der enormen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitenden zu verdanken“, so die ehrenamtliche Vorständin.

Wie geht es weiter?

Zurücklehnen wird sich der Landesverband indes nicht. Die Auswirkungen von Inflation, Energiekrise und allgemeiner Personalknappheit fordern den freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe permanent heraus. „Gerade unsere junge Gästeklientel ist preissensibel“, merkt Geschäftsführer Stefan Wehrheim an. „Es ist ein Balanceakt, weiterhin bezahlbare attraktive Klassenfahrten oder Jugendfreizeiten zu bieten, während auch für uns die Kosten stetig steigen.“ Bisher ist der Ausblick der Jugendherbergen im Norden jedoch hoffnungsvoll: Über 800.000 Übernachtungen sind für 2023 bereits gebucht.

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