Anlässlich des Tags des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) am 3. März weist der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die prekäre Lage der Artenvielfalt in NRW hin.

„Der Anteil der gefährdeten oder bereits ausgestorbenen Arten liegt in NRW bei 46 Prozent, Tendenz steigend. Und das, obwohl von den etwa 43.000 bekannten Arten nur etwa 12.000 für die Roten Listen berücksichtigt werden. Wir haben nicht fünf vor, sondern fünf nach zwölf“, sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. So läge der Anteil der Rote-Liste-Arten beispielsweise von Orchideen bei 83 Prozent, von Reptilien bei 71 Prozent und Bienen bei 52 Prozent.

Ursachen für die massive Biodiversitätskrise seien unter anderem die aus Kohlekraftwerken und Verbrennungsmotoren stammende Stickstoffbelastung und die Vergiftung der Landschaft durch die Pestizide der industriellen Landwirtschaft, aber auch durch andere Produkte der chemischen Industrie wie zum Beispiel PFAS. Hinzu kommt der anhaltend hohe Flächenverbrauch durch Straßen, Gewerbe und Siedlungen von 5 bis 8 Hektar pro Tag in NRW, der eine Zerstörung und Zerschneidung wertvoller Lebensräume nach sich zieht.

Der BUND fordert die Landesregierung auf, wohlfeilen Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen. „Es ist unerlässlich, dass bei der derzeitigen Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans und der Regionalpläne nicht nur Flächen für die erneuerbaren Energien gesichert werden, sondern dass außerdem die international beschlossenen 30 Prozent Schutzgebietsanteil gesichert und ein verbindliches Ziel für die Flächenverbrauchsreduktion eingeführt wird“, sagte Sticht.

Außerdem sei es dringend notwendig, die überwiegend schlechten Erhaltungszustände der bestehenden Schutzgebiete durch die Umsetzung qualifizierter Managementpläne zu verbessern. Dies seien die Messlatten, an der die Politikfähigkeit der Landesregierung sichtbar werde.

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